BP:

Schlagworte A-Z. Bitte wählen Sie einen Anfangsbuchstaben:

 

Deutliche Fortschritte in 2007 bei der Bekämpfung des Ausbildungsplatzmangels

BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge

Joachim Gerd Ulrich, Simone Flemming, Ralf-Olaf Granath, Elisabeth M. Krekel

Die seit 2006 positive Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt hat sich in 2007 weiter fortgesetzt. Mit 625.914 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zum Zählstichtag 30. September wurde der zweithöchste Wert seit der Wiedervereinigung erreicht (vgl. Übersicht 1). Höher fiel die Zahl nur im Jahr 1999 (631.015) aus. In Westdeutschland wurde sogar das beste Ergebnis seit Anfang der 90er-Jahre erzielt.

Trotz des beträchtlichen Vertragszuwachses gegenüber 2006 (+49.761 bzw. +8,6% bundesweit) konnten die Ungleichgewichte von Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage noch nicht grundlegend beseitigt werden. So fiel die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber, die sich Ende September 2007 nicht in dualer Berufsausbildung befanden und weiterhin eine Vermittlung wünschten, mit 99.5002 deutlich größer aus als die Zahl der zum selben Zeitpunkt noch offenen Ausbildungsstellen (18.100). Andererseits haben Betriebe in einigen Regionen und Berufen bereits jetzt größere Probleme, geeignete Bewerber zu finden.

Veröffentlichung im Internet: 18.12.2007 URN: urn:nbn:de:0035-0225-9

Hintergrundinformationen zur BIBB-Erhebung zum 30. September:

Die Erhebung wird jährlich auf der Grundlage des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) in direkter Zusammenarbeit mit den für die Berufsausbildung zuständigen Stellen durchgeführt. Berücksichtigt werden alle Ausbildungsverträge, die zwischen dem 1. Oktober des Vorjahres und dem 30. September des laufenden Jahres neu abgeschlossen und nicht vorzeitig wieder gelöst wurden. Die Vertragszahlen werden differenziert für Einzelberufe auf der Ebene der Arbeitsagenturbezirke erhoben. Anschlussverträge werden hierbei gesondert erfasst. Sie werden im Gegensatz zur Berufsbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes (StBA) nicht zu der Gesamtsumme der Neuabschlüsse hinzugerechnet, da die Anschlussverträge in der Regel eine Ausbildungsdauer von 24 Monaten unterschreiten.3

Die Meldungen über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge werden bis Ende November von den zuständigen Stellen an das BIBB übermittelt - erste Auswertungsergebnisse liegen bereits Mitte Dezember vor und finden für den Berufsbildungsbericht der Bundesregierung Verwendung.

Die Daten der BIBB-Erhebung zum 30. September können mit den Ende September von der Bundesagentur für Arbeit (BA) bilanzierten Ergebnissen ihrer Vermittlungsstatistik verbunden werden. Damit lassen sich zeitnah wichtige Informationen zum Marktgeschehen und zur Entwicklung von Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage gewinnen.

Entwicklung in den einzelnen Zuständigkeitsbereichen

Wie bereits im Vorjahreszeitraum, wurden auch von Oktober 2006 bis September 2007 vor allem in den großen Zuständigkeitsbereichen Industrie und Handel sowie Handwerk deutlich mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen (vgl. Übersicht 2).4

Industrie und Handel vermeldeten ein Plus von 30.549 bzw. +9,1% zusätzlichen Neuabschlüssen und registrierten damit insgesamt 367.484 neue Ausbildungsverträge. Dies waren so viele wie noch nie seit 1992. Das Handwerk erreichte einen Zuwachs von 17.094 bzw. +10,5%. Das Handwerk trug bundesweit 179.698 neue Lehrverträge ein, damit wurde etwa wieder das Niveau von 2001/2002 erzielt.5

Bei den zuständigen Stellen für den Öffentlichen Dienst wurden bundesweit 13.412 Ausbildungsverträge registriert (2006: 14.082 Verträge). Das entspricht einem Rückgang um 670 Verträge (-4,8 %). Diese Entwicklung ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Ausbildungsstellenangebote in den Berufen "Fachangestellte/r für Arbeitsförderung" und "Sozialversicherungsfachangestellte/r" dem erwarteten Personalbedarf angepasst wurden. Die zuständigen Stellen für die Landwirtschaft meldeten bundesweit 15.902 Ausbildungsverträge (2006: 15.813 Abschlüsse, +0,6 %).

Die Freien Berufe verzeichneten erstmals seit 2001 wieder ein Plus - hier wurden bundesweit 44.556 Ausbildungsverträge registriert (2006: 42.110 Verträge, +5,8 %). Zuwächse wurden insbesondere von den Ärzte- (+1.051), Zahnärzte- (+901) und Tierärztekammern (+359) sowie Steuerberaterkammern (+655) gemeldet; bei den Anwaltskammern ging die Zahl der Neuabschlüsse dagegen um 439 zurück.

Im Bereich Hauswirtschaft wurde mit bundesweit 4.474 Ausbildungsverträgen ebenfalls ein Zuwachs verzeichnet; dieser lag bei +3,6 % bzw. 154 zusätzlichen Neuabschlüssen. In der Seeschifffahrt wurden insgesamt 388 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen (2006: 289 Verträge, +34,3%)

Regionale Entwicklungen

Der bundesweite Gesamtzuwachs von 49.761 zusätzlichen Ausbildungsverträgen wurde fast ausschließlich in den alten Ländern erzielt. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stieg hier um +48.601 bzw. +10,7% auf nunmehr 500.816. Ein solch hoher Wert wurde seit Anfang der 90er-Jahre nicht erreicht. Zuwächse wurden 2007 aus 139 der insgesamt 141 westdeutschen Regionen (Arbeitsagenturbezirke) gemeldet (vgl. Übersicht 3); lediglich die Regionen Oldenburg und Wilhelmshaven verzeichneten Rückgänge.

