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Duale Ausbildung auf den Philippinen

Mit Kosten-Nutzen Erhebungen der dualisierten Ausbildungsprogramme sollen Unternehmen auf den Philippinen von der Rentabilität ihres Engagements in der beruflichen Ausbildung überzeugt werden. Das BIBB berät seine philippinischen Partner bei der Umsetzung.

Duale Ausbildung auf den Philippinen

Die berufliche Bildung junger Menschen auf den Philippinen erfolgt bislang nicht ausreichend praxisnah und orientiert sich nur unzureichend am Bedarf der Wirtschaft. Das „K to 12 Plus Projekt - Pilotvorhaben zur Dualen Beruflichen Bildung“ soll mit dem Aufbau dualer Strukturen in der beruflichen Bildung Abhilfe schaffen.

Für Unternehmen, einem zentralen Akteur in der dualen Berufsbildung, spielt das Verhältnis von Kosten und Nutzen bei der Entscheidung, Jugendliche auszubilden, eine zentrale Rolle. Zur Vorbereitung und Umsetzung einer Kosten-Nutzen Erhebung auf den Philippinen fand im Juni 2015 der zweite Beratungsworkshop für das philippinische Partnerinstitut des BIBB, die Technical Education and Skills Development Authority (TESDA), und die philippinische Industrie- und Handelskammer (PCCI) in Bonn statt. Darüber hinaus nahmen auch philippinischen Unternehmensvertreter und der Dekan der statistischen Fakultät der University of the Philippines an dem Workshop teil.

Gegenstand der Beratung war die Vorbereitung einer Kosten-Nutzen Erhebung der dualisierten Ausbildungsprogramme auf den Philippinen. So sollen erstmals Daten hinsichtlich der Kosten und Nutzen betrieblicher Ausbildung erhoben und Unternehmen von der Rentabilität ihres Engagements in der beruflichen Ausbildung überzeugt werden.

Im Rahmen des Workshops wurden das von TESDA entwickelte Forschungsdesign für die Erhebung sowie der Fragebogen für die Betriebsbefragung von den BIBB-Expertinnen und
-Experten aus den Arbeitsbereichen 2.3, Kosten, Nutzen, Finanzierung, und 1.2, Internationale Kooperation und Beratung/GOVET, kommentiert und weiterentwickelt. Anschließend wurden Fragen hinsichtlich der Umsetzung und Durchführung der Befragung diskutiert.

Bereits im Januar 2015 konnte im Rahmen des Auftaktworkshops zum Thema Kosten-Nutzen ein erster Beitrag zur Verbesserung der Praxis- und Bedarfsorientierung der beruflichen Bildung und zur stärkeren Einbeziehung der Unternehmen in den Prozess der Umsetzung praktischer Ausbildungsinhalte geleistet werden.

Seit September 2014 unterhält das BIBB eine institutionelle Kooperationsvereinbarung im Bereich der beruflichen Bildung mit der philippinischen Technical Education and Skills Development Authority (TESDA). Im Rahmen des ‘K to 12 Plus Projekts - Pilotvorhabens zur Dualen Beruflichen Bildung im Rahmen der ‘K to 12‘ - Reform auf den Philippinen’, berät das BIBB im Auftrag der sequa seit Dezember 2014 die TESDA und die PCCI.

Betriebliche Ausbildungsbeteiligung - ein Schlüsselfaktor und ein Gewinn

Die betriebliche Ausbildungsbeteiligung ist aus Sicht des BIBB ein Schlüsselfaktor für die Steigerung der Wirtschaftskraft eines Landes durch die Bereitstellung von Fachkräften und für die passgenaue Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt.

Um Unternehmen von der Wirtschaftlichkeit betrieblicher Ausbildung zu überzeugen und mögliche Fehlentwicklungen zu identifizieren, ist es notwendig, die Kosten und den Nutzen der betrieblichen Ausbildung in regelmäßigen Abständen zu erheben.

In Deutschland bilden derzeit etwa 20,7 % der Betriebe Jugendliche im dualen System der beruflichen Bildung aus. (BIBB Datenreport 2015, S. 217). Die durchschnittlichen Bruttokosten betrugen im Ausbildungsjahr 2012/2013 pro Auszubildenden/pro Auszubildende und Jahr 17.933 €.

Den Bruttokosten standen Erträge durch die produktiven Leistungen der Auszubildenden in Höhe von 12.535 € gegenüber. D.h. 70 % der Bruttokosten wurden bereits während der Ausbildung abgedeckt! Nach Abzug der Erträge von den Bruttokosten blieben für einen Ausbildungsbetrieb durchschnittliche Nettokosten in Höhe von 5.398 € pro Jahr und Auszubildenden/Auszubildende.

Diese Kosten können durch die Übernahme der Auszubildenden und die damit eingesparten Personalgewinnungs- und Einarbeitungskosten für neue Fachkräfte sowie weiterhin durch weiche Faktoren, wie etwa Imagegewinn und die Verringerung des Risikos von Fehleinstellungen, kompensiert werden (BIBB-Kosten-Nutzenerhebung 2012/13).

Mit der K to 12 - Reform will die philippinische Regierung die Qualität der beruflichen Bildung auf den Philippinen steigern. Diese soll sich künftig stärker an den realen Anforderungen des Arbeitsplatzes und am Bedarf des Arbeitsmarktes orientieren, um gleichermaßen dem Bedarf der modernen Wirtschaft und dem des (weitgehend informellen) KMU-Sektors gerecht zu werden. Durch die Reform sollen die berufliche Orientierung und die fachpraktische Qualifizierung von Jugendlichen im formalen Bildungssektor verbessert werden. Darüber hinaus strebt die philippinische Regierung eine stärkere Einbeziehung der Unternehmen in den Ausbildungsprozess an und möchte die wirtschaftliche Rentabilität beruflicher Ausbildung stärker ins Bewusstsein von Unternehmen rücken.

BIBB-Kooperationsvereinbarung

Seit September 2014 unterhält das BIBB eine institutionelle Kooperationsvereinbarung im Bereich der beruflichen Bildung mit der philippinischen Technical Education and Skills Development Authority (TESDA).
Neben TESDA sind auf philippinischer Seite die Philippine Chamber of Commerce and Industry, die Cebu Chamber of Commerce and Industry und das Department of Education am K to 12 Plus Projekt beteiligt.
Die Projektpartner auf Deutscher Seite sind der Bund Katholischer Unternehmer e.V. / AFOS-Stiftung für unternehmerische Entwicklungszusammenarbeit (BKU/AFOS), die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag / die Deutsch- Philippinische Industrie- und Handelskammer (DIHK/GPCCI), die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Sparkassenstiftung, die sequa, und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).   

7.8.140 - Implementierung einer Kosten-Nutzen-Analyse im Bereich der Berufsbildung in den Philippinen im Rahmen des "K to 12 Plus Projektes"

Laufzeit II-15 bis IV-15

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