Für Studierende wiederum hat die duale Berufsausbildung zwar ein gutes Image; jedoch gab in einer vom BIBB in Kooperation mit der Universität Maastricht durchgeführten Befragung nur ein geringer Teil der Studierenden an, dass sie rückblickend eine duale Berufsausbildung einem Hochschulstudium vorziehen würden. Und eine weitere, vom BIBB in Auftrag gegebene Expertise der Universität Tübingen zeigt, dass bereits rund ein Viertel der Studienabbrecherinnen und -abbrecher anschließend eine duale Berufsausbildung erfolgreich abschließt.

Kurz zuvor hatte das Bundesbildungsministerium den Berufsbildungsbericht 2016 veröffentlicht, der den hohen Stellenwert der dualen Ausbildung in Deutschland belegt. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt habe sich für die Jugendlichen insgesamt weiter verebssert. So stehen rein rechnerisch 100 suchenden Schulabgängern 103,7 Ausbildungsangebote gegenüber - so viele wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr.

Betriebe stehen der Ausbildung von jungen Erwachsenen, die ihr Studium nicht zu Ende geführt haben, aufgeschlossen gegenüber. Das Potenzial der Studienabbrecher/-innen für die duale Berufsausbildung zu nutzen, findet angesichts der demografischen Entwicklung bei weiten Teilen der Betriebe Zuspruch. Eine große Mehrheit der Betriebe hält jedoch wenig von besonderen Ausbildungsregelungen und -modellen für Studienabbrecher/-innen. Dies ist das Ergebnis einer Betriebsbefragung des BIBB, an der sich rund 570 Ausbildungsbetriebe beteiligt haben.

Der "wbmonitor" - ein Kooperations­projekt des BIBB und des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE) - liefert erstmals eine statistische Gesamtschau, welche Einrichtungstypen des breiten Anbieterspektrums Teilnehmende weiterbilden, die mit Instrumenten der öffentlichen Weiterbildungsförderung unterstützt werden. Bezogen auf alle Einrichtungen wurden 2014 vier von zehn Teilnehmenden bei ihrer Weiterbildung durch öffentliche Mittel unterstützt beziehungsweise die Teilnahme durch öffentliche Förderung ermöglicht. Bei privaten, gemeinnützig ausgerichteten Anbietern trifft dies sogar auf die Mehrheit der Teilnehmenden zu.

In 34 Einzel- oder Verbundprojekten mit insgesamt 62 Einrichtungen werden ab sofort "Innovative Ansätze zukunftsorientierter beruflicher Weiterbildung (InnovatWB)" erforscht und Handlungsfelder für die künftige Weiterbildungspolitik erarbeitet. Über drei Jahre werden die bundesweit verteilten Projekte einen Beitrag zum "Lebensbegleitenden Lernen" leisten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt hierfür 15 Millionen Euro bereit. Mit einer Auftaktveranstaltung im BIBB in Bonn mit rund 110 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Praxis und Politik ist der Förderschwerpunkt jetzt gestartet. Das BIBB ist mit der Leitung des Förderschwerpunkts betraut.

In rund 80 von 105 durch das BIBB untersuchten "Männerberufen" ist der Anteil weiblicher Auszubildender in den letzten zwölf Jahren gestiegen. Darunter befinden sich alle 25 am stärksten besetzten Berufe. Die Zuwächse sind zwar nicht sehr groß - im Durchschnitt etwa 0,2 Prozentpunkte pro Jahr und Beruf -, aber der Trend ist unverkennbar. Dies ist das Ergebnis einer BIBB-Analyse aus Anlass des "Girls' and Boys' Day 2016". Von "Männerberufen" ist dann die Rede, wenn der Anteil der Männer in dem Beruf bei über 80 % liegt. Typische "Männerberufe" sind zum Beispiel viele Bau-, Metall- und Elektroberufe. Unter den am stärksten besetzten "Männerberufen" gelang es insbesondere in den drei Handwerksberufen Bäcker/-in, Maler/-in und Lackierer/-in sowie Tischler/-in, junge Frauen für eine Ausbildung zu gewinnen.

Die Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperation im BIBB (GOVET) begleitet erfolgreich die Zusammenarbeit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit Russland. Neben der Weiterentwicklung eines Online-Portals und der Aus- und Weiterbildung von Ausbildungspersonal gehört "Wirtschaft 4.0" zu den Schwerpunkten der künftigen Zusammenarbeit.

In Deutschland leben einer Studie zufolge etwa 7,5 Millionen funktionale Analphabeten - also Menschen, die nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben können. Durch die Zuwanderung von Menschen, die vor Krieg, Terror und Bedrohung nach Deutschland flüchten, wird diese Zahl eher noch weiter zunehmen. Mit der Verkündung einer "Dekade für Alphabetisierung" haben Bund und Länder ein bildungspolitisches Zeichen gesetzt, dass sie in den kommenden zehn Jahren die Kompetenzen dieser Menschen nachhaltig verbessern wollen, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen. Zur Unterstützung dieses Prozesses hat das BIBB im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eine Koordinierungsstelle "Dekade für Alphabetisierung" eingerichtet.

Am 31. Mai 2016 laden iMOVE (International Marketing of Vocational Education) im BIBB und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zu einem Special "Berufsbildungsexport mit AHK/DIHK-Zertifikat 'Made in Germany'" nach Berlin ein. Deutsche Anbieter von beruflicher Aus- und Weiterbildung im Ausland wünschen ein Qualitätssiegel. Mit dem Zertifikat soll verdeutlicht werden, dass der jeweils ausgezeichnete Bildungsgang deutschen Qualitätsstandards entspricht.