In den neuen Ländern und Berlin stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge leicht um +1.160 bzw. +0,9% und lag damit bei 125.098. Dabei verliefen die Entwicklungen in den 35 Arbeitsagenturbezirken Ostdeutschlands (die drei Arbeitsagenturbezirke Berlins sind dabei zu einer Region zusammengefasst) sehr unterschiedlich, und in knapp einem Drittel der Regionen kam es sogar zu recht deutlichen Rückgängen. Ein Vergleich der Veränderungsraten in 2007 mit den Entwicklungen des Vorjahres (Übersicht 4) macht deutlich, dass Rückgänge verstärkt dort zu beobachten waren, wo es 2006 zu Zuwächsen gekommen war (und umgekehrt).

Eine wesentlich höhere Varianz der Veränderungsraten und deren negative Korrelation mit den Veränderungsraten im Vorjahr sind ein typisch ostdeutsches Phänomen.6 Das liegt darin begründet, dass staatlich finanzierte Ausbildungsplätze aus den diversen Förderprogrammen, die zur Ergänzung des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots bereitgestellt werden, in verschiedenen Regionen bisweilen vor dem Zählstichtag 30. September und bisweilen erst ab Oktober vertragswirksam werden. Bei einem Vertragsabschluss nach dem 30. September wird der Vertrag bei der nächsten Erhebung erfasst. Dies führt zu Scheinschwankungen zwischen den verschiedenen Berichtsjahren, die sich zum Teil wie Wellen in den Folgejahren fortsetzen. Mit dem allmählichen Abbau der staatlich finanzierten Plätze für marktbenachteiligte Jugendliche in Folge der demografischen Entwicklung wird dieses statistische Problem allerdings an Bedeutung verlieren.

 

Schätzung der betrieblichen und außerbetrieblichen Verträge

Mit der BIBB-Erhebung zum 30.09.2005 wurde das Merkmal "Finanzierungsform" als fakultatives Merkmal eingeführt. Ziel sollte es sein, fundierte Aussagen zur Differenzierung zwischen betrieblichen und überwiegend öffentlich finanzierten ("außerbetrieblichen") Ausbildungsplätzen treffen zu können. Da diese Angaben aber freiwillig sind und weiterhin zu stark untererfassten Ergebnissen bei den außerbetrieblichen Verträgen führen, lassen sich aus der BIBB-Erhebung auch in diesem Jahr keine verlässlichen Informationen gewinnen.

Allerdings liefert die Bundesagentur für Arbeit im Rahmen ihrer Ausbildungsmarktstatistik wichtige Hinweise. Bis Ende September 2007 wurden dort 93.380 außerbetriebliche Ausbildungsstellen registriert, im Jahr zuvor waren es nur 44.786. Die Bundesagentur für Arbeit verweist darauf, dass der Vorjahresvergleich wegen Änderungen der Datenerfassung eingeschränkt ist, doch wurde in der Öffentlichkeit gleichwohl die Frage aufgeworfen, ob angesichts der beträchtlichen rechnerischen Differenz zwischen den gemeldeten außerbetrieblichen Stellen in 2007 und 2006 (+48.594) der Ausbildungsvertragszuwachs dieses Jahres (+49.761) möglicherweise nahezu vollständig auf die zusätzlich bereitgestellten außerbetrieblichen Plätze zurückzuführen sei. Es hätte demnach im Jahr 2007 keinen oder aber nur einen sehr unbedeutenden Aufwuchs bei den rein betrieblichen Ausbildungsverträgen gegeben.

Auch wenn es nahe zu liegen scheint, beide Daten - hier die vom BIBB ermittelte Gesamtzahl aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge, dort die bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten außerbetrieblichen Stellen - miteinander in Beziehung zu setzen, um durch einfache Subtraktion den Umfang der rein betrieblichen Verträge zu schätzen, so ist eine solche Vorgehensweise doch mit sehr vielen Problemen und Tücken verbunden. Dies hängt mit mehreren Gründen zusammen, u.a. damit,

  • dass es sich bei den Daten der Bundesagentur für Arbeit um gemeldete Ausbildungsstellen und nicht um tatsächliche Einmündungszahlen handelt (welche in der Regel niedriger ausfallen),
  • dass in den gemeldeten außerbetrieblichen Ausbildungsstellen zu bedeutenden Anteilen auch rein schulische Berufsausbildungsstellen enthalten sind, die zu keinem Ausbildungsvertrag führen,
  • und dass die Zuordnungen der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge und der gemeldeten außerbetrieblichen Stellen zu den verschiedenen, aufeinanderfolgenden Berichtsjahren nicht immer identisch verläuft, obwohl sich beide Erhebungen (Vertragszählung und gemeldete außerbetriebliche Stellen) grundsätzlich an denselben Berichtszeiträumen (die sich stets vom 01. Oktober bis 30. September erstrecken) orientieren

Das erste Problem trifft sowohl auf West- als auch auf Ostdeutschland zu. Die beiden zuletzt genannten Probleme betreffen dagegen vor allem Ostdeutschland, da hier besonders viele schulische Berufsausbildungsstellen angeboten werden und zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsplätze oft auch erst kurz vor oder kurz nach dem Ende des Berichtsjahres (30. September) bereitgestellt werden.

