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06/2020 | 30.10.2020
© APchanel - Adobe Stock

Die Arbeit geht weiter – der Wohlstand macht Pause

Die Folgen der Corona-Pandemie werden die Wirtschaftsleistung in Deutschland um etwa drei Jahre zurückwerfen. Die Zahl der Erwerbslosen wird, trotz des momentanen Anstiegs, langfristig zurückgehen. Ein Grund hierfür ist das Ausscheiden der sogenannten „Babyboomer-Generation“ aus dem Erwerbsleben. Dies senkt die Zahl der Erwerbspersonen, erhöht aber zugleich deutlich die Zahl der von der Allgemeinheit zu versorgenden Personen. Der Gesundheitssektor wird im Jahr 2040 die meisten Erwerbstätigen stellen und von Fachkräfteengpässen geprägt sein. Und Betriebe werden auch auf einem Arbeitsmarkt im Jahr 2040 händeringend nach Personen mit Spezialisten- und Expertentätigkeiten im IT- und Informatik-Bereich suchen.

Dies sind Ergebnisse der 6. Welle der Qualifikations- und Berufsprojektionen, die unter gemeinsamer Leitung des BIBB und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) durchgeführt wurde. Die jetzt veröffentlichten Projektionen geben einen Überblick über die voraussichtliche Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland bis zum Jahr 2040. Das Hauptaugenmerk der Analysen liegt dabei auf den berufsspezifischen Entwicklungen, um etwaige Fachkräfteengpässe oder Überangebote zu identifizieren.

Weitere Inhalte

 

Neue Projekte im Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung gestartet

Digital-orientierte Ausbildungskonzepte entwickeln und erproben sowie neue Technologien in die überbetriebliche Ausbildung transferieren − das sind die Aufgaben der fünfzehn Projekte, die im September 2020 bundesweit gestartet sind. Beteiligt sind 25 Akteure aus den Bereichen Handwerk, Bauwirtschaft, Landwirtschaft, Industrie und Handel. Die Projekte beschäftigen sich mit den Anforderungen, die Digitalisierung an moderne Ausbildung stellt, und deren Umsetzung in die Praxis. Außerdem transferieren sie neue Technologien methodisch-didaktisch in die überbetriebliche Ausbildung.
Seit 2016 werden mit dem vom BIBB durchgeführten Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die digitale Ausstattung sowie innovative Ausbildungskonzepte in Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) gefördert.
Zum Start der neuen Projekte ist zudem eine Broschüre zum Sonderprogramm in deutscher und englischer Sprache erschienen. Die Broschüre „Überbetriebliche Ausbildung − modern, digital, attraktiv“ gibt einen Überblick über die Ziele des Programms und informiert über aktuelle Förderangebote und Projektvorhaben.

Neue Arbeitshilfe erschienen

Kleine und mittlere Unternehmen beim digitalen Wandel der Aus- und Weiterbildung unterstützen

Die Digitalisierung der Wirtschaft bedeutet für Betriebe große Veränderungen. Sie eröffnet neue Möglichkeiten für das Ausbildungsmarketing, wie beispielsweise Online-Blind-Dates oder virtuelle Seminare. Für die Berufsbilder werden neue Inhalte relevant. Die Methoden und Medien, mit denen das Wissen vermittelt wird, erweitern sich, und es ergeben sich neue Potenziale für das Lernen. Auch die Kooperationen zwischen den an der Ausbildung beteiligten Partnern erhalten einen neuen Stellenwert. Wie es gelingen kann, Betriebe beim digitalen Wandel in der Aus- und Weiterbildung zu unterstützen, dazu gibt die Arbeitshilfe Tipps aus der Projektpraxis und stellt erfolgreiche Beispiele aus JOBSTARTER plus-Projekten vor.

Leitfaden „Gestaltung nachhaltiger Lernorte“

Nachhaltigkeit ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Klimaschutz und faire Arbeitsbedingungen werden auch für Unternehmen zu immer wichtigeren Themen. Ein nachhaltiger Lernort unterstützt dabei die nachhaltigkeitsbezogenen Kompetenzen der Mitarbeitenden. Der vorliegende Leitfaden aus der BIBB-Reihe „Berufsbildung in der Praxis“ beschreibt vier Bereiche zur Gestaltung nachhaltiger Lernorte mit insgesamt 13 Handlungsfeldern. Er gibt praxisorientierte Anregungen zur betrieblichen Umsetzung.

