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Elektronisches Netzwerk geknüpft

ELKOnet verbindet überbetriebliche Berufsbildungsstätten der Elektro- und Informationstechnik

Christine Noske

Veröffentlicht: 04.07.2005 URN: 0035-0144-9

Das Programm zur Förderung von Kompetenzzentren , das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert und vom BIBB betreut wird, zeigt erste positive Effekte. Mit Errichtung des Bildungsnetzwerks ELKOnet wurde das erste Förderprojekt nach dreijähriger Förderung erfolgreich abgeschlossen. Die zuvor unabhängig voneinander agierenden überbetrieblichen Berufsbildungsstätten der Elektro- und Informationstechnik, das etz Stuttgart, das bfe Oldenburg und das BZL Lauterbach, haben sich zu dem Elektronischen Kompetenznetzwerk ELKOnet zusammengeschlossen, um gemeinsam Standards für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Elektro- und Informationstechnik zu setzen. Zur Verbreitung dieses Standards haben die drei Partner die ELKOnet-Plattform geschaffen, auf der sie ihre Bildungsleistungen gemeinsam anbieten.

Die Neuordnung der Elektroberufe und neue Ausbildungskonzepte haben Ausbildungsbetriebe und Bildungspersonal unter erheblichen Veränderungsdruck gesetzt. Der Bedarf an Beratung sowie an beispielhafter Umsetzung neuer Ausbildungskonzepte, die Handlungsorientierung und Orientierung am Kundenauftrag beinhalten, ist daher groß.

Mit ihren Angeboten wollen die ELKOnet-Partner aber nicht nur die in der Berufsausbildung Tätigen unterstützen, sondern auch einen Beitrag leisten, um das Elektrohandwerk mit fachspezifischen Innovationen vertraut zu machen. Dies geschieht durch Demonstration neuer Technologien und Verfahren unter Nutzung der in Stuttgart, Oldenburg und Lauterbach vorhandenen hochmodernen Ausrüstung und durch Einsatz des geschulten Personals, das Beratung anbietet, Qualifikationsdefizite erkennt, geeignete Weiterbildungsmaßnahmen entwickelt und durchführt.

Ausbildung, Beratung und Qualifikation sind keine neuen Aufgaben für eine Bildungsstätte. Das Neue liegt in der veränderten Rolle des Bildungsanbieters. Während die ÜBS bisher auf eine im Wesentlichen kalkulierbare Nachfrage nach Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen reagieren konnten, müssen sie angesichts rückläufiger Auslastung selbst Angebote unterbreiten und neue "Kunden" suchen. Künftig wird es immer mehr darum gehen, auf dem eigenen Fachgebiet aktiv zu werden, neue technologische Entwicklungen zu verfolgen, die für deren Verbreitung im Handwerk notwendigen Unterstützungsmaßnahmen zu erkennen und daraufhin geeignete Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote zu erarbeiten und durchzuführen.

Bei der fortwährenden Veränderung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und dem Zwang zum lebenslangen Lernen werden Bildungsstätten auch bei einer rückläufigen Zahl von Jugendlichen nicht vor Auslastungsproblemen stehen, sofern sie diese Aufgabe erkennen und meistern.

Das seit Mai 2001 gültige Förderkonzept des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur "Weiterentwicklung von überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) zu Kompetenzzentren" zielt auf diese Weiterentwicklung geeigneter ÜBS zu modernen Bildungsdienstleistern und unterstützt die Bildungsstätten bei ihrem Umstrukturierungsprozess erstmalig auch durch die Förderung von Personal- und Sachkosten.

Einige Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Bildungsstätte diese neue Rolle auf Dauer erfolgreich übernehmen kann. Zu den Erfordernissen gehört der systematische Erwerb von Kompetenz, das arbeitsteilige Handeln mehrerer exzellenter Partner eines Fachgebiets in einem Netzwerk und die Anwendung erprobter Managementtechniken.

Das Ergebnis des Modellvorhabens zeigt exemplarisch, welche Leistungen ein Kompetenznetzwerk seinen Kunden bietet und in welcher Form die Leistungen in Form einer Betreiber-Gesellschaft weitergeführt werden.

