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04/2019 | 11.04.2019
© AdobeStock Syda Productions

Duale Berufsausbildung: Mehr Verträge – aber Besetzungsprobleme nehmen zu

BIBB-Datenreport 2019 zum Berufsbildungsbericht erschienen

Die Nachfrage von Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach Ausbildungsstellen und die Zahl der von Betrieben angebotenen Ausbildungsplätze sind 2018 erneut gestiegen. Infolge dieser positiven Entwicklungen wurden mehr Ausbildungsverträge neu abgeschlossen als im Vorjahr (2017: 523.300; 2018: 531.400).
Die Besetzungsprobleme am Ausbildungsstellenmarkt haben sich jedoch gegenüber den vorangegangenen Jahren weiter verschärft: 57.700 Stellen blieben unbesetzt (2017: 49.000). Auch der Anteil der unbesetzten Stellen am betrieblichen Gesamtangebot ist erneut gestiegen (2017: 8,8 %; 2018: 10,0 %). Der Anteil der noch eine Ausbildungsstelle suchenden Bewerber/-innen hat sich hingegen geringfügig verringert (2017: 13,3 %; 2018: 12,9 %).
Es erscheint zunehmend schwieriger, regionale, qualifikatorische und berufsspezifische Verschiedenheiten auszugleichen. Dies sind zentrale Ergebnisse des heute vorgelegten Datenreports 2019 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), der den heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Berufsbildungsbericht 2019 ergänzt.

Weitere Inhalte

 

Wege in den Beruf

BWP-Heft 2/2019 erschienen

Wie gelingt jungen Menschen der Einstieg ins Erwerbsleben nach einer beruflichen Erstqualifikation? Und welche Perspektiven bieten sich mit einer beruflichen Aus- und Fortbildung – auch in Abgrenzung zu einem akademischen Abschluss – im weiteren Erwerbsleben? Hierzu werden in der aktuellen Ausgabe der BIBB-Fachzeitschrift "Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“ Forschungsergebnisse, betriebliche Konzepte und Bildungsangebote vorgestellt.

© BMBF/BOF Fulvio Zanettini

Berufsorientierung für Flüchtlinge (BOF)

Änderung der BOF-Förderrichtlinie

Die Förderrichtlinie zum Programm „Berufsorientierung für Flüchtlinge (BOF)“, das eine bessere Integration Geflüchteter in Ausbildung zum Ziel hat, wurde überarbeitet. Neben dem Handwerk können nun auch vergleichbare Bildungsstätten, beispielsweise aus dem kaufmännischen Bereich, Mittel beantragen. Zusätzlich zur bisherigen Zielgruppe „Geflüchtete“ wird das Programm um „Zugewanderte mit migrationsbedingtem Förder- und Sprachunterstützungsbedarf“ erweitert. Das BOF-Programm wird seit 2016 vom BIBB im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt.

Anlaufstelle für junge Flüchtlinge

Der Verein "Ausbildung statt Abschiebung"

Damit sie die Zeit ihres Aufenthalts in Deutschland bestmöglich nutzen können, benötigen junge Flüchtlinge verlässliche Orte und verlässliche Beziehungsarbeit sowie Förderangebote, die die Vermittlung fachlicher und sprachlicher Kenntnisse mit biografieorientierten Hilfen verbinden – so früh wie möglich und unabhängig von der im Einzelfall absehbaren Bleibeperspektive. Ein solcher Ort ist der Bonner Verein "Ausbildung statt Abschiebung", über den die BIBB-Fachstelle überaus berichtet.

Initiative Klischeefrei

Infothek freigeschaltet

Wo finde ich Best-Practice-Beispiele und Unterrichtsmaterial? Was sagen Statistiken zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Ausbildung, Studium oder Arbeitsmarkt? Wie beeinflusst die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht den persönlichen Bildungsweg oder den beruflichen Werdegang? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Interessierte ab sofort in der neuen Infothek des Fachportals klischee-frei.de. Darüber hinaus bietet die Datensammlung eine große Anzahl an Arbeitsmaterialien und wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Eine Mediathek mit Videobeiträgen rundet das Angebot ab. Im BIBB ist die Redaktion der Servicestelle der Initiative Klischeefrei angesiedelt.