© klischee-frei.de

Initiative Klischeefrei: Relaunch des Fachportals und neue Angebote

Das vom BIBB betriebene Fachportal klischee-frei.de präsentiert sich seit Kurzem in einem neuen und modernen Gewand. Interessierte finden auf der Website nicht nur Altbewährtes wie die Klischeefrei-Infothek, die Faktenblätter oder die umfangreiche Mediathek, sondern auch neue Inhalte. Sie zielen auf den für eine klischeefreie Berufswahl wichtigen Bereich der „Frühen Bildung“ ab: das Methoden-Set „Klischeefrei fängt früh an“ richtet sich in erster Line an Kita-Fachkräfte. Flankiert wird es von einem Themendossier mit Hintergrundartikeln, Interviews und Gastbeiträgen.

Mentee und Mentorin, die einen jungen Geflüchteten aus dem Netzwerk FLUCHTort Hamburg auf dem Weg in die Ausbildung begleitet
© Netzwerk FLUCHTort Hamburg 5.0

Bildungsteilhabe für junge Geflüchtete

Junge Geflüchtete haben im Übergang von der Schule in den Beruf mit erheblichen Risiken und Herausforderungen zu kämpfen. Maren Gag, Simon Goebel und Christiane Götze beschreiben in ihrem Gastbeitrag für die Fachstelle „überaus“ des BIBB die Faktoren der Unsicherheit zwischen aufenthaltsrechtlichen Barrieren, biografischen Brüchen und entwicklungspsychologischen Problemen. Sie zeigen aber auch Lösungsansätze, die im Bundesprogramm "Integration von Asylbewerberinnen, Asylbewerbern und Flüchtlingen" (IvAF) entwickelt und erprobt wurden.

© Redpixel- Adobestock

BIBB und Universität zu Köln erneuern Kooperationsvertrag

Mit der Unterzeichnung eines neuen Kooperationsvertrages setzen das BIBB und die Universität zu Köln ihre bewährte Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildungsforschung fort. Das BIBB richtet zum zweiten Mal eine Juniorprofessur an der Universität zu Köln ein, diesmal an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät mit dem Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Methoden. Die erste Zusammenarbeit resultierte aus dem Jahr 2014 und umfasste seinerzeit eine Juniorprofessur für soziologische Berufsforschung.

Prof. Dr. Ulrike Weyland in Wissenschaftlichen Beirat berufen

Frau Prof. Dr. Ulrike Weyland ist in den Wissenschaftlichen Beirat des BIBB berufen worden. Prof. Weyland ist Leiterin des Arbeitsbereichs Berufspädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie verstärkt das BIBB-Gremium, das gemäß der letzten Novellierung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) bis zu elf Mitglieder umfassen kann und das BIBB zu dessen Forschungsarbeit berät.

Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe 2020 erschienen

Das BIBB hat den gesetzlichen Auftrag, das Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe zu führen und zu veröffentlichen. Das Verzeichnis für das Jahr 2020 ist jetzt online abrufbar. Seit 1977 wird dieses Standardwerk vom BIBB herausgegeben. Es enthält den amtlichen Sachstand zu den anerkannten Ausbildungsberufen sowie zu weiteren Regelungen auf dem Gebiet der Berufsbildung nach Berufsbildungsgesetz und Handwerks-Ordnung. Das Verzeichnis informiert unter anderem über die Ausbildungsdauer, die Rechtsgrundlagen sowie über die Zuordnung zu den Niveaustufen des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) bei Aus- und Fortbildungsberufen.

Zwei neue Umsetzungshilfen veröffentlicht

Innerhalb der BIBB-Reihe „Ausbildung gestalten“ sind zwei neue Umsetzungshilfen zu den Berufen „Bankkaufmann/-frau“ sowie „Mediengestalter/-in Bild und Ton“ erschienen. Mit der Reihe „Ausbildung gestalten“ informiert das BIBB über neue beziehungsweise modernisierte Ausbildungsberufe. Mit ihren konkreten Tipps und praktischen Anleitungen richtet sich die Reihe direkt an die Ausbildungspraxis und unterstützt das Ausbildungspersonal bei der täglichen Arbeit mit den Auszubildenden.

Neuer Flyer „Pflegeausbildung aktuell“

Durch das Berufsbild „Pflegefachfrau/Pflegefachmann“ wurden die Berufe der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege seit Beginn dieses Jahres in einer generalistischen Ausbildung zusammengeführt. Der neue BIBB-Flyer „Pflegeausbildung aktuell“ ist eine Kurzinformation für Ausbildungsinteressierte. Darin werden der Ablauf der neuen Pflegeausbildungen sowie die Zugangsvoraussetzungen erläutert.

