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„Glücksbringer“ im Wandel

13.10.2022

Am 15.10. ist Tag des Schornsteinfegers. Diesen Tag nutzt das Schornsteinfegerhandwerk für Aktionen zur Nachwuchsgewinnung. Der Beruf Schornsteinfeger/-in ist schon seit Jahren im Wandel begriffen – er verbindet jahrhundertelange Berufstradition einerseits und den technischen Fortschritt andererseits.

„Glücksbringer“ im Wandel

Die Tätigkeitsfelder im Schornsteinfegerhandwerk ändern sich im Hinblick auf Klimawandel, Umweltschutz und die begrenzte Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe. Zu den Kernaufgaben gehören nicht mehr nur das Überprüfen, Reinigen und Messen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen.

Mit der Energie- und Fördermittelberatung wurde ein neuer Schwerpunkt geschaffen: Die meisten Schornsteinfeger haben sich inzwischen zu Energieberatern weitergebildet und beraten rund um die Themen

"Energieeffizienz“ und „Energieeinsparung“. Angesichts der aktuellen Energiekrise sind die Schornsteinfeger/-innen mit den täglich stattfindenden 200.000 Kundenkontakten inzwischen zu Klimabotschaftern und Energiesparexperten geworden. Mit Beratungs- und Dienstleistungsangeboten im vorbeugenden Brandschutz sowie mit dem Reinigen von Lüftungsanlagen erschließt sich das Schornsteinfegerhandwerk weitere Tätigkeitsbereiche.

Das Schornsteinfegerhandwerk verfügt über eine Besonderheit: Es gibt eine Ausbildungskostenausgleichskasse (AKS), in die alle Betriebe einzahlen. Ausbildende Betriebe erhalten eine finanzielle Unterstützung. Im Jahr 2020 wurde ein neuer Tarifvertrag über die Förderung der beruflichen Ausbildung abgeschlossen, durch den eine Anhebung der Ausbildungsvergütung für Auszubildende im Schornsteinfegerhandwerk um etwa 20 % ab dem Jahr 2021 erfolgte

Die Kehrbezirke werden alle sieben Jahre neu ausgeschrieben. Es gibt rund 7.700 bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger. Das Schornsteinfegerhandwerk führt im gesetzlichen Auftrag jährlich bundesweite Erhebungen durch, z.B. zu Anzahl, Alter und Anlagenart von Öl-, Gas- und Feststofffeuerungsanlagen.

Übrigens gibt es neben all diesen Tätigkeitsfeldern im Schornsteinfegerhandwerk auch noch den nicht in der Ausbildungsverordnung festgeschriebenen Einsatz als „Glücksbringer“. Hier spiegelt sich die jahrhundertelange Tradition des Berufs: Schon im Mittelalter war ein nicht gereinigter Kamin im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Das Fegen und Reinigen der Schlote konnte verhindern, dass einzelne Häuser Feuer fingen oder gar ganze Stadtviertel in Brand gesetzt und vernichtet wurden. Zudem bedeutete ein freier Schornstein, dass gekocht und geheizt werden konnte. Insofern brachte der Schornsteinfeger den Bewohnern Sicherheit ins Haus und pures Glück.