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In der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder wird das Geburtsjahr der Auszubildenden im dualen System erfasst. Die Altersangaben liegen seit der Revision der Berufsbildungsstatistik nicht nur für die neu abgeschlossenen Verträge, sondern auch in weiteren Differenzierungen vor. Sie werden im ersten Abschnitt dieses Kapitels beschrieben. Mithilfe von Altersangaben lässt sich unter Hinzunahme von Bevölkerungsdaten die Ausbildungsbeteiligung der Jugendlichen im dualen System ermitteln. Die vom Bundesinstitut für Berufsbildung hierzu berechneten Indikatoren werden im zweiten Abschnitt des Kapitels behandelt.

Alter der Auszubildenden

Das Durchschnittsalter der Auszubildenden mit Neuabschluss ist in den letzten 20 Jahren kontinuierlich angestiegen. Beigetragen haben hierzu längere Schulzeiten im Sekundarbereich I, zunehmend höhere Schulabschlüsse der Auszubildenden und verlängerte Übergangsprozesse in die Berufsausbildung in den vergangenen Jahren.82 1993 waren die Jugendlichen durchschnittlich 18,5 Jahre alt und mehr als die Hälfte unter ihnen noch jünger als 18 Jahre Tabelle A4.5-1. Im Berichtsjahr 2012 betrug das Durchschnittsalter 20,0 Jahre, und die unteren Altersgruppen (16- bis 17-Jährige) umfassten nur noch 11,1 % und 16,2 %. Seit 3 Jahren stagniert das Durchschnittsalter allerdings. In Ostdeutschland war im aktuellen Berichtsjahr sogar erstmals ein Rückgang zu beobachten. Das Alter sank von 20,6 Jahren auf 20,5 Jahre, bedingt vor allem durch Entwicklungen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt variierten die Durchschnittswerte über die Länder zwischen Höchstwerten von 21,2 Jahren in Berlin und 20,9 Jahren in Hamburg bis zu Tiefstwerten von 18,9 Jahren in Bayern. Die ostdeutschen Auszubildenden waren dabei mit 20,5 Jahren etwas älter als diejenigen in Westdeutschland (20,0 Jahre) Tabelle A4.5-2.

Auch Altersangaben der Ausbildungsanfänger/-innen83 (vgl. Kapitel A4.3) und Absolventen/Absolventinnen der dualen Ausbildung (vgl. Kapitel A4.8) können durch die Revision der Berufsbildungsstatistik 2007 ausgewertet werden. Im Berichtsjahr 2012 waren unter den Auszubildenden mit Neuabschluss 478.845 Ausbildungsanfänger/-innen84. Ihr Durchschnittsalter lag wie in den Vorjahren bei 19,8 Jahren Tabelle A4.5-3. Die 17-, 18- und 19-Jährigen bildeten die größten Altersgruppen (zusammen: 49,2 %). Nur 12,6 % waren jünger als 17 Jahre, 38,2 % hatten bereits mindestens das 20. Lebensjahr erreicht. Die Frauen waren bei Ausbildungsbeginn mit 20,0 Jahren durchschnittlich etwas älter als die Männer (19,7 Jahre). Sie münden häufiger mit höheren Schulabschlüssen, v. a. mit Studienberechtigung, in das duale System, während unter den männlichen Anfängern der Personenanteil mit Hauptschulabschluss vergleichsweise groß ist. Allerdings wirkt sich nicht nur die unterschiedliche Länge eines Schulbesuchs auf das Alter aus, sondern auch unterschiedlich verlaufende Übergangs- und Einmündungsprozesse in eine duale Ausbildung, wie am Anteil zuvor besuchter berufsvorbereitender oder grundbildender Maßnahmen erkennbar ist (vgl. Kapitel A4.6.1 und Kapitel A4.6.2).

Das Durchschnittsalter der ausländischen Ausbildungsanfänger/-innen hat sich im Berichtsjahr 2012 weiter erhöht. Es lag bei 20,5 Jahren (2011 und 2010: 20,3 Jahre). Angesichts des großen Anteils an Personen mit Hauptschulabschluss erscheint es relativ hoch und deutet auch hier auf verzögerte Übergänge und Einmündungsschwierigkeiten hin. Die deutsche Vergleichsgruppe war im Durchschnitt 19,7 Jahre alt.