Call for Papers

2. BIBB-Konferenz „The Economics of Vocational Education and Training: Markets - Institutions – Systems“

Am 7. und 8. November 2019 wird in Siegburg die zweite BIBB-Konferenz „The Economics of Vocational Education and Training: Markets - Institutions – Systems“ stattfinden. Aktuelle Forschungsergebnisse zu diesen und angrenzenden Themen werden auf der Konferenz diskutiert. Die Konferenzsprache ist Englisch.  Einreichungsfrist für den Call for Papers ist der 15.Mai.
Die Anmeldung zur Konferenz wird voraussichtlich vom 1. August bis zum 28. Oktober 2019 möglich sein.

Einfluss von Migrationshintergrund, sozialer Herkunft und Geschlecht

Übergang nicht studienberechtigter Schulabgänger/-innen in berufliche Ausbildung

Ein Migrationshintergrund, die soziale Herkunft und das Geschlecht von Jugendlichen sind die bedeutendsten Merkmale, von denen Ungleichheiten in der beruflichen Ausbildung ausgehen. In einer quantitativ-empirischen Analyse auf Datenbasis des Nationalen Bildungspanels (NEPS) wird für nicht studienberechtigte Schulabgänger/-innen untersucht, wie sich die betreffenden Faktoren in unterschiedlichen Personengruppen auf die Chancen einer Einmündung in betriebliche Ausbildung sowie in Berufsausbildung generell auswirken. Es zeigt sich insbesondere, dass ein Migrationshintergrund bei jungen Männern die Chancen für einen Übergang in betriebliche Ausbildung mindert. Junge Migrantinnen haben hier dagegen keine Chancennachteile gegenüber Frauen ohne Migrationshintergrund. Eine niedrige soziale Herkunft beeinträchtigt den Bildungserfolg in der allgemeinbildenden Schule erheblich und verschlechtert damit auch die Übergangschancen in Berufsausbildung, und zwar vor allem für junge Frauen. Die Analyse ist im Wissenschaftlichen Diskussionspapier des BIBB, Heft-Nr.198 erschienen

Wissenschaftliches Publizieren in Zeitschriften der Berufsbildungsforschung

2., aktualisierte Auflage 2019

Die BIBB-Handreichung wendet sich an alle Personen der Berufsbildungsforschung und -praxis, die in Fachzeitschriften Beiträge veröffentlichen möchten. Die Broschüre skizziert zunächst die Grundlagen wissenschaftlichen Publizierens und behandelt anschließend aktuelle Entwicklungen und Rahmenbedingungen wie Urheberrecht, Creative Commons oder Open Access. Ziel der Handreichung ist es, die Berufsbildungscommunity beim Publizieren von Beiträgen in Fachzeitschriften zu unterstützen und somit zu einer höheren Sichtbarkeit der Berufsbildung insgesamt beizutragen. Die zweite Auflage wurde aktualisiert und um wichtige Aspekte ergänzt.

 

© WoGi - Adobe Stock

Warum Berufe nicht gewählt werden

Soziale Anerkennung entscheidend

Selbst wenn ein Beruf ihren Interessen entspricht, neigen viele Jugendliche dazu, ihn bei ihrer Berufswahl fallenzulassen, wenn er ihnen nicht genügend soziale Anerkennung zu vermitteln scheint. Darüber hinaus können ungünstige Rahmenbedingungen während der Ausbildung oder ungünstige Arbeitsbedingungen weitere Gründe dafür sein, einen als interessant wahrgenommenen Beruf gleichwohl auszuschließen. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die im Forschungsprojekt „Bildungsorientierungen“ des BIBB entstand. Anlass für die Studie war das Problem vieler junger Menschen, am Ende des Jahres ohne Ausbildungsplatz dazustehen, obwohl die Zahl der unbesetzt bleibenden Ausbildungsplätze von Jahr zu Jahr steigt. Die Ergebnisse beruhen auf einer schriftlichen Befragung von Schülerinnen und Schülern neunter und zehnter Klassen allgemeinbildender Schulen in Nordrhein-Westfalen.

Duale Ausbildungsberufe rund ums Wasser

Am 22. März war Weltwassertag

Der Internationale Weltwassertag am 22. März hat auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage aufmerksam gemacht. Entlang des Wasserkreislaufs gibt es im dualen Berufsbildungssystem spannende und vielseitige Ausbildungsberufe mit interessanten Weiterentwicklungsmöglichkeiten.Den Weltwassertag hat das BIBB daher zum Anlass genommen, diese Berufe vorzustellen.

© iMOVE/Ghorfa

Nachfrage trifft Angebot

8. Arabisch-Deutsches Bildungsforum

Nachfrage und Angebot bildeten den roten Faden beim 8. Arabisch-Deutschen Bildungsforum, bei dem iMOVEim BIBB und Ghorfa Ende März rund 140 Gäste, die Hälfte davon aus arabischen Ländern, in Berlin begrüßten.

Friseurhandwerk goes international

BIBB veröffentlicht Filme zum Mehrwert internationaler Kooperation in der dualen Ausbildung

Zwei neue Filme des BIBB setzen den Mehrwert von bilateraler Berufsbildungszusammenarbeit in deutscher, englischer und russischer Sprache  in Szene: Wie fachlicher Austausch, gemeinsame Standardentwicklung und Mobilität die Berufswelt für alle Beteiligten bereichern, zeigen die beiden GOVET-Produktionen „Ausbildungsqualität gemeinsam verbessern“ und „Meine Auslandserfahrung in der Ausbildung“. Beide Videos entstanden im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten deutsch-russischen Kooperation im Friseurhandwerk.

NetQA-Netzwerke für Qualifikationsanalysen

Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen

NetQA ist als Verbundprojekt mit mehreren Partnern aus dem IHK- und HWK-Bereich an den Start gegangen. Die zuständigen Stellen im Anerkennungsverfahren sollen beim Aufbau einer regionalen Expertise- und Netzwerkstruktur zu Qualifikationsanalysen unterstützt werden. Das BIBB hat in diesem Projekt eine Schnittstellen-Funktion übernommen und ist für die Gesamtkoordination und das Wissensmanagement verantwortlich. Die fachliche Steuerung und Begleitung der Handwerkskammern liegt im Aufgabenbereich des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT).

BIBB-Forschungsdirektor Prof. Dr. Hubert Ertl (rechts) begrüßte die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler
© BIBB

Rollenklischees hinterfragen und Vorurteile abbauen

Girls' und Boys' Day 2019 im BIBB

Am 28. März öffnete das BIBB erneut seine Türen, um Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Berufswelt und die im BIBB angebotenen Ausbildungsberufe zu bieten.

BIBB-Fachtagung „Berufliche Aus- und Fortbildung in Zeiten der Akademisierung“ am 25. Juni 2019

Online-Anmeldung jetzt möglich!

Immer häufiger entscheiden sich Schulabsolventinnen und -absolventen mit (Fach-)Hochschulzugangsberechtigung für ein Studium. Gleichzeitig sinkt die Zal der Auszubildenden in dualen Ausbildungen. Der Trend zur Akademisierung wirft vielfältige Fragen auf. Thema der Fachtagung am 25. Juni 2019 in Bonn ist daher, wie einem Attraktivitäts- und Bedeutungsverlust beruflicher Aus- und Fortbildung erfolgreich entgegengewirkt werden kann.

Die BIBB-Fachtagung befasst sich mit Bildungsentscheidungen und -verläufen ebenso wie mit Einsatz- und Rekrutierungsstrategien der Unternehmen zur Fachkräftesicherung. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis zu geben.

Fachtagung "Perspektive Begabung" am 21. Mai in Köln

SCHULE.AUS.BILDUNG

Die Tagung "Perspektive Begabung" nimmt die Berufsorientierung aus interdisziplinärer Perspektive in den Blick. Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Einfluss von Schule auf Berufswahlprozesse oder Reflexionsgespräche werden angesprochen, um Jugendliche beim Aufbau ihres Selbstkonzepts für einen gelingenden Übergang zu unterstützen. Das BIBB ist mit mehreren Vorträgen auf der Veranstaltung vertreten.

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Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Friedrich-Ebert-Allee 114-116
53113 Bonn

Verantwortlich:
Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser (Präsident)

Redaktion:
Charlotte Schölgens

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