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Souverän im technischen Wandel

Studie untersucht Ausbildung und Beschäftigung in Büroberufen

Büroberufe sind technisch stets am Puls der Zeit: Computerhardware und -software werden hier häufig vor anderen Bereichen der Arbeitswelt eingesetzt. Gleichzeitig beinhalten sie einen hohen Anteil an sogenannten Routineaufgaben – also immer wiederkehrende vorgeschriebene Handlungen. Sind Büroberufe durch den technischen Wandel deshalb besonders gefährdet? Eine Studie des BIBB und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Die Studie hat die Veränderungen in den Büroberufen seit den 80er-Jahren eingehend untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass die Ausbildung in diesen Berufen gut auf den technischen Wandel vorbereitet.

© BIBB

Modellcharakter für lateinamerikanische Region

Mit der Verlängerung des Kooperationsabkommens bis zum Jahr 2024 tritt die Zusammenarbeit des BIBB mit seinem kolumbianischen Partner SENA zur Einführung der dualen Berufsbildung in Kolumbien in eine neue Phase. Dabei steht vor allem die Institutionalisierung und Verankerung der dualen Berufsbildung nach deutschem „Vorbild“ auf nationaler Ebene in Kolumbien im Vordergrund. BIBB und SENA arbeiten zu diesem Zweck in einer interministeriellen Arbeitsgruppe unter Leitung des kolumbianischen Arbeitsministeriums zusammen. Ein entsprechendes Abkommen wurde jetzt geschlossen.

Mehrwert Europa durch Erasmus+

Europäische Kooperationen in der Erwachsenenbildung verbessern die Qualität des Angebots der beteiligten Einrichtungen, stärken internationale Netzwerke und festigen ein europäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Seit 2014 hat das Programm Erasmus+ insgesamt 250 sogenannte Strategische Partnerschaften im Bereich Erwachsenenbildung in Deutschland gefördert. Innerhalb dieser Kooperationen arbeiten Einrichtungen aus mindestens drei europäischen Ländern gemeinsam an unterschiedlichen Erwachsenenbildungsthemen. Die Nationale Agentur Bildung für Europa beim BIBB hat in einer Studie die Wirkungen dieser Projekte in Deutschland erfasst und erstmals systematisch deren Auswirkungen innerhalb der Organisationen, bei den Zielgruppen, in der Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen sowie im Umfeld der Organisationen in den Blick genommen.
Wie sich die aktuelle Situation der Erwachsenenbildung in Europa darstellt und wie dieser Bereich künftig weiter gestärkt werden kann, zeigt darüber hinaus die neue Ausgabe des NA-Journals „Bildung für Europa“. Das Magazin widmet sich den unterschiedlichen Aspekten des Schwerpunktthemas „Zukunft der Erwachsenenbildung“ und macht deutlich, wie eng dieses mit der Wirksamkeit des Programms Erasmus+ verbunden ist.

© Maxcam2008 / iStock

Deutsche Berufsbildung in 2:30 Minuten

Das englischsprachige Video basiert auf der neuen ReferNet Spotlight Broschüre des BIBB. Das Video gibt einen Überblick über den Stand des deutschen Ausbildungs- und Fortbildungssystems, seine Besonderheiten sowie die bildungspolitischen Entwicklungen und Herausforderungen.

Europäische Woche der Berufsbildung vom 9. bis 13. November 2020

In der Woche vom 9. bis zum 13. November 2020 organisiert die Europäische Kommission im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die mittlerweile 5. Europäische Woche der Berufsbildung. Die Europäische Woche der Berufsbildung findet in diesem Jahr in einem virtuellen Konferenzraum statt. Eine Anmeldung ist für jeden möglich.

© BOP/ BMBF

Online-Tagung des Berufsorientierungsprogramms

Unter dem Motto „Von Arzt bis Zimmerin – Berufliche Orientierung an Gymnasien“ findet die diesjährige Tagung des Berufsorientierungsprogramms (BOP) als Online-Konferenz statt. Nach dem Eröffnungstag am 7. Dezember 2020 finden vom 8. bis zum 11. Dezember verschiedene Online-Foren und praxisorientierte Online-Workshops statt. Live-Streams und digitale Möglichkeiten des Austauschs und der Beteiligung versprechen ein spannendes Programm. Das BIBB freut sich auf Ihre Teilnahme!

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