Angesichts dieser methodischen Probleme kann mit den vorliegenden Daten lediglich grob ermittelt werden, in welchem Ausmaß es 2007 zu substantiellen Aufwüchsen bei den rein betrieblichen Ausbildungsverträgen gekommen ist. Die dazu erforderlichen Analysen sind etwas aufwändiger, doch zeigen sie, dass es 2007 mit hoher Sicherheit zu einem Aufwuchs bei den rein betrieblichen Ausbildungsverträgen um mehrere Zehntausend gekommen ist. Zugleich wird deutlich, dass sowohl die Statistik zu den gemeldeten außerbetrieblichen Stellen als auch die Erhebung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum 30.09. zu jeweils verlässlichen Ergebnissen geführt haben.

Um den vermeintlichen Widerspruch aufzulösen und sich der Veränderung der Zahl der betrieblichen Ausbildungsverträge anzunähern, ist es erforderlich, die Berechnungen für West- und Ostdeutschland getrennt durchzuführen. Vorab sei noch einmal darauf hingewiesen, dass diese Berechnungen angesichts der oben geschilderten methodischen Probleme bei der Verschränkung zweier unterschiedlicher Datenquellen nur grobe Annäherungswerte liefern können.

Einschätzung der betrieblichen Vertragsentwicklung in Westdeutschland

Eine nähere Betrachtung der Verhältnisse in Westdeutschland macht relativ rasch deutlich, dass die Steigerung bei den Ausbildungsverträgen keinesfalls nur dem verstärkten Einsatz außerbetrieblicher Plätze zu verdanken ist.

In Westdeutschland wurden 2007 rechnerisch von den Arbeitsagenturen 29.112 außerbetriebliche Ausbildungsstellen mehr registriert als 2006. Der Gesamtzuwachs bei den Verträgen lag dagegen bei +48.601 (vgl. Übersicht 5). Dies bedeutet, dass selbst bei einem einfachen rechnerischen Abzug des außerbetrieblichen Zuwachses mindestens 19.000 bis 20.000 zusätzliche Verträge im Berichtszeitraum Oktober 2006 bis September 2007 der herkömmlichen Ausbildungsleistung den Betrieben, Praxen und Verwaltungen zuzurechnen sind.

Dass die Zuwächse in Westdeutschland zu großen Anteilen der zusätzlichen Ausbildungsleistung der Betriebe zuzuordnen sind, zeigt auch die in Übersicht 5 enthaltene regionale Differenzierung. Dieser ist zu entnehmen, dass es selbst in den sieben Regionen Westdeutschlands, in denen es 2007 zu Rückgängen der außerbetrieblichen Stellenmeldungen kam, merkliche Zuwächse bei den Ausbildungsverträgen gegeben hat.

Allerdings ist auch erkennbar (anhand des in der Grafik sichtbaren "Treppeneffekts"), dass sich die Gesamtzuwächse bei den Ausbildungsverträgen in den 141 westdeutschen Regionen und die rechnerischen Veränderungen bei den gemeldeten außerbetrieblichen Stellen nicht völlig unabhängig voneinander entwickelten: In den acht Regionen, in denen jeweils mehr als 500 zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsstellen registriert wurden, kam es im Durchschnitt auch zu den größten absoluten Vertragszuwächsen insgesamt. Fielen die Veränderungen bei den gemeldeten außerbetrieblichen Stellen dagegen kleiner aus, stieg im Schnitt auch die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge nicht so kräftig an.

Weitere Analysen deuten darauf hin, dass der betriebliche Vertragszuwachs in Westdeutschland vor allem in den 47 Regionen mit einer überdurchschnittlich guten Beschäftigungssituation bzw. einer geringen Arbeitslosenquote (unter sechs Prozent) zustande kam. In diesen Regionen stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge insgesamt um +14.987. Dabei dürften mehr als 60 % des rechnerischen Zuwachses der betrieblichen Seite zuzuordnen sein (vgl. den oberen Tabellenteil der Übersicht 6). Dagegen war in den 43 Regionen mit einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote von neun Prozent oder mehr der Zuwachs von insgesamt 14.600 zusätzlichen Neuabschlüssen nur zu einem kleineren Teil (rechnerisch zu 22%) eine Folge der Erweiterung des betrieblichen Ausbildungsangebots.

Ein analoger Zusammenhang ergibt sich, wenn die 141 Regionen nach der Einwohnerdichte und damit nach ihrem Verstädterungsgrad unterschieden werden (vgl. den unteren Tabellenteil der Übersicht 6). Zu betrieblichen Vertragszuwächsen kam es vor allem in ländlichen bzw. mittelstädtischen Regionen, während in den stark verdichteten Räumen bzw. Großstädten die Steigerungen der neuen Ausbildungsverträge verstärkt auf außerbetriebliche Angebote zurückzuführen sind.

Dass zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsplatzangebote insbesondere in den westdeutschen Regionen mit schwierigerer Beschäftigungssituation und in den Großstädten ein besonderes Gewicht erlangten, spiegelt die gezielte Förderpolitik der Bundesagentur für Arbeit und der Länder wider. Denn in den Regionen mit hoher Arbeitslosenquote und in den Großstädten sind besonders häufig Bewerber zu finden, die bereits im Lebensalter fortgeschritten sind. Zudem konzentrieren sich in den Großstädten die Bewerber mit ausländischer, insbesondere türkischer Staatsangehörigkeit (vgl. Übersicht 7). Wie repräsentative Untersuchungen zeigen, zählen sowohl ältere Bewerber als auch Bewerber mit Migrationshintergrund zu den besonderen Risikogruppen auf dem Ausbildungsmarkt. Mit den zusätzlich bereitgestellten außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen sollten vor allem ihre Berufschancen verbessert werden.

