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Nextlearn 2019: Nutzen von OER für Lehren und Lernen in der Ausbildung

Am 19.02.2019 fand in Berlin die erste bildungsbereichsspezifische Veranstaltung zu OER in der Ausbildung statt. Welche Chancen bieten offene Bildungsmaterialien? Rund um das Thema "Digitales Lernen in der Berufsausbildung" gab es wertvolle Impulse für den Praxisalltag.

Nextlearn 2019: Nutzen von OER für Lehren und Lernen in der Ausbildung

Geplant, organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung, der AUBI-plus Gmbh und dem mmb Institut – Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung mbH.

70 Ausbilderinnen und Ausbilder von KMU über global agierende Unternehmen sowie öffentlicher Einrichtungen nahmen an der NEXTLEARN teil. Der Erfolg der Veranstaltung begründet die Entscheidung, diese in den kommenden Jahren zu verstetigen. Als Einführungsveranstaltung konzipiert, bot sie den Teilnehmenden wertvolle Impulse für den Praxisalltag. Thematisiert wurden Suchstrategien sowie die rechtssichere Nutzung und eigenständige Erstellung digitaler Medien im allgemeinen und offener Bildungsmaterialien im Besonderen.

Dr. Lutz Goertz vom mmb-Institut begann seinen Beitrag: Wie gut? Wie flexibel? Wie teuer? Digitale Lernmaterialien für die betriebliche Ausbildung mit Improvisationstheater. Er griff auf seiner Suche nach einer geeigneten Online-Schulung zum Thema Datenschutz für die Mitarbeiter seiner Firma, so der Auftrag des fiktiven Chefs, Hinweise der Teilnehmenden auf. Dabei wurde er auf das multimediale Angebot "Deine Daten. Deine Rechte: Das Informationsportal für Verbraucher*innen zum neuen EU-Datenschutzrecht" aufmerksam, gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Anhand des Datenschutz-Spiels Data Clash, Erklärvideos unter CC BY, kompakten Textbeiträgen sowie weiterführenden Links wird der Öffentlichkeit hier der Datenschutz nähergebracht.

Als Moderator der eintägigen Veranstaltung führte Dr. Lutz Goertz weiter durch die darauffolgende Podiumsdiskussion. Joachim Höper, wbv Media GmbH & Co. KG, Jan Scharffenberg, DMG Mori Aktiengesellschaft und Jöran Muuß-Merholz, J&K Jöran & Konsorten GmbH & Co. KG vertraten hier ihre Positionen zu der Leitfrage: Lerninhalte kaufen? Selbst produzieren? Oder offene Bildungsmaterialien nutzen und weiterentwickeln? Konsens der Diskussion war die Nutzung einer passungs- und zielgeleiteten Mischung aus Kaufcontent, durch Ausbilder und Ausbilderinnen einzelner Unternehmen und Betriebe eigens für den spezifischen Lernkontext erstellter Materialien und der Nutzung und Erstellung Offener Bildungsmaterialien.

Paul Klimpel, iRights.Law bot den Teilnehmenden in seinem Beitrag „Kombinieren, Bearbeiten, Remixen: Wie Sie offene Bildungsmaterialien rechtlich sicher verwenden“ anhand praktischer Beispiele acht Tipps, was bei der Verwendung von offenen Materialien beachtet werden muss, damit alles rechtens ist.

Am darauffolgenden Nachmittag konnten die Teilnehmenden in drei parallelen Workshops einen Einblick in die eigenständige Erstellung und Einbindung ausgewählter digitaler Formate gewinnen. Udo Petruschkat, Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis e.V., stellte in seinem Workshop „Lern- bzw. Erklärvideos entwickeln und produzieren“ ein didaktisches Konzept zur Erstellung von Erklärvideos unter Einbezug der Auszubildenden vor. Susanne Grimm, Bundesinstitut für Berufsbildung, führte in ihrem Workshop „Offene Bildungsmaterialien finden, herstellen und teilen“ in die bildungsbereichsspezifische Welt der OER ein. Guido Neuhaus, NWB Verlag GmbH & Co. KG, führte in seinem Workshop „Eigene Webinare entwickeln und durchführen“ in die Erstellung interaktiver Webinare als sinnvolle Ergänzung zu klassischen Präsenzseminaren ein.

O-Ton der Veranstaltung war ein reges Interesse aller Teilnehmenden an der eigenständigen Erstellung und dem Teilen von Lehr- und Lernmaterialien unter Einbezug der Auszubildenden, insbesondere was dafür benötigte Tools und Konzepte anbelangt. Dabei wurden viele praktische Fragen bei der Nutzung einzelner Tools und der didaktischen Einbindung bestehender und eigens erstellter Medien aufgeworfen, die im Ansatz kollaborativ erarbeitet wurden.