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Pressemitteilung

Gemeinsame Wege und Lösungen in der Berufsbildung stehen auch international im Vordergrund

BIBB-Kongress mit starker internationaler Ausrichtung - Neuer Vertrag mit den Philippinen

44/2014 | Bonn, 19.09.2014

Gemeinsame Wege und Lösungen in der Berufsbildung stehen auch international im Vordergrund

Die immer stärker nachgefragten internationalen Aktivitäten und Kooperationen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) sind unabdingbar, um aktuelle Berufsbildungsherausforderungen in unserer vernetzten Welt meistern zu können. „Die Voraussetzungen, um wechselseitig grenzüberschreitend lernen zu können, müssen weiter verbessert werden. Interkulturelle Kompetenzen gehören zu den Schlüsselqualifikationen, die zum Standard in der Berufsausbildung werden müssen“, betonte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser im Rahmen des heute zu Ende gegangenen Kongresses in Berlin.

Das BIBB konnte knapp 100 Gäste aus rund 35 Ländern von vier Kontinenten sowie Vertreterinnen und Vertreter von internationalen Berufsbildungsorganisationen wie CEDEFOP, ETF und UNESCO-UNEVOC als Kongressteilnehmende begrüßen. Im Mittelpunkt der internationalen Gespräche und Foren standen dabei insbesondere Möglichkeiten des intensiven Networkings sowohl mit deutschen Expertinnen und Experten als auch mit dem weltweiten BIBB-Partnernetzwerk, die von den ausländischen Teilnehmenden als besonders nützlich und wertvoll hervorgehoben wurden. Zudem informierten sich 25 Fachleute internationaler BIBB-Partnerorganisationen aus Mexiko, Thailand, Brasilien, Russland, Bulgarien und den Philippinen bei einem Besuch der Siemens-Technik-Akademie über deutsche Berufsbildung in der Praxis. Die dort angebotene firmenübergreifende Ausbildung vernetzt besonders eng die Lernorte Berufsfachschule und Werkstatt und bietet Möglichkeiten dualer Studiengänge.

In vielen Ländern genießt die akademische Ausbildung ein höheres Ansehen als die berufliche. Viele Regierungen haben jedoch mittlerweile den hohen Wert der beruflichen Bildung für die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen erkannt. Um ihr zu mehr Akzeptanz zu verhelfen und den Fachkräftebedarf zu sichern, sind umfangreiche Reformanstrengungen nötig, um betriebsintegrierte Formen der beruflichen Aus- und Weiterbildung auf- und auszubauen. Dass dazu das Image und die Attraktivität beruflicher Bildung und die Durchlässigkeit der beruflichen zur hochschulischen Bildung entsprechend entwickelt werden müssen, war Tenor nicht nur in einem internationalen Sonderforum des BIBB-Kongresses, sondern auch bei einem deutsch-israelischen Expertenworkshop mit Beispielen guter Praxis.

Eine vertiefte Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Forschung und Entwicklung zur beruflichen Bildung sowie ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch waren nicht nur Thema der internationalen Kongressforen. Sie sind auch Gegenstand einer neuen Kooperationsvereinbarung, die BIBB-Präsident Esser und der philippinische Generaldirektor der Technical Skills Education and Development Authority (TESDA), Joel Villanueva, anlässlich des Besuchs von Staatspräsident Benigno Aquino III. in Deutschland heute in Berlin unterzeichnet haben. Die Zusammenarbeit zwischen BIBB und TESDA wird durch eine Erklärung beider Regierungen zur Kooperation in der beruflichen Bildung unterstützt, die ebenfalls heute unterzeichnet wurde.

„Insbesondere mit Blick auf die ASEAN Economic Community (AEC) sind die südostasiatischen Länder derzeit stark an einer praxisnahen und betriebsintegrierten Berufsausbildung interessiert“, betont BIBB-Präsident Esser. „Zudem wird der Berufsbildungsforschung und der systematischen Aufbereitung von Berufsbildungs- und Arbeitsmarktdaten als Grundlage für politische Entscheidungen von Partnern in der Region eine große Bedeutung beigemessen. Das BIBB freut sich, hier seine Kompetenz und Expertise einbringen zu können. Mit TESDA haben wir einen renommierten Partner in Südostasien gewonnen. Mit über 600 Millionen Menschen bietet die Region auch deutschen Unternehmen enorme Chancen. Gut ausgebildete Fachkräfte sind dabei die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges.“

„Die ASEAN-Region ist die derzeit am schnellsten wachsende Wirtschaftsregion. Ab 2015 wird der Austausch von Waren, Dienstleistungen, Kapital und auch Arbeitskräften rasant zunehmen“, bestätigt TESDA-Generaldirektor Villanueva. „Arbeitskräfte können nur so gut sein wie ihre Ausbildung. Die Philippinen blicken auf eine lange und erfolgreiche Kooperation mit Deutschland in der beruflichen Bildung zurück. In den Philippinen existiert bereits ein duales Berufsbildungssystem, die rechtlichen Voraussetzungen für den Ausbau dieses Systems sind gegeben. Wichtig für uns ist eine strategische Weiterentwicklung, die sich auf eine evidenzbasierte Forschung gründet. Hier möchten wir von den Erfahrungen des BIBB lernen und unsere Kompetenzen und Erfahrungen in eine Kooperation einfließen lassen, von der alle Beteiligten profitieren.“

Zum Hintergrund:
Das BIBB als Kompetenzzentrum für die berufliche Aus- und Weiterbildung in Deutschland agiert als Wissenschafts- und Forschungsinstitut in einem weltweiten Netzwerk. Derzeit unterhält das BIBB mit 43 Hochschulen und Forschungseinrichtungen Kooperationsvereinbarungen. Davon entfallen 15 auf den nationalen und jetzt 28 auf den internationalen Bereich.

Weitere Informationen im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/de/50.php

Ansprechpartner im BIBB:
Britta van Erckelens

Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.