Für Westdeutschland lässt sich somit eindeutig belegen, dass trotz der Intensivierung der außerbetrieblichen Förderung von Problemgruppen auf dem Ausbildungsstellenmarkt große Anteile des Vertragszuwachses auf ein Plus bei den betrieblichen Ausbildungsverträgen zurückzuführen ist. Es ist sogar davon auszugehen, dass dieses Plus noch deutlich größer ausfällt, als sich in den ermittelten rechnerischen Werten widerspiegelt. Denn in der Regel fallen die Einmündungszahlen der geförderten Jugendlichen in außerbetriebliche Berufsausbildungsstellen niedriger aus als die Zahlen zu den hierfür bereitgestellten Plätzen. Dies bedeutet aber, dass rechnerisch weniger außerbetriebliche Verträge von der Summe aller neu abgeschlossenen Verträge abgezogen werden müssen, als hier unter Rückgriff auf die Stellenmeldungen geschehen ist. Dementsprechend höher wäre der Umfang der betrieblichen Verträge. Es ist somit damit zu rechnen, dass im Westen deutlich mehr als die Hälfte des Vertragszuwachses von insgesamt 48.601 zusätzlichen Plätzen der betrieblichen Seite zuzuordnen ist. Genauere Ergebnisse werden aus einer Sonderanalyse von Einmündungszahlen erhofft, die jedoch erst in einigen Wochen abgeschlossen werden kann.

Einschätzung der betrieblichen Vertragsentwicklung in Ostdeutschland

Während sich somit für Westdeutschland relativ leicht zeigen lässt, dass große Anteile des Vertragszuwachses im Berichtszeitraum Oktober 2006 bis September 2007 auf zusätzliche betriebliche Ausbildungsplatzangebote zurückzuführen sind, fallen die Analysen für Ostdeutschland komplizierter aus. Zudem sind die rechnerischen Ausgangsdaten andere: Einem Gesamtzuwachs von lediglich 1.160 zusätzlichen Ausbildungsverträgen stehen 33.572 außerbetriebliche Ausbildungsstellenmeldungen in 2006 und 53.054 außerbetriebliche Meldungen in 2007 gegenüber. Das rechnerische Plus von 19.482 zusätzlichen außerbetrieblichen Stellen überwiegt den leichten Zuwachs bei den Ausbildungsverträgen sehr deutlich (vgl. Übersicht 8).

Dennoch ist aus dem Vergleich der Daten nicht zu schließen, in Ostdeutschland seien die betrieblichen Verträge stark zurückgegangen, während diese negative Entwicklung zugleich durch entsprechende Zuwächse bei den außerbetrieblichen Ausbildungen kompensiert worden sei. Vielmehr dürfte der starke Zuwachs der außerbetrieblichen Plätze in 2007 vor allem die Folge von Plätzen aus dem Vermittlungsjahr 2006 sein, die erst nach dem Stichtag 30.09.2006 gebucht wurden. Die rechnerischen Folgen solcher "verspäteten" Buchungen sind frappant. Zwar verringern sie das Vertragsvolumen des Vorjahres um absolut denselben Betrag, wie sie das Vertragsvolumen des Folgejahres erhöhen. Doch werden die Veränderungsraten beider Jahre in ungleicher Weise verändert - und zwar so, dass im Folgejahr ungewöhnlich starke Zuwächse beobachtet werden. Diese resultieren daraus, dass diesem Jahr nicht nur die später gebuchten Angebote des Vorjahres zugeordnet werden, sondern dass das Ausgangsvolumen aus dem Vorjahr zur Berechnung der Veränderungsrate ebenfalls verändert (und zwar verringert) wurde. Die aktuelle Veränderungsrate kann somit absolut doppelt so hoch ausfallen wie die des Vorjahres (vgl. das fiktive Beispiel im mittleren Teil der Übersicht 8).

Dass solche Entwicklungen, wie sie im fiktiven Rechenbeispiel aufgeführt wurden, tatsächlich stattfanden, lässt sich der unteren Tabelle in der Übersicht 8 entnehmen. In diesen insgesamt zehn Regionen wurde 2007 ein rechnerisches Plus von rund 16.000 zusätzlichen außerbetrieblichen Stellenmeldungen erzielt, zum überwiegenden Teil Folge des Nachvermittlungsgeschäfts im Jahr 2006, bei dem auch noch nach dem 30. September in größerem Ausmaß außerbetriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt wurden.

Zugleich ist festzustellen, dass sich im Osten zwischen den Veränderungsraten bei den gemeldeten außerbetrieblichen Stellen und bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen anders als im Westen keine substantielle Korrelation feststellen lässt.7 Dies ist Folge der Stichtagsproblematik, die dazu führt, dass gemeldete Ausbildungsstellen und registrierte Ausbildungsverträge teilweise in unterschiedlichen Berichtsjahren gebucht werden. Damit ist es aber nicht mehr möglich, den Umfang der rein betrieblichen Ausbildungsverträge zu schätzen, indem die außerbetrieblichen Stellenmeldungen von der Gesamtzahl aller neuen Ausbildungsverträge subtrahiert werden.

Schließlich sei noch einmal darauf hingewiesen, dass sich in den außerbetrieblichen Stellenmeldungen zu größeren Anteilen schulische Angebote finden, die nicht zu einem Ausbildungsvertrag führen. Diese dürfen somit rechnerisch auch nicht von der Gesamtzahl aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge abgezogen werden, um den Umfang der rein betrieblichen Verträge zu schätzen.

Alles in allem ist die Entwicklung der betrieblichen und außerbetrieblichen Ausbildungsverträge in Ostdeutschland schwierig einzuschätzen. Keinesfalls muss aber davon ausgegangen werden, dass es zu substanziellen Rückgängen bei den rein betrieblichen Neuabschlüssen gekommen ist, im Gegenteil. Dafür spricht letztlich auch die Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Denn den Arbeitsagenturen in Ostdeutschland wurden in 2007 nicht nur deutlich mehr außerbetriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, sondern auch mehr betriebliche Ausbildungsstellen (insgesamt 67.150; im Vorjahr 2006: 65.572).8

Entwicklung des Ausbildungsplatzangebots

In Anlehnung an § 86 des Berufsbildungsgesetzes wird das Ausbildungsplatzangebot als rechnerische Summe der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zuzüglich der "Zahl der am 30. September (...) nicht besetzten, (und) der Bundesagentur für Arbeit zur Vermittlung angebotenen Ausbildungsplätze" definiert. Die Zahl der bei der BA registrierten, unbesetzten Plätze betrug Ende September 18.143 (2006: 15.387).9 Zusammen mit den 625.914 neu abgeschlossenen Verträgen errechnet sich daraus ein Ausbildungsplatzangebot von 644.057, dies sind 52.517 Angebote mehr (+8,9%) als im Vorjahr.

Verfolgt man die berufsstrukturelle Angebotsentwicklung seit 1994, so wird deutlich, dass das duale Berufsbildungssystem inzwischen stark von den Dienstleistungsberufen dominiert wird (vgl. Übersicht 9).

In den Dienstleistungsberufen wurden im Berichtszeitraum 2006/2007 gut 96.700 Ausbildungsplätze mehr angeboten als in den Fertigungsberufen. Das duale Berufsbildungssystem folgt offenbar recht eng dem strukturellen Wandel im Beschäftigungssystem insgesamt.

Dies gilt auch in Hinblick auf die Gesamtzahl aller Ausbildungsplatzangebote. Sie korreliert deutlich mit der Entwicklung des Umfangs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung (vgl. Übersicht 10). Die seit Mai 2006 positive Beschäftigungsentwicklung setzte sich 2007 verstärkt fort. Nach den vorläufigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit war im September 2007 die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 576.800 gestiegen. Der Ausbildungsmarkt folgte dem positiven Trend. Der im Jahr 2007 erreichte Zuwachs bei den Ausbildungsplatzangeboten fiel sogar noch etwas größer aus, als aufgrund der Trendlinie zu erwarten gewesen wäre. Ursache waren unter anderem die zusätzlich bereitgestellten außerbetrieblichen Ausbildungsplatzangebote in Westdeutschland.

Versorgungsgrad der Jugendlichen

Wie ein Rückblick auf die Vergangenheit zeigt, war das Ausbildungsplatzangebot in den ersten fünf Jahren dieses Jahrzehntes in Folge der negativen Beschäftigungsentwicklung deutlich gesunken (vgl. Übersicht 10). Mit lediglich 562.816 Ausbildungsplatzangeboten wurde 2005 der Tiefpunkt erreicht. Die bis 2005 negative Angebotsentwicklung war besonders folgenreich, weil die Zahl der Absolventen aus den allgemeinbildenden Schulen seit der Wiedervereinigung bis 2006/2007 kontinuierlich anstieg.

Die Folge war, dass die rechnerische Einmündungsquote (Zahl der neuen Ausbildungsverträge je 100 Schulabsolventen) von weit über 70 auf nur noch knapp 59 sank. Langfristige Erfahrungen im Zusammenhang mit der Vorausschätzung der Ausbildungsplatznachfrage legen als Faustregel nahe, dass eine ausreichende Versorgung ungefähr dann erreicht wird, wenn die Quote über die Zeit hinweg stabil mindestens 66 % beträgt.

Im Jahr 2007 wurde diese "Zielmarke", wie der rechte Teil der Übersicht 11 zeigt, mit einer Quote von 66,2% erstmalig wieder erreicht. Dies gilt sowohl für den Westen (66,0%) als auch für den Osten (66,7%) Deutschlands.10 Da jedoch die Quoten in den ersten Jahren dieses Jahrzehnts deutlich unter der Zwei-Drittel-Marke lagen, konnte im Jahr 2007 dennoch keine ausreichende Versorgung sichergestellt werden. Denn die niedrigeren Werte der Vorjahre wurden von einer wachsenden Zahl von Altbewerbern begleitet, deren Nachfragepotenzial sich im Kurvenverlauf der Übersicht 11 nicht niederzuschlagen vermag (da diese ja rechnerisch in allen Jahren nur auf der Zahl der aktuellen Schulabsolventen fußt und Altbewerber nicht berücksichtigt).

Entwicklung bei den "Altbewerbern"

Die Bundesagentur für Arbeit registrierte in den letzten Jahren eine stark wachsende Zahl von Ausbildungsstellenbewerbern, welche die Schule bereits seit mindestens einem Jahr oder seit noch längerer Zeit verlassen hatten (vgl. Übersicht 12). Diese oft als "Altbewerber" bezeichnete Teilgruppe umfasste 2007 knapp 385.000 Personen, darunter 281.000 aus Westdeutschland und 103.900 aus Ostdeutschland. Sie stellt inzwischen sowohl in den alten Ländern (51%) als auch in den neuen Ländern (56%) die Mehrzahl aller Ausbildungsplatzbewerber. Die Erfolgschancen der "Altbewerber" korrelierten 2007 wie in den Vorjahren mit dem Zeitpunkt des Schulabgangsjahres. Während Bewerber, die im Jahr zuvor die Schule verlassen hatten, häufiger eine (geförderte oder ungeförderte) Berufsausbildung begonnen haben und dort verblieben (61%), werden für Bewerber aus dem aktuellen Schulabgangsjahr (51%) sowie Bewerber aus noch früheren Schulabgangsjahrgänge (53%) geringere Verbleibsquoten ausgewiesen. Die vergleichsweise guten Erfolgschancen der Altbewerber des Vermittlungsjahres 2007 auf eine Berufausbildung waren allerdings zum großen Teil der verstärkten Bereitstellung außerbetrieblicher Ausbildungsmöglichkeiten geschuldet. Was den Verbleib in betriebliche Berufsausbildung anging, fielen die Chancen der Altbewerber deutlich niedriger aus als die der Bewerber des aktuellen Schulentlassjahrganges. Dies gilt auch für die Gruppe der Altbewerber, die erst im Vorjahr die Schule verlassen hatten.

