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Informationen zur Veranstaltung

Berufsbildung: Automatisierung - Digitalisierung - Polarisierung
Datum: 10.11.2016 – 11.11.2016
Veranstalter: BMBF/BIBB

Die Digitalisierung prägt Branchen, Berufsprofile und Qualifikationsanforderungen. Wie tief gehen die Einschnitte in betriebliche Geschäfts- und Produktionsprozesse? Inwiefern ändern sich die Strukturen von Tätigkeiten und Beschäftigungen? Und wo bleibt bei alledem der Mensch? Präsident Esser mahnte an, beim Wandel die Menschen mitzunehmen.

Der 10. und 11. November 2016 stehen im BIBB ganz im Zeichen der Digitalisierung der Wirtschaft und der Berufsbildung.

Der Prozess der Digitalisierung der Wirtschaft greift tief in betriebliche Geschäftsprozesse, Tätigkeits- und Beschäftigungsstrukturen ein. Aus Sicht zahlreicher Experten und Expertinnen muss die damit verbundene „Computerisierung“ zwangsläufig zur Substituierung programmierbarer Routinetätigkeiten durch Maschinen führen. Das Verhältnis Mensch-Maschine verändert sich grundlegend. Menschliche Arbeitskraft wird zunehmend entbehrlich, die Arbeitsaufgaben werden sich beschleunigt verändern und anders kontextualisiert sein.

Die Konsequenzen daraus fallen je nach Qualifikationsanforderungen, Berufsprofilen und Aufgaben sehr unterschiedlich aus: Berufe, die durch Tätigkeiten im mittleren Anforderungsbereich bestimmt werden, erfahren Beschäftigungsrückgänge mit stagnierenden oder sinkenden Lohnentwicklungen. Zu erwarten sind schnellere und teilweise radikalere Veränderungen im quantitativen und qualitativen Fachkräftebedarf. Bei Tätigkeiten mit niedrigerem und höherem Anforderungsniveau führt das Wegfallen von Aufgaben dazu, dass andere berufliche Inhalte mehr in den Vordergrund treten. Im Ergebnis entsteht eine Polarisierung des Arbeitsmarktes mit noch unbekannten Folgen für Arbeitswelt und Gesellschaft.

Diese Fragestellungen und mögliche soziale Auswirkungen sind der Fokus der wissenschaftlichen Tagung am 10. November, auf der aktuelle Forschungsarbeiten präsentiert werden.

Weil in Deutschland bisher viele Erwerbsberufe im mittleren Qualifikationsbereich auf eine Ausbildung in einem anerkannten dualen Ausbildungsberuf aufbauen, ergibt sich durch die Digitalisierung und eine von einigen prognostizierte, damit verbundene Arbeitsmarktpolarisierung ein enormer Druck auf das gesamte System der beruflichen Bildung. Verändern sich oder entfallen gar Tätigkeitsprofile und mit ihnen nach und nach die entsprechenden Berufe, so ist das System der beruflichen Bildung herausgefordert und ggfls. in Frage gestellt.

Wie sich das Berufsbildungssystem dazu aufstellt, ist Thema der Fachtagung am 11. November, auf der der Praxisbezug im Vordergrund steht. Gestartet wird mit einer kurzen Einstimmung im Plenum, vier parallele Workshops schließen sich direkt daran an. Hier wird basierend auf Ergebnissen aus der Arbeit des BIBB Fragen nach der künftig notwendigen IT-Kompetenz (1) der Auszubildenden, nach der zu verändernden Ausbildungsgestaltung (2) in Bereichen gewerblich-technischer Berufe, nach der Zukunft der IT-Berufe (3) sowie exemplarisch berufsbezogenen Wirkungen der Digitalisierung (4) nachgegangen. So werden Engpässe identifiziert und erste Lösungen aufgezeigt.