Das Alter der Ausbildungsabsolventen/-absolventinnen stieg 2012 deutlicher als im Vorjahr. So waren Auszubildende mit bestandener Abschlussprüfung durchschnittlich 22,6 Jahre alt (2011: 22,0 Jahre) Tabelle A4.5-3. Über die Hälfte der Auszubildenden war beim erfolgreichen Abschluss der Ausbildung 20 bis 22 Jahre alt. 10,8 % waren jünger, 35,8 % hatten mindestens das 23. Lebensjahr erreicht. Wie auch im Vorjahr unterschieden sich männliche und weibliche Auszubildende altersmäßig nicht. Absolventen/Absolventinnen mit ausländischer Staatsangehörigkeit dagegen wiesen mit 23,2 Jahren ein höheres Alter auf als jene mit deutscher Staatsangehörigkeit (22,6 Jahre). Gegenüber Absolventen/Absolventinnen, die erstmals ihre Ausbildung im dualen System abschlossen, gab es beim Durchschnittsalter keinen Unterschied.

Tabelle A4.5-1: Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nach Alter, Bundesgebiet 1993 bis 2012 (in %)(1)

Tabelle A4.5-2: Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nach Alter und Region 2012 (in %)(1)

Tabelle A4.5-3: Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag, Ausbildungsanfänger/ -innen und Absolventen/Absolventinnen nach Alter, Bundesgebiet 2012

Ausbildungsbeteiligung der Jugendlichen im dualen System

Quoten zur Ausbildungsbeteiligung der Jugendlichen werden als Indikator für die quantitative Bedeutung des dualen Systems sowie als Maß der Integration verschiedener Personengruppen interpretiert. Sie geben den Anteil der Jugendlichen in der Wohnbevölkerung an, die eine duale Berufsausbildung nach BBiG bzw. HwO beginnen oder erfolgreich abschließen. Wie lange die Übergangsphase von der allgemeinbildenden Schule bis zu diesem Ereignis dauert, bleibt dabei unberücksichtigt. Generell dient die Quote vor allem dem Vergleich im Zeitverlauf und vergleichenden Analysen verschiedener Personengruppen. Zur Berechnung werden Daten aus der Berufsbildungsstatistik und der Bevölkerungsfortschreibung der statistischen Ämter des Bundes und der Länder verwendet.

Ausbildungsanfängerquote: Anteil der Jugendlichen 2012, die eine Ausbildung beginnen

Die Ausbildungsanfängerquote stellt den am besten geeigneten Indikator dar, um den Anteil der Jugendlichen zu bemessen, die eine duale Berufsausbildung beginnen. Denn die Quote vermeidet die Überschätzung durch Mehrfachzählungen von Verträgen, wie sie bei der früheren Ausbildungsbeteiligungsquote auftraten. Für das Berichtsjahr 2012 ergibt sich ein rechnerischer Anteil von 55,7 %85 an der Wohnbevölkerung, der irgendwann im Laufe seiner Biografie eine duale Berufsausbildung beginnt Tabelle A4.5-4. Nach den zuletzt steigenden Tendenzen ist die Ausbildungsanfängerquote damit erstmals wieder um 2,1 % gesunken (2011: 56,9 %). Eine sich abschwächende Wirtschaftskonjunktur und der Abbau sogenannter außerbetrieblicher Stellen hatten das Ausbildungsangebot im Berichtsjahr 2012 zurückgehen lassen (BIBB-Datenreport 2013, Kapitel A1.1). Hinzu kamen eine demografisch bedingte sinkende Nachfrage und eine zunehmende Studierneigung der Schulabgänger/-innen. Dabei sank 2012 die Zahl der Anfänger/-innen im dualen System stärker (-3,7 %) als die Wohnbevölkerung im entsprechenden Alter (-1,5 %). Der Rückgang der Ausbildungsanfänger/-innen fand v. a. in den Altersgruppen der 21-Jährigen (-10,9 %), der 20-Jährigen (-6,7 %) und der 18-Jährigen (-5,9 %) statt. Die rückläufige Ausbildungsbeteiligung war dabei in beiden Landesteilen gleichermaßen zu beobachten. Sie betrug in Westdeutschland 56,1 % (-2,3 %), im östlichen Bundesgebiet 53,4 % (-2,2 %).

Ausbildungsanfängerquote der Jugendlichen (AAQ)

Nicht alle Jugendlichen mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag sind Ausbildungsanfänger/-innen (vgl. Kapitel A4.3). Die frühere, auf Basis der Neuabschlüsse berechnete Ausbildungsbeteiligungsquote überschätzt den Anteil der Ausbildungsanfänger/-innen, weil u. a. auch bei Betriebs- oder Berufswechsel ein Neuabschluss erfolgt (zu Einschränkungen bei der Berechnung vgl. Uhly 2006b und Althoff 1997).

