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04/2020 | 30.07.2020
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Digitaler und nachhaltiger: Neues Ausbildungsjahr lockt mit modernen Berufen

Elf modernisierte duale Ausbildungsberufe gehen mit dem offiziellen Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August an den Start. Nach Auffassung von BIBB-Präsident Esser werden mit diesen neuen Berufen Ausbildungsgänge bereitgestellt, die junge Menschen optimal auf die technologischen, dienstleistungsorientierten und digitalen Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. „Dabei vermittelt die berufliche Bildung ein Grundwissen in Informations- und Kommunikationstechnik, übergreifende Qualifikationen wie Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Kompetenzen in Projektmanagement, Datenschutz und Datensicherheit. Wie wichtig gerade diese Schlüsselkompetenzen der Zukunft sind, haben die vergangenen Corona-Monate deutlich gezeigt.“
Gleichzeitig ist die duale Berufsausbildung für den BIBB-Präsidenten praktizierter Umwelt- und Klimaschutz sowie gelebte Nachhaltigkeit, denn viele duale Ausbildungsberufe vermittelten eine hohe Innovationskompetenz für neue Ressourcen, und das Thema „Nachhaltigkeit“ habe einen deutlich höheren Stellenwert erhalten. „Es gibt für junge Menschen vielfältige Möglichkeiten in der beruflichen Bildung im Bereich Umwelt- und Klimaschutz zu arbeiten und sich an der Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft nachhaltig zu beteiligen.“ Das mache eine duale Berufsausbildung auch für die ‚Fridays-for-Future-Generation‘ wieder interessanter. Dieser gesellschafts- und innovationsrelevante Aspekt der dualen Berufsausbildung werde bislang – auch und gerade in der Berufswahl – noch zu wenig beachtet, so Esser.
Wie sich das duale Berufsbildungssystem im vergangenen Jahr weiterentwickelt hat, zeigen unterdessen auch die Forschungs- und Arbeitsergebnisse des BIBB, über die der jetzt erschienene Jahresbericht 2019 anhand ausgewählter Beispiele informiert.

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Aufwärtstrend beim dualen Studium hält an

Der Aufwärtstrend beim dualen Studium hat sich auch im Jahr 2019 fortgesetzt – wenngleich die Zuwachsraten gemäßigter ausfielen als in den Jahren zuvor. In der BIBB-Datenbank „AusbildungPlus“ waren nach der jüngsten Auswertung zum Stichtag 30. November 2019 insgesamt 1.662 duale Studiengänge von deutschen Hochschulen registriert, in denen mehr als 108.000 dual Studierende erfasst sind.

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Brötchen backen in schwierigen Zeiten

BIBB-Präsident Esser besuchte Nachhaltigkeitsmodellversuch

BIBB-Präsident Esser hat dem Modellversuch NiB-Scout (Nachhaltigkeit im Bäckerhandwerk) einen virtuellen Besuch abgestattet. Innerhalb des BIBB-Modellversuchsförderschwerpunkts „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung“ arbeitet NiB-Scout seit 2018 an der Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien zur Förderung nachhaltigkeitsorientierter Kompetenzen im Bäckerhandwerk. Neben Gesprächen mit den Verbundpartnern im Modellversuch wurde der BIBB-Präsident live mit einer Meisterklasse verbunden und konnte mit Ausbilder/-innen und Auszubildenden über ihre Nachhaltigkeitsprojekte diskutieren.

Digitale Tools für Lernsituationen und Prüfungen

Projektverantwortliche im Interview

Berufliche Kompetenzen von Auszubildenden mit digitalen Tools fördern und messen – das ist das Ziel der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Initiative ASCOT+. Insgesamt sechs Projekte entwickeln und erproben in dieser Initiative digitale Trainings und Tests für berufliche Kompetenzen. Das BIBB leistet die Projektförderung und begleitet die Projekte wissenschaftlich. In Interviews erklären Prof. Tobias Gschwendtner (Projekt DigiDIn-Kfz) und Prof. Eveline Wuttke (Projekt TeKoP), an welchen Herausforderungen der Ausbildungspraxis sie in ihren Projekten ansetzen, wie sie dabei vorgehen und welche Vorteile das hat. Das Projekt DigiDIn-Kfz möchte mit digitalen Trainings die Fähigkeiten von Kfz-Auszubildenden bei der Fehlersuche an Autos verbessern und computerbasierte Tests für Prüfungen entwickeln. Das Projekt TeKoP entwickelt ein Training für Prüfer/-innen, Ausbildungspersonal und Lehrkräfte. Sie werden darin geschult, Aufgaben zu erstellen, die die Problemlösefähigkeit von Auszubildenden fördern und messen.

