Das BIBB fördert neue Modellversuche im Rahmen des Weltaktionsprogramm der Vereinten Nationen "Bildung für nachhaltige Entwicklung 2015 - 2019 (BBNE)".

Nachhaltige Entwicklung erfordert einen Bewusstseinswandel im Denken und Handeln. Dies gilt auch für die berufliche Bildung. Die Weiterentwicklung der Berufsbildung verfolgt unter anderem das Ziel, eine nachhaltigkeitsorientierte berufliche Handlungskompetenz zu "verankern". Hierzu sollen die neuen Modellversuche Lösungen entwickeln, wie Nachhaltigkeit in beruflichen Tätigkeiten und an Lernorten integriert und umgesetzt werden kann.

Zwei Förderlinien werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert:

• Entwicklung von Ausbildungs- und Qualifizierungskonzepten zur Nachhaltigkeit in kaufmännischen Berufen; gefördert werden Konzepte mit Bezug auf das Berufsbildungspersonal sowie auf Auszubildende
• Gestaltung eines nachhaltigen Lernortes in Berufsbildungseinrichtungen. Gefördert werden branchenunabhängige Gestaltungskonzepte für nachhaltige Ausbildungseinrichtungen. Dabei sollen unter anderem Indikatoren für einen nachhaltigen Lernort entwickelt werden.

In Deutschland nimmt der Anteil junger Menschen mit Migrationshintergrund stark zu. In der Altersgruppe der 15- bis 20-Jährigen beträgt er im Jahr 2013 bereits 28 Prozent, und in der Gruppe der 5- bis 10-Jährigen liegt er schon bei 35 Prozent (Statistisches Bundesamt 2014). Seit Langem ist bekannt, dass die Suche nach einem Ausbildungsplatz für junge Menschen aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte besonders schwierig ist. Der Personenkreis der jungen Migrantinnen und Migranten ist allerdings sehr heterogen. Im BIBB REPORT wird daher nicht nur untersucht, wie stark sich die Einmündungschancen in eine duale Berufsausbildung zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund unterscheiden, sondern auch, wie groß die Abweichungen zwischen verschiedenen Migrantengruppen sind.

Die Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN) hat vier Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für ihre herausragenden Dissertationen in der Berufsbildungsforschung mit dem "Friedrich-Edding-Preis 2015" ausgezeichnet. Auf einer AG BFN-Fachveranstaltung in Münster würdigten die beiden Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Reinhold Weiß (BIBB) und Prof. Dr. Uwe Faßhauer (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd) in ihren Laudationes die wissenschaftliche Relevanz und Forschungsmethoden, die interdisziplinären Ansätze, die Berücksichtigung der internationalen Forschung sowie den innovativen und praktischen Bezug der Dissertationen, die von einer unabhängigen wissenschaftlichen Jury beurteilt wurden.

Unter dem Motto "Potenzial erkannt - Beruf anerkannt" diskutierten etwa 200 Expertinnen und Experten, wie die Potenziale von Zuwanderern und Flüchtlingen für den deutschen Arbeitsmarkt genutzt werden können. Zu der Tagung hatten BMBF und BIBB im September nach Berlin eingeladen. BIBB-Präsident Esser zog anhand der Ergebnisse des BIBB-Monitorings eine positive Bilanz hinsichtlich des Anerkennungsgesetzes, nannte aber auch bestehende Herausforderungen.
Seit Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes des Bundes am 1. April 2012 wurden bis zum 31. Dezember 2014 knapp 44.100 Anträge auf Anerkennung in den Berufen in Bundeszuständigkeit gestellt. Dies geht aus der am 30. September 2015 vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten amtlichen Statistik für das Berichtsjahr 2014 hervor. Die zuständigen Stellen erstellten im Berichtsjahr 2014 rund 14.800 Bescheide.Bei 96 Prozent der in den vergangenen drei Jahren beschiedenen Anträge war es möglich, den Abschluss entweder voll oder teilweise anzuerkennen.