Anhand der Angaben zur vorherigen Berufsausbildung der Auszubildenden und zur faktischen Ausbildungsdauer sowie der Daten zu Schulqualifikationen und Alter lassen sich seit der Revision der Berufsbildungsstatistik zumindest näherungsweise die Ausbildungsanfänger/-innen unter den Neuabschlüssen im dualen System identifizieren. Bei der Berechnung der AAQ werden anstelle der Neuabschlüsse die Anfänger/-innen nach Alter auf die Wohnbevölkerung bezogen (vgl. Gericke/Uhly 2012; Gericke/Uhly/Ulrich 2011). Die AAQ gibt den rechnerischen Anteil einer synthetischen Alterskohorte in der Wohnbevölkerung wieder, der erstmals eine Ausbildung mit Ausbildungsvertrag im dualen System beginnt.

Formel: AAQ

i = Alter*

*Ausbildungsanfänger/-innen im Alter von „16 und jünger“ werden in der unteren Altersgruppe zusammengefasst; jene im Alter von „24 und älter“ werden in der oberen Altersgruppe zusammengefasst.

Die Höhe der AAQ ist aufgrund zweier Aspekte mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Es wurde einerseits keine Korrektur des Effektes der doppelten Abiturjahrgänge vorgenommen. Daher könnte die AAQ geringfügig erhöht sein. Außerdem erfolgte die Berechnung der AAQ auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung auf Grundlage der Volkszählung 1987 (Westen) bzw. 1990 (Osten). Differenzierte Altersangaben zum Stichtag 31. Dezember konnten aus dem Zensus 2011 für das Berichtsjahr 2012 noch nicht berücksichtigt werden. In der Altersgruppe der unter 18-Jährigen wird für den Zensus eine Abweichung von ca. -0,8 % und in der der 18- bis 29-Jährigen von ca. -2,1 % angegeben (Statistisches Bundesamt 2013).86

Die Ausbildungsbeteiligung im dualen System variiert zwischen verschiedenen Personengruppen. In der männlichen Wohnbevölkerung betrug der Anteil, der eine Ausbildung im dualen System beginnt, 64,7 % (-2,3 %); in der weiblichen Bevölkerung lag die AAQ bei 46,2 % (-1,9 %). Bei beiden Geschlechtern war die Zahl der Anfänger/-innen 2012 um rund 3,5 % gesunken. Das unterschiedliche Maß der Ausbildungsbeteiligung ist v. a. auf geschlechtsspezifische Bildungs- und Berufsorientierungen und die höheren schulischen Qualifikationen der Frauen zurückzuführen, die ihnen neben dem dualen System auch schulische Berufsausbildungen oder akademische Wege eröffnen. Die Chancen auf einen Neuabschluss hängen aber auch mit Zugangsbedingungen im dualen System zusammen. Frauen, die eine betriebliche Ausbildung in Fertigungs- oder technischen Berufen anstreben, haben gegenüber ihren männlichen Bewerbern auch bei gleichen Schulqualifikationen geringere Realisierungschancen (Beicht/Walden 2012).

