BP:

Schlagworte A-Z. Bitte wählen Sie einen Anfangsbuchstaben:

 

Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser besucht NiB-Scout

Der Modellversuch NiB-Scout - Kompetenzmodell für Nachhaltigkeit im Bäckerhandwerk - empfing den Präsidenten des BIBB, Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, am 23. Juli 2020. Der zuvor als Vor-Ort-Besuch geplante Termin wurde nun virtuell realisiert. Die geplanten Programmpunkte jedoch blieben.

Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser besucht NiB-Scout

Die Gastgeberinnen aus dem Modellversuch NiB-Scout – die Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Nord gGmbH (ADB Nord), die Universität Potsdam sowie die k.o.s GmbH – hatten zahlreiche Themen und interessante Begegnungen mit Menschen rund um die Ausbildung zum Bäcker /zur Bäckerin im Programm.

Nach der Vorstellung des Modellversuchs NiB-Scout erhielten die teilnehmenden Projektpartnerinnen und Projektpartner die Gelegenheit, mit Herrn Prof. Esser ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen, die angesichts der gegenwärtigen Lage unter den Nägeln brannten. Zugeschaltet waren aus Hamburg Michael Rothe (Geschäftsführer der ADB Nord) und Frau Sandra Büttner (Ausbilderin ADB Nord), aus Berlin Frank Schröder (Geschäftsführer k.o.s GmbH) und aus Potsdam Dr. Benjamin Apeloj (Universität Potsdam).

Im Anschluss an die Diskussionsrunde lud die ADB Nord zu einem virtuellen Rundgang durch die Akademie ein. Darüber hinaus wurde durch eine Live-Verbindung zu einer Meisterklasse in Hannover ein seltener Einblick in den Unterricht gewährt und der Eindruck vermittelt, wie Lehrende und zukünftige Bäckermeisterinnen und Bäckermeister Nachhaltigkeit leben. Der Austausch zwischen Ausbilderinnen und Auszubildenden der ADB Nord und Herrn Prof. Esser wurde durch Fragen und Antworten in beide Richtungen eine interessante Erfahrung für alle Beteiligte. Dabei ging es zum einen um die Herausforderungen, die die Corona-Pandemie hervorbrachte, wie zum Beispiel die Überbrückung von finanziellen Engpässen und der Umstellung des Unterrichts, aber auch um Chancen, die hierdurch ergriffen wurden. Darunter beispielsweise die Digitalisierung, die nun schneller vorangetrieben wurde. 

Den Abschluss bildete die gemeinsame Erkenntnis und die Anregung, dass Ausbilderinnen und Ausbilder noch umfassender und intensiver geschult werden sollten, um den Nachwuchs und die Fachkräfte von Morgen in Sachen Nachhaltigkeit zu schulen und zu stärken.  

 

Warum Nachhaltigkeit in der Lebensmittelbranche?

Ernährung ist ein zentrales Thema der Nachhaltigkeit. Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. Lebensmittel sollen möglichst umweltschonend (bio) und sozial verantwortlich (fair) hergestellt und verkauft werden, dabei aber nicht zu teuer sein. Dies stellt die Produzenten vor soziale, ökologische und ökonomische Herausforderungen. Für Innovationen in Lebensmittelhandwerk und -industrie hin zu einer nachhaltigen Entwicklung sind daher nachhaltigkeitsorientierte berufliche Handlungskompetenzen der Beschäftigten erforderlich, die über die berufliche Aus- und Weiterbildung erworben werden.

Die Modellversuche der Förderlinie III entwickeln nachhaltigkeitsorientierte Handlungskompetenzen für insgesamt elf Lebensmittelberufe, wie z.B. Bäckerin/Bäcker, Fleischerin/Fleischer oder Milchtechnologin/Milchtechnologe. An den sechs Verbundprojekten sind 18 Verbundpartner beteiligt, welche inzwischen mit über 60 Praxispartnern (Betriebe, Bildungsträger, ÜBS, u. a.) und mit über 25 strategischen Partnern (wie z. B. Kammern, Fachverbänden oder Gewerkschaften) zusammenarbeiten. Die Interdisziplinarität der Verbundpartner sowie die Kooperation mit weiteren Organisationen – Praxis- und Strategiepartner – sind Schlüsselfaktoren für den Erfolg der Modellversuche.

 

Zum Hintergrund der Modellversuche

Im Rahmen des Weltaktionsprogramms fördert das BIBB aus Mitteln des BMBF Verbundprojekte im Modellversuchsförderschwerpunkt „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung“. Der Modellversuchsförderschwerpunkt verpflichtet sich der Umsetzung des formulierten Leitgedankens für das Weltaktionsprogramm „Vom Projekt zur Struktur“. Er trägt zur Erreichung der im Nationalen Aktionsplan BNE Deutschland für das Weltaktionsprogramm BNE formulierten Ziele bei.

Der Modellversuchsförderschwerpunkt unterteilt sich in drei Förderlinien und wird auf Programmebene wissenschaftlich begleitet. Die Förderlinien I („Entwicklung von Ausbildungs- und Qualifizierungskonzepten zur Nachhaltigkeit in kaufmännischen Berufen“) und II („Gestaltung nachhaltiger Lernorte“) wurden 2019 abgeschlossen.

Die Förderlinie III (2018-2021) zielt auf die Entwicklung von domänenspezifischen Nachhaltigkeitskompetenzen in Berufen des Lebensmittelhandwerks und der Lebensmittelindustrie. In ausgewählten Berufsfeldern werden die Entwicklung, Erprobung und Verbreitung von didaktischen Lehr- und Lernarrangements zur beruflichen Ausbildung für nachhaltige Entwicklung gefördert. Die Förderlinie III orientiert sich am prioritären Handlungsfeld 3 („Kompetenzaufbau bei Lehrenden und Multiplikatoren“) des Weltaktionsprogramms.

Außerdem tragen die Modellversuche zur Zielerreichung der Handlungsfelder 4 („Kompetenzanforderungen zur Nachhaltigkeit“) und 5 („Curriculare und didaktische Umsetzung von beruflicher BNE“) des Nationalen Aktionsplans BNE bei.