Für das Bundesinstitut für Berufsbildung ist das ELKOnet-Projekt inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Eine erste Evaluierung hat ergeben, dass die geforderten Unternehmensstrukturen (Projektmanagement, Monitoring, Personalentwicklung, Qualitätssicherung) aufgebaut wurden. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass die ELKOnet-Partner im Sinne einer "lernenden Organisation" auch künftig auf geänderte Rahmenbedingungen reagieren und bedarfsgerechte Bildungsangebote als Geschäftsmodelle entwickeln können.

Doch die Aufgaben gehen weiter. Die fachliche Kompetenz auf dem neuesten Stand zu halten, wird angesichts der Wissensexplosion nur möglich sein durch Kooperation und Vernetzung mit weiteren Partnern (Hochschulen, Forschungsinstituten, Herstellern, anderen Bildungsträgern), um zusätzliche Wissenspotenziale zu erschließen.

Arbeitsteilige Erstellung und laufende Aktualisierung von Kursen und Unterrichtseinheiten wird auch weiterhin die Aufgabe sein. Hierzu ist auch künftig ein erheblicher Abstimmungsbedarf gegeben. Die Einhaltung gemeinsam erarbeiteter und vereinbarter Qualitätsstandards und deren Weiterentwicklung werden ebenfalls auf der Tagesordnung bleiben; sie sind Voraussetzung für Akzeptanz und Austausch von Leistungen unter den Partnern.

Diese Aufgaben müssen die drei Bildungsstätten künftig mit eigenem Personal und unter Nutzung der neu geschaffenen Strukturen bewältigen. Die Förderung von Personal- und Sachkosten, die als Impulsförderung den Anschub zu den personellen, inhaltlichen und organisatorischen Veränderungen gegeben hat und deren Umsetzung in den ersten drei Jahren unterstützt hat, endet nach diesem Zeitraum.

Für die Lebensfähigkeit und Attraktivität des neuen Netzwerks spricht die Tatsache, dass sich das Bildungszentrum Elektrotechnik der Landesinnung der Elektrohandwerke Hamburg, die Schulungsstätte des Elektrohandwerks der Innung für Elektro- und Informationstechnik Nürnberg-Fürth und das Elektrobildungs- und Technologiezentrum e.V. Dresden bereits vertraglich mit ELKOnet verbunden haben. Wenn sich auch das Bildungszentrum Elektro-Technik der Elektro-Innung München, wie vorgesehen, dem Netzwerk anschließt, sind alle sieben Elektrotechnischen Fachbildungszentren Deutschlands in einem Verbund vereint und können ihren Beitrag zur stetigen Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Elektro- und Informationstechnik leisten.

Das Elektronische Kompetenznetzwerk ELKOnet ist nach erfolgreichem Abschluss des Förderprojektes berechtigt, den Titel "Kompetenzzentrum im Sinne des Förderkonzepts des BMBF" und das entsprechende Logo zu führen.

An der Förderung des Projekts ELKOnet waren neben dem BMBF die Länder Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen und die EU beteiligt.

Elektronische Fachbildungszentren Deutschlands:

etz Stuttgart

bfe Oldenburg

BZL Lauterbach

Bildungszentrum Elektrotechnik der Landesinnung der Elektrohandwerke Hamburg

Schulungsstätte des Elektrohandwerks der Innung für Elektro- und Informationstechnik Nürnberg-Fürth

Elektrobildungs- und Technologiezentrum e.V. Dresden

Bildungszentrum Elektro-Technik der Elektro-Innung München

Ergebnisse und Erfahrungen des Elektronischen Kompetenznetzwerks ELKOnet

  • Innovative Bildungsangebote in der Aus-, Fort- und Weiterbildung
  • ELKOnet - Ergebnis des Modellvorhabens

Ausgewählte Publikationen des BIBB zum Thema

  • Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.)
    Regionale Kooperation für Ausbildungsplätze
    Good-Practice in den neuen Ländern 2004
  • Kielwein, Kurt
    30 Jahre Planung und Förderung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten
    Von der überbetrieblichen Ausbildungsstätte zum Kompetenzzentrum für berufliche Bildung
  • Härtel, Michael (Hrsg); Zinke, Gert
    E-Learning
    Qualität und Nutzerakzeptanz sichern
    Berichte zur beruflichen Bildung; Heft 265

Erscheinungsdatum, Hinweis Deutsche Nationalbibliothek

Veröffentlichung im Internet: 04.07.2005

URN: 0035-0144-9

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