Die Zahl der ausländischen Ausbildungsanfänger/-innen war in den vergangenen Jahren angestiegen. Doch die Ausgangswerte sind niedrig, die Situation der Jugendlichen ausländischer Staatsangehörigkeit ist unverändert schwierig. 2012 lag die Ausbildungsanfängerquote in der ausländischen Wohnbevölkerung bei 29,4 % und sank damit wie die Gesamtquote leicht ab (2011: 29,8 %). Die Ausbildungsbeteiligung der Jugendlichen deutscher Staatsangehörigkeit erreichte 58,9 % (-1,3 %) und fiel damit wieder unter die 60 %-Marke. Vertragsabschlüsse von ausländischen Ausbildungsanfängern/Ausbildungsanfängerinnen konzentrieren sich noch stärker als die anderer Personengruppen auf ein enges Berufsspektrum. Nachfrage- und angebotsseitige Gründe wirken gleichermaßen ein. Ausländische Jugendliche haben vielfach niedrigere Schulabschlüsse, die die Perspektiven im dualen System einschränken. Studien zu Migranten weisen aber nach, dass auch bei Kontrolle der schulischen Leistung und des Wunsches nach einer betrieblichen Ausbildung deutlich geringere Chancen auf einen Ausbildungsplatz bestehen als bei der entsprechenden Vergleichsgruppe (vgl. Kapitel A4.9; Beicht 2011; Friedrich 2009).87 Nach BIBB-Analysen sind diese auch nicht auf einseitige Berufswünsche zurückzuführen. Denn die ursprünglichen Berufsinteressen von Migranten und Migrantinnen sind nach Beicht (2012) ebenso vielfältig wie die von Ausbildungssuchenden ohne Migrationshintergrund. In der Vergangenheit wurden vielmehr Verdrängungstendenzen und ein spezifisches betriebliches Auswahlverhalten beobachtet, das in Zusammenhang mit der allgemeinen Ausbildungsmarktsituation steht. Bei angespannter Lage griffen Betriebe demnach weniger auf ausländische Bewerber/-innen zurück (Uhly/Granato 2006; Granato/Werner 1999). Tatsächlich verschlechterte sich die Marktlage 2012 leicht, die Ausbildungsstellenbewerber/-innen fanden weniger freie Stellen vor als im Vorjahr.88 Zu beachten ist dabei, dass den betreffenden Personen aufgrund der tendenziell niedrigeren Schulabschlüsse ohnehin weniger alternative (schulische oder akademische) Bildungswege offenstehen.

Tabelle A4.5-4: Ausbildungsanfängerquote nach Personenmerkmal und Region(1), 2009 bis 2012 (in %)(2)

Ausbildungsabsolventenquote: Anteil der Jugendlichen, die 2012 einen Abschluss machten

Entscheidend ist nicht allein das Einmünden in eine Berufsausbildung, sondern auch das erfolgreiche Absolvieren und Erlangen eines qualifizierten Berufsabschlusses. Im Berichtsjahr 2012 bestanden 445.443 Auszubildende im dualen System ihre Abschlussprüfung (vgl. Kapitel A4.8). 421.728 Auszubildende bzw. 94,7 % schlossen darunter erstmals erfolgreich eine duale Ausbildung ab. Um Mehrfachzählungen zu vermeiden, werden diese Erstabsolventen und nicht sämtliche Absolventen/Absolventinnen in Bezug gesetzt zur entsprechenden Wohnbevölkerung. Daraus ergibt sich für das Berichtsjahr 2012 eine Ausbildungsabsolventenquote (AbsQ) von 44,2 %89  Tabelle A4.5-5. Gegenüber dem Vorjahr (46,5 %) ist der rechnerische Anteil, der in der Wohnbevölkerung erfolgreich eine duale Ausbildung abschloss, deutlich abgesunken (-4,9 %). Regional differenziert zeigen sich z. T. noch niedrigere Werte. Während die AbsQ in der westdeutschen Bevölkerung bei 45,3 % (-4,6 %) lag, sank sie in der östlichen Bevölkerung von 42,1 % auf 38,9 % (-7,6 %). Damit kommen zeitversetzt Entwicklungen unter den Neuabschlüssen früherer Jahre zum Ausdruck. 2009 war die Zahl der Verträge bundesweit um -7,6 % eingebrochen, in den ostdeutschen Ländern sogar um -13,0 %

Ausbildungsabsolventenquote der Jugendlichen (AbsQ)

Nicht nur die Ausbildungsanfängerquote, sondern auch der Anteil der Absolventen/Absolventinnen gibt Auskunft über die Bedeutung des dualen Systems. Um Mehrfachzählungen zu vermeiden, werden hierzu nur jene Absolventen und Absolventinnen betrachtet, die zuvor nicht bereits eine duale Ausbildung mit Vertrag erfolgreich abgeschlossen haben. Seit der Revision der Berufsbildungsstatistik können diese Erstabsolventen/-absolventinnen nach Alter differenziert werden. Die AbsQ gibt den rechnerischen Anteil einer synthetischen Alterskohorte in der Wohnbevölkerung wieder, der eine duale Berufsausbildung mit Ausbildungsvertrag erfolgreich absolviert hat. Die Quote berechnet sich auf Basis der Berufsbildungsstatistik und der Bevölkerungsfortschreibung der statistischen Ämter des Bundes und der Länder, jeweils zum Stichtag 31. Dezember. Auszubildende mit bestandener Abschlussprüfung, die zuvor noch keine duale Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, werden der Wohnbevölkerung im entsprechenden Alter gegenübergestellt (vgl. Gericke/Uhly 2012).