Legt man die Einmündungsstatistik der Arbeitsagenturen zugrunde (die auf den dort registrierten Ausbildungsstellenbewerbern fußt), so wird deutlich, dass die Vermittlung in ungeförderte Berufsausbildung gerade in jenen Regionen besonders schwierig ist, in denen die Zahl der Altbewerber überproportional hoch ausfällt. Da Altbewerber im Lebensalter bereits fortgeschritten sind, ergibt sich ein ähnlich negativer Zusammenhang zwischen der Einmündungsquote und dem Anteil von Bewerbern, die bereits 20 Jahre oder älter sind. Doch korrelieren auch hohe Anteile von Bewerbern ausländischer Staatsangehörigkeit negativ mit dem Vermittlungserfolg. Neben den Zusammenhängen mit personenbezogenen Merkmalen lassen sich auch deutliche Abhängigkeiten der Einmündungsquoten von der regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarktlage und dem Verstädterungsgrad nachweisen. In den Großstädten und Regionen mit überdurchschnittlich hoher Arbeitslosenquote bzw. mit einer unterdurchschnittlichen Zahl von betrieblichen Ausbildungsangeboten11 ist die Vermittlung der dort gemeldeten Bewerber in betriebliche Berufsausbildung deutlich erschwert (vgl. Übersicht 13 mit entsprechenden Zusammenhangsanalysen für die 141 westdeutschen Regionen12).

Vermittlungsbilanz der Bundesagentur für Arbeit insgesamt

Bundesweit fällt die Vermittlungsbilanz der Bundesagentur für Arbeit für 2007 wie folgt aus: Für insgesamt 622.708 bzw. 85% der ihr gemeldeten 734.276 Ausbildungsstellenbewerber konnte der Vermittlungsauftrag bis Ende September abgeschlossen werden: 319.788 waren in eine Berufsausbildungsstelle eingemündet. 157.506 hatten eine Alternative (z.B. erneuter Schulbesuch, Berufsvorbereitung, Arbeit) begonnen und wünschten (zunächst) keine Vermittlung mehr. Die restlichen 145.414 hatten ohne nähere Verbleibsangabe auf weitere Unterstützungsleistungen bei der Ausbildungsplatzsuche verzichtet.

Für 111.568 (15%) liefen die Vermittlungsbemühungen auch Ende September 2007 noch weiter. Von diesen hatten 82.466 bereits eine zwischenzeitliche Alternative gefunden, während 29.102 noch komplett unversorgt waren. Lässt man von den 82.466 Bewerbern jene 12.083 Personen außer Acht, die aus einer bereits laufenden Lehre nach einer anderen Berufsausbildungsstelle suchten, so gab es Ende September 2007 insgesamt 99.485 Bewerber, die sich nicht in einer Berufsausbildungsstelle befanden und auch noch zu diesem Zeitpunkt weiter vermittelt werden wollten.

Eine regionale Differenzierung der Vermittlungsergebnisse nach West und Ost birgt inzwischen einige überraschende Ergebnisse: Denn inzwischen fällt in Ostdeutschland nicht nur der Anteil der Bewerber, der in eine geförderte oder ungeförderte Berufsausbildungsstelle einmündet (51%), höher aus als im Westen (41%). Ein Vorsprung bleibt vielmehr auch dann erhalten, wenn allein die Einmündungsquote in eine ungeförderte Berufsausbildung (41% im Osten, 38% im Westen) berechnet wird. Dieses Ergebnis bedeutet allerdings nicht, dass es inzwischen in Ostdeutschland für die Jugendlichen mehr betriebliche Lehrstellen gibt als in Westdeutschland. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen werden im Gegensatz zur Ausbildungsvertragsstatistik die Einmündungsquoten gemeldeter Bewerber wohnortbezogen gezählt. Dies bedeutet, dass der Vermittlungserfolg eines ostdeutschen Jugendlichen auf eine westdeutsche betriebliche Ausbildungsstelle in Ostdeutschland als "Einmündung in eine ungeförderte Berufsausbildungsstelle" verbucht wird.13 Und zum anderen ist in Rechnung zu stellen, dass erfolgreiche Ausbildungsplatznachfrager im Osten weitaus häufiger die Arbeitsagenturen eingeschaltet hatten als in Westdeutschland.14 Dies führt rein rechnerisch dazu, dass die Einmündungsquoten in Ostdeutschland höher und in Westdeutschland niedriger ausfallen.

Ausblick auf die kommenden Jahre

In den nächsten Jahren nimmt die Zahl der Absolventen aus den allgemeinbildenden Schulen in Deutschland stark ab. Bereits 2008 werden 33.500 Jugendliche weniger aus den Schulen entlassen als 2007. Der Rückgang fällt allerdings in Ostdeutschland (wo sich die Absolventenzahlen im Zeitraum 2000-2013 halbieren) bei einem Minus von 12,4% stärker aus als im Westen (-3,5%). Im Westen bleiben die Schulabgängerzahlen in Folge noch weiter steigender Abiturientenzahlen in nächster Zeit noch auf relativ hohem Niveau, zumal es in Folge der Schulzeitumstellung von 13 auf 12 Jahre in einigen Ländern zu doppelten Abiturientenjahrgängen kommen wird.

Lässt man die Abiturienten allerdings außer Acht und beschränkt man die Betrachtung auf die nichtstudienberechtigten Schulabsolventen (die immerhin rund 85 % aller Ausbildungsanfänger stellen), so wird deutlich, dass das Nachwuchspotenzial für das duale Ausbildungssystem auch in Westdeutschland ab dem kommenden Jahr stark zu schrumpfen beginnt (vgl. Übersicht 14).

Dies hat zur Folge, dass sich die Nachwuchs- und Rekrutierungsprobleme der deutschen Unternehmen massiv verschärfen werden. Bereits seit 2006 ist zu beobachten, dass die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellen, die auch bis Ende September nicht besetzt werden können, wieder steigt (2005: 12.636, 2006: 15.387; 2007: 18.143). Noch lag der Anteil offener Plätze am offiziell ermittelten Ausbildungsplatzangebot 2007 allerdings lediglich bei knapp drei Prozent.15 In einigen Regionen mit guter Beschäftigungslage mussten jedoch bereits jetzt Werte um die 10 % oder sogar noch höher hingenommen werden, so in den bayerischen Regionen Traunstein (8,9%), Memmingen (9,6%) oder Ansbach (14,1%). Wachsenden regionalen, berufs- und branchenspezifischen Ungleichgewichten auf dem Ausbildungsmarkt zu begegnen, wird in Zukunft zu einer immer dringlicheren Herausforderung.

Literatur

  • Beicht, Ursula; Friedrich, Michael; Ulrich, Joachim Gerd
    Deutlich längere Dauer bis zum Ausbildungseinstieg: Schulabsolventen auf Lehrstellensuche
    Bielefeld: Bertelsmann, 2007
    (BIBB REPORT 2/07)
    ISSN 1865-0821
  • Bundesagentur für Arbeit
    Arbeitsmarkt in Zahlen. Statistik zum Ausbildungsstellenmarkt. Bewerber und Berufsausbildungsstellen. Berichtsjahr 2006/07
    Nürnberg: Bundesagentur für Arbeit, 2007
    siehe auch: http://www.bibb.de/de/wlk29602.htm
  • Granato, Mona
    Junge Frauen und Männer mit Migrationshintergrund: Ausbildung adé?
    In: INBAS (Hrsg.): Jugendliche mit Migrationshintergrund im Übergang Schule - Beruf (Berichte und Materialien, Bd. 15). Offenbach am Main: INBAS, 2006, S. 32-42.
    ISBN 978-3-932428-47-0
  • Troltsch, Klaus; Walden, Günter
    Beschäftigungssystem dominiert zunehmend Ausbildungsstellenmarkt. Zur Responsivität des dualen Ausbildungssystems
    In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis 36 (2007) 4, S. 5-9
    ISSN 0341-4515
  • Uhly, Alexandra; Granato, Mona
    Werden ausländische Jugendliche aus dem dualen System der Berufsausbildung verdrängt?
    In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis 35 (2006) 3, S. 51-55
    ISSN 0341-4515
  • Ulrich, Joachim Gerd; Ehrenthal, Bettina; Häfner, Elfriede
    Regionale Mobilitätsbereitschaft und Mobilität der Ausbildungsstellenbewerber.
    In: Eberhard, Verena; Krewerth, Andreas; Ulrich; Joachim Gerd [Hrsg.]:
    Mangelware Lehrstelle. Zur aktuellen Lage der Ausbildungsplatzbewerber in Deutschland
    Bielefeld: W. Bertelsmann, 2006, S. 99-120
    (Berichte zur beruflichen Bildung; H. 279)
    ISBN 3-7639-1087-5
  • Ulrich, Joachim Gerd; Eberhard, Verena; Krekel, Elisabeth M.
    Der Aufschwung auf dem Ausbildungsmarkt schreitet weiter voran - an vielen Lehrstellenbewerbern in den Großstädten geht er jedoch vorbei
    Ulrich, Joachim Gerd; Krekel, Elisabeth M.
    Welche Ausbildungschancen haben "Altbewerber"?
    In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis 36 (2007) 2, S. 11-13
    ISSN 0341-4515
  • Ulrich, Joachim Gerd; Krekel, Elisabeth M.
    Zur Situation der Altbewerber - Ergebnisse der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2006
    Bielefeld: Bertelsmann, 2007
    (BIBB REPORT 1/07)
    ISSN 1865-0821
  • Walden, Günter (Hrsg.)
    Qualifikationsentwicklung im Dienstleistungsbereich: Herausforderungen für das duale System der Berufsausbildung
    Bielefeld: Bertelsmann, 2007
    (Schriftenreihe / Bundesinstitut für Berufsbildung)
    ISBN 978-3-7639-1097-7
  • 1 Das ist das vorläufige Ergebnis der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30.09.2007 (Stand: 12.12.2007). Vgl. dazu Pressemitteilung des BMBF unter http://www.bmbf.de/press/2201.php.
  • 2 Darunter befanden sich 29.100, die sich weder in einer Berufsausbildung noch in einer Alternative befanden. 70.400 hatten zumindest eine Alternative gefunden, wollten aber noch im laufenden Jahr mit einer Berufsausbildung beginnen und deshalb weiterhin vermittelt werden.
  • 3 Zu den Unterschieden zwischen der Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30.9. und der Berufsbildungsstatistik zum 31.12. siehe: http://www.bibb.de/de/18599.htm.
  • 4 Bei der Interpretation der Ergebnisse nach den verschiedenen Zuständigkeitsbereichen ist zu berücksichtigen, dass die tatsächliche Ausbildungsleistung in einzelnen Bereichen nicht mit den Zählergebnissen nach Zuständigkeiten übereinstimmen muss. So sind z.B. in den Ländern Schleswig-Holstein und Hessen die Industrie- und Handelskammern auch die zuständige Stelle für den Ausbildungsbereich Hauswirtschaft, und eine klare Aufteilung nach Ausbildungsbereichen ist nicht immer möglich. Zudem fallen Ausbildungsverträge, die der Öffentliche Dienst oder die Freien Berufe in den Ausbildungsberufen von Industrie, Handel oder Handwerk abschließen, nicht in ihren eigenen Zuständigkeitsbereich, sondern werden von Industrie, Handel oder Handwerk mitgezählt. Schätzungen gehen davon aus, dass die tatsächliche Ausbildungsleistung des Öffentlichen Dienstes in anerkannten Ausbildungsberufen etwa doppelt so hoch ausfällt wie in den Berufen, für die er selbst zuständig ist.
  • 5 Nach ersten, noch vorläufigen Analysen stieg die Zahl der Neuabschlüsse von Industrie, Handel und Handwerk in den zweijährigen Berufen um rund 7.500 bzw. +16,1% auf nunmehr 54.000. Der Anteil der neuen Verträge in den zweijährigen Berufen stieg damit von 8,1% auf 8,6%. Bezugsbasis ist hierbei die Gesamtzahl der Neuabschlüsse in allen sieben Zuständigkeitsbereichen.
  • 6 Im Jahr 2007 variierten die relativen Veränderungen in den 35 Regionen Ostdeutschlands zwischen -17,0% und +17,2% bei einer Standardabweichung von SD = 7,9 Prozentpunkten (Westdeutschland: zwischen -5,3% und +21,9% bei einer Standardabweichung von 4,7 Prozentpunkten). Zugleich korrelierten sie deutlich negativ
    (r = -0,69) mit den Veränderungsraten in 2006 (Westdeutschland: r = -0,26).
  • 7 Zwar sank in den neun ostdeutschen Regionen, in es zu Rückgängen bei den gemeldeten außerbetrieblichen Stellen kam, die Zahl der Neuabschlüsse durchschnittlich um 156 Verträge, während sie in den sechs Regionen, in denen die außerbetrieblichen Stellenmeldungen im Mittel zwischen 1 und 200 Plätzen steigen, um durchschnittlich 100 Verträge stieg. Aber in den sieben Regionen, in denen im Schnitt 200 bis 500 außerbetriebliche Stellen mehr registriert wurden, stieg die Gesamtzahl der neuen Ausbildungsverträge durchschnittlich gerade einmal um 31 zusätzliche Abschlüsse. Der Vertragszuwachs in den 13 Regionen, in denen durchschnittlich 500 zusätzliche außerbetriebliche Stellen gemeldet wurden, betrug im Schnitt lediglich 134.
  • 8 Bei den betrieblichen Stellenmeldungen gibt es im Zusammenhang mit dem Stichtag 30. September keine Zuordnungsprobleme zu den verschiedenen Vermittlungs- und Berichtsperioden.
  • 9 Die hier genannte Zahl zu den noch unbesetzten Ausbildungsplätzen weicht gegenüber der in den Veröffentlichungen der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Zahl (18.359) leicht ab, da an dieser Stelle nur regional und einzelberuflich eindeutig zuordenbare Plätze berücksichtigt wurden.
  • 10 Faktisch fällt die Quote für Ostdeutschland sogar noch etwas höher aus, da die neuen Ausbildungsverträge der Ausbildungsauspendler in den Westen aufgrund der betriebsortbezogenen Zählweise der Neuabschlüsse der Bilanz für Westdeutschland zugeschlagen werden.
  • 11 Definiert als rechnerische Zahl der betrieblichen Angebote je 100 Ausbildungsplatznachfrager. Dabei setzt sich die Zahl der Nachfrager aus der Zahl der Jugendlichen mit neu abgeschlossenem Ausbildungsverträgen und den bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellenbewerbern zusammen, die sich Ende September nicht in einer Berufsausbildung befanden und weiter vermittelt werden wollten.
  • 12 Die Zusammenhangsanalyse beschränkt sich auf die westdeutschen Regionen, um den oben geschilderten Zuordnungsproblemen (Stellenzuordnungen vor und nach dem Stichtag 30. September) in den ostdeutschen Regionen auszuweichen.
  • 13 Es ist damit zu rechnen, dass auch in 2007 (bei insgesamt rückläufiger Tendenz) weiterhin einige Tausend ostdeutsche Ausbildungsanfänger ihre Lehrstelle in Westdeutschland fanden. Genauere Zahlen liegen hierzu jedoch nicht vor.
  • 14 In Ostdeutschland standen 94.224 in eine (geförderte oder ungeförderte) Berufsausbildungsstelle einmündenden, bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerbern insgesamt 125.098 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge gegenüber. Der rechnerische Anteil der gemeldeten Bewerber betrug damit 75%. In Westdeutschland mündeten von den bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerbern 225.503 in eine Berufsausbildungsstelle ein, während die Gesamtzahl der neuen Ausbildungsverträge bei 500.816 lag. Dies ergab einen rechnerischen Anteil von 45%. Selbst wenn man in Rechnung stellt, dass einige Tausend in Ostdeutschland registrierte Ausbildungsstellenbewerber ihren Ausbildungsplatz in Westdeutschland gefunden haben dürften, bliebe der deutliche Vorsprung des Ostens, was den Einschaltungsgrad erfolgreicher Bewerber auf einheimische Ausbildungsplätze angeht, weitgehend erhalten.
  • 15 Betriebsbefragungen zeigen, dass die tatsächliche Zahl der Ausbildungsstellen, für die die Unternehmen keine geeigneten Bewerber fanden, noch deutlich darüber hinausgeht.