Erfolgreicher Transfer: Ergebnisse eines JOBSTARTER plus-Projekts landesweit verstetigt

Das im Programm JOBSTARTER plus geförderte Projekt „Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse“ hat während seiner Laufzeit eine Zusatzqualifikation für den Bereich Maschinenbau entwickelt, um Auszubildende schon frühzeitig auf die Veränderungen im Maschinen- und Anlagenbau hinsichtlich Industrie 4.0 vorzubereiten. Nach dem Ende der JOBSTARTER-Förderung wurden die Inhalte nun im Projekt „NRWgoes.digital“ von der Nachwuchsstiftung Maschinenbau gGmbH übernommen und weiterentwickelt. 60 Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen werden die „Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse“ künftig anbieten.

Neue Broschüre: Ausbilden für die Wirtschaft 4.0

Die 26 Projekte der 5. Förderrunde des vom BIBB durchgeführten Programms „JOBSTARTER plus“ unterstützen kleine und mittlere Unternehmen dabei, ihre Fachkräfte für die digitale Arbeitswelt selbst auszubilden. Die jetzt erschienene Publikation zeigt, mit welchen Zielen und Ergebnissen sowie in welchen Branchen die Projekte aktiv sind.

Vorzeitige Vertragslösungen vermeiden und Berufseinstieg erleichtern

Zwei neue Gastbeiträge auf überaus.de

Diskussionen über vorzeitige Vertragslösungen in der dualen Berufsausbildung haben aufgrund des sich abzeichnenden Mangels an Fachkräften und der Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt Hochkonjunktur. Die Gründe für Vertragslösungen sind vielfältig, häufig werden die Ursachen im betrieblichen Teil der Ausbildung gesehen. Welche Rolle die Berufsschule dabei spielt und welchen Beitrag Berufsschullehrer/-innen leisten können, erläutert Dr. Jens Christian Soemers vom Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg in Köln in seinem Gastbeitrag für die BIBB-Fachstelle „überaus“.
In einem weiteren Gastbeitrag eines Autorenteams von der Universität Mannheim wird zudem aufgezeigt, wie ein systematisches und gezieltes „Onboarding“ den Übergang von jungen Menschen von der Schule in den Beruf unterstützen kann.

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BIBB verstärkt Zusammenarbeit mit Hochschulen

Das BIBB und die Technische Universität (TU) Kaiserslautern gehen in der Berufsbildungsforschung neue Wege. Innerhalb einer neuen Kooperation zum Thema „Digitale Transformationen – Zukunft beruflicher Bildung und Arbeit“ erfolgte eine gemeinsame Berufung auf eine Juniorprofessur an der TU Kaiserslautern. BIBB-Forschungsdirektor Ertl erklärte hierzu: „Die Ausrichtung der Juniorprofessur ergänzt die Arbeiten des BIBB im Themencluster ‚Digitale Transformationen‘ aus dem mittelfristigen Forschungsprogramm. Zudem passt die gemeinsame Berufung gut in unser neues Graduiertenförderkonzept, das wir mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgestellt haben.“
Unterdessen ist an der TU Dortmund auch einer von 13 UNESCO-Lehrstühlen für Berufspädagogik in Deutschland eingerichtet worden. Das BIBB kooperiert mit der TU Dortmund im Rahmen von Lehrveranstaltungen und Publikationen.

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Höhere Berufsbildung lohnt sich!

Rund acht Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland haben einen höheren Berufsbildungsabschluss beispielsweise als Meister/-in, Techniker/-in, Fachwirt/-in oder Betriebswirt/-in. Dieser berufliche Qualifizierungsweg bietet in Deutschland einen Karriereweg in gehobene Berufs- und Führungspositionen, die in vielen anderen Ländern nur über akademische Abschlüsse zugänglich sind. Eine BIBB-Analyse zum Nutzen von Fortbildungsabschlüssen auf Basis aktueller repräsentativer Daten belegt: Höherqualifizierende Berufsbildung lohnt sich – und zwar in vielfacher Hinsicht.

Betriebliche Ausbildungsstrategie beeinflusst Karrierechancen

Weniger die konkrete fachliche Tätigkeit oder die Branchenzugehörigkeit, sondern vielmehr die betriebliche Ausbildungsstrategie bestimmt die Karrierechancen der Beschäftigten in einem Betrieb. Das zeigen Ergebnisse des BIBB-Forschungsprojekts „Bachelorabschlüsse in Konkurrenz zu Berufs- und Fortbildungsabschlüssen?“.

BIBB-Jahresbibliografie 2019 liegt vor

Das BIBB hat seine Jahresbibliografie 2019 veröffentlicht.

BWP zu „Berufsbildung in Europa“ erschienen

Zum 1. Juli 2020 hat Deutschland unter dem Motto „Gemeinsam. Europa wieder stark machen." die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Wie können der europäische Bildungsraum weiterentwickelt und die Berufsbildung in den Mitgliedstaaten gestärkt werden, um den Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten? Die Beiträge der neuen Ausgabe der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“ bilanzieren aus diesem Anlass bislang Erreichtes und zeigen Perspektiven auf. Im Mittelpunkt stehen dabei die Förderung von Transparenz und Austausch zwischen den nationalen Bildungssystemen auf unterschiedlichen Ebenen: auf der Ebene EU-politischer Steuerung, über Transparenzinstrumente, wie zum Beispiel Qualifikationsrahmen, ESCO und Europass, und durch Kooperationen von Institutionen und Akteuren vor Ort.
Das BIBB hat zudem eine neue Auswahlbibliografie zum Thema „Der Europäische Berufsbildungsraum“ veröffentlicht.

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Spotlight on VET Germany 2020

Die neue sechsseitige Broschüre „Spotlight on VET Germany 2020“ beschreibt das Berufsbildungssystem in Deutschland in deutscher und englischer Sprache. Die Publikation wurde aus Anlass der deutschen EU-Ratspräsidentschaft von ReferNet Deutschland aktualisiert. ReferNet ist ein europäisches Netzwerk zur Erfassung und Verbreitung von Informationen und aktuellen Entwicklungen in der beruflichen Bildung. Die nationale Koordinierung in Deutschland liegt in den Händen des BIBB.

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Europass-Portal: Mehr Funktionen und neuer Look

Mit deutlich erweiterten Funktionen sowie einem taufrischen Design ist das neue Europass-Portal online gegangen. Es löst den bisherigen Europass-Lebenslauf-Editor ab. Das vielsprachige Portal für Lernen und Arbeiten in Europa bietet als neues Karrieremanagement-Portal einen geschützten, werbe- und kostenfreien Raum zur Selbstverwaltung von persönlichen Kompetenzen. Dabei stellt es sicher, dass die Nutzerinnen und Nutzer alleinige Kontrolle über ihre Daten haben und Dritte diese nicht einsehen können. Herzstück der neuen Europass-Plattform ist das e-Portfolio. Das Nationale Europass Center in Deutschland ist bei der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim BIBB angesiedelt.

Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen

Claudia Moravek übernimmt Leitung des Arbeitsbereichs

Claudia Moravek hat am 1. Juli 2020 die Leitung des Arbeitsbereichs „Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen“ im BIBB übernommen. Sie war zuvor seit 2012 in koordinierender Funktion verantwortlich für den Aufbau und die Weiterentwicklung des Informationsportals „Anerkennung in Deutschland“. Claudia Moravek löst Kornelia Raskopp ab, die in den vorzeitigen Ruhestand gegangen ist.

IAB/BIBB-Tagung: Konkurrenz um Auszubildende und Fachkräfte

Anmeldeschluss: 31. Juli 2020

Für Kurzentschlossene besteht noch die Möglichkeit, sich für eine gemeinsame Tagung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des BIBB anzumelden. Die Tagung, die am 16. und 17. September stattfindet, nimmt die betriebliche Sicht auf aktuelle Konkurrenzlagen um Auszubildende und Fachkräfte in den Blick und präsentiert dazu aktuelle Forschungserkenntnisse. Aber Eile ist geboten: Anmeldeschluss ist der 31. Juli. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen unter anderem Einflussfaktoren betrieblicher Qualifizierung und Rekrutierung, verschiedene Rekrutierungs- und Qualifizierungsstrategien und deren Zusammenwirken sowie neue Konkurrenzen von Bildungswegen. Die Tagung wird als reine Online-Veranstaltung durchgeführt.

Virtuelle Konferenz „Perspektiven für die berufliche Bildung“

Welche Erkenntnisse konnten aus über 200 JOBSTARTER plus-Projekten über die Förderung der betrieblichen Ausbildung in kleinen und mittleren Unternehmen gewonnen werden? Vor welchen aktuellen und zukünftigen Herausforderungen steht die berufliche Bildung, und inwiefern können die in JOBSTARTER plus entwickelten Konzepte hierzu Lösungen anbieten? Diese Fragen stehen am 6. und 7. Oktober 2020 im Mittelpunkt der Statuskonferenz zum Programm „JOBSTARTER plus“ unter dem Motto „Perspektiven für die berufliche Bildung“. Die live gestreamte, virtuelle und interaktive Konferenz wird von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek eröffnet. Das Programm „JOBSTARTER plus“ führt das BIBB im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durch.

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Virtuelle Informationsveranstaltungen zum Einsatz digitaler Medien in der Berufsbildung

Im Format einer Online-Roadshow bieten das BIBB und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in 2020 und darüber hinaus Online-Workshops zu ausgewählten Medienkonzepten des BMBF-Förderprogramms „Digitale Medien in der beruflichen Bildung" an. Begleitend zu den bereits seit 2016 bundesweit angebotenen Präsenz-Workshops der Transferkampagne „Digitale Medien im Ausbildungsalltag" werden digitale Tools und Anwendungen präsentiert, die sich bereits in der Praxis bewährt haben und geeignet sind für einen Transfer in eine Vielzahl von Branchen. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Verantwortliche aus der Berufsbildungspraxis. Die Teilnahme ist kostenfrei.

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Redaktion:
Andreas Pieper, Redaktionsassistenz: Christina Hirsch, Produktion: Ansgar Skoda

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