Formel: AbsQ 

i = Alter*

*Erstabsolventen im Alter von „19 und jünger“ werden in der unteren Altersgruppe zusammengefasst; jene im Alter von „27 und älter“ werden in der oberen Altersgruppe zusammengefasst.

Hinweis: Die Berechnung der AbsQ in Tabelle A4.5-5 erfolgte auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung auf Grundlage der Volkszählung 1987 (Westen bzw. 1990 (Osten). Differenzierte Altersangaben zum Stichtag 31. Dezember aus dem Zensus 2011 konnten für das Berichtsjahr 2012 noch nicht berücksichtigt werden.

In der männlichen Bevölkerung lag die Absolventenquote 2012 mit 50,5 % höher. Der Anteil der Frauen betrug 37,7 %. In der deutschen Bevölkerung erreichte die AbsQ einen Wert von 48,3 %, unter den Ausländern lediglich 16,5 %.

Abgelöst: Ausbildungsbeteiligungsquote der Jugendlichen (AQ)

Bis zur Revision der Berufsbildungsstatistik im Jahr 2007 konnten aus der Berufsbildungsstatistik nur Neuabschlüsse bzw. Bestandsangaben (vgl. BIBB-Datenreport 2009, Kapitel A5.7) zur Quantifizierung der Ausbildungsbeteiligung verwendet werden. Da einige Personen im Laufe ihres Lebens wiederholt Ausbildungsverträge abschließen, überschätzte diese AQ den Anteil der Jugendlichen, die in ihrer Biografie irgendwann eine Ausbildung beginnen. Eine bessere Berechnungsweise war mit der Aggregatdatenerhebung der Berufsbildungsstatistik nicht möglich. Mit der Einführung der Ausbildungsanfängerquote können Mehrfachzählungen ausgelassen und der Anfängeranteil genauer bestimmt werden. Die frühere AQ eignet sich vor allem für Vergleiche im längerfristigen Zeitverlauf (vgl. BIBB-Datenreport 2013, Kapitel A4.5)

(Naomi Gericke)

Tabelle A4.5-5: Ausbildungsabsolventenquote(1) nach Personenmerkmal und Region(2), 2009 bis 2012 (in %)

  • 82

    Zu Determinanten der Übergangsdauer in die duale Berufsausbildung siehe die Analysen auf Basis der Daten der BIBB-Übergangsstudien 2006 und 2011 von Eberhard/Beicht/Krewerth/Ulrich 2013; Beicht/Friedrich/Ulrich 2007. 

  • 83

    Hierbei wurde die Abgrenzung der Anfänger und Anfängerinnen auf Basis der Neuabschlusszahlen gewählt, die zwar geringere Anfängerzahlen ergibt als die Abgrenzung auf Basis der begonnenen Ausbildungsverträge, aber den Vorteil bietet, dass Mehrfachzählungen von Personen eher vermieden werden und so die Anfängerquote nicht überschätzt wird. 

  • 84

    Nicht alle Jugendlichen mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag sind Ausbildungsanfänger/-innen. Ausbildungsverträge werden u. a. auch bei Anschlussverträgen, Zweitausbildungen, erneuter Ausbildung nach vorzeitiger Lösung eines ersten Vertrags oder bei Wechsel von einer außerbetrieblichen in eine betriebliche Ausbildungsstelle abgeschlossen. 

  • 85

    Nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich hierbei noch um eine Untergrenze handelt, da ein Teil der Neuabschlüsse von den zuständigen Stellen nach dem Stichtag in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse nachgetragen wird. 

  • 86

    Nach der vereinfachten und vorläufigen Fortschreibung auf Grundlage des Zensus 2011 liegt die AAQ für das Berichtsjahr 2012 in Deutschland insgesamt ca. 1,1 Prozentpunkte höher als in Tabelle A4.5-4 ausgewiesen. 

  • 87

    Migranten und Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind formal nicht gleichzusetzen. Die Studienergebnisse können daher nur bedingt auf die Situation der Ausländer/-innen übertragen werden.  

  • 88

    Die erweiterte ANR sank von 93,4 % (2011) auf 93,2 % (2012). 

  • 89

    Nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich bei diesem Wert um eine Unterschätzung handelt. In den Statistiken der großen Zuständigkeitsbereiche Handwerk und Industrie und Handel wurden für das Berichtsjahr 2012 höhere Zahlen an Ausbildungsabsolventen gemeldet als in der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder.