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Digital und nachhaltig! – Die aktuelle Transformation der Berufsbildung als Fokus der BILT Europa-Konferenz 2022

07.07.2022

Welche Sektoren sind vom nachhaltigen und digitalen Wandel in der Arbeitswelt besonders betroffen? Wie stellt sich die TVET Community den Herausforderungen, die sich aus aktuellen Migrationsbewegungen und der Aufnahme von Geflüchteten ergibt? Welche innovativen Lösungen werden in Berufsbildungssystemen bereits erfolgreich angewandt?

Digital und nachhaltig! – Die aktuelle Transformation der Berufsbildung als Fokus der BILT Europa-Konferenz 2022

Solche Fragen stellte sich die internationale Berufsbildungsgemeinschaft auf der ersten hybriden BILT Bridging Veranstaltung 2022. Sie wurde vom UNEVOC-Zentrum Omnia, the Joint Authority of Education in the Espoo Region, gemeinsam mit UNESCO-UNEVOC und BIBB ausgerichtet.

Zwei Jahre lang konnten im Rahmen des BILT-Projekts aufgrund der andauernden Covid-19-Pandemie nur virtuelle Veranstaltungen stattfinden. Nun lud das BILT-Projektteam von UNESCO-UNEVOC und BIBB zusammen mit dem Gastageber Omnia 53 Teilnehmende aus Europa, Afrika und Asien-Pazifik zum Bridging Event ‚Mapping current trends in TVET for sustainable and digital transformation‘ nach Espoo, Finnland, ein. Gleichzeitig wirkten 173 Teilnehmende über eine Online-Plattform digital an dem Event mit und diskutierten aktuelle Berufsbildungsentwicklungen und Trends sowie innovative Praxisbeispiele.

Tapio Siukonen, Director of Administration des Gastgebers Omnia, hielt die Eröffnungsrede und begrüßte zusammen mit der Unterabteilungsleiterin für Berufliche Bildung am BMBF Catrin Hannken und dem UNESCO-UNEVOC Head of Office Friedrich Huebler die Teilnehmenden vor Ort und online.

Im Fokus der Veranstaltung standen die beiden Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der beruflichen Bildung, insbesondere im Hinblick auf die beiden Berufsbildungssektoren Gastgewerbe und Bauwesen. 

In seiner Keynote zeigte Jasper van Loo, Senior Expert bei Cedefop, wie stark die Berufsbildung durch tiefgreifende technologische, umweltbedingte und soziale Veränderungsprozesse sowie Megatrends beeinflusst wird und verwies dabei auf Cedefop‘s European Skills Forecast. Die dual transition von Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Berufsbildung ist deshalb auch ein Schlüsselelement des BILT-Strategiedokuments „BILT Agenda 2025“. 

Cedefop‘s European Skills Forecast

BILT Agenda 2025“

Vor allem für die beiden Berufsbildungssektoren Gastgewerbe und Bauwesen ist die digitale und nachhaltige Transformation eine Notwendigkeit. So teilte Sayadaly Maudarbocus, Acting Director des Mauritius Institute of Training and Development, mit den Teilnehmenden seine Erfahrungen in Bezug auf nachhaltige Tourismusentwicklung, z.B. durch zusätzliche Trainingsmodule im Hotel Management oder in der Lebensmittelproduktion. Teng Leng Lim, Deputy Director von Temasek Polytechnic, Singapur, berichtete, wie in Berufsbildungsgängen neue multidisziplinäre Fertigkeiten und Kompetenzen vermittelt werden, sodass Lernende smarte und nachhaltige Gebäude entwerfen und bauen können.

Auch hat die Bridging Veranstaltung thematisch auf den andauernden Krieg in der Ukraine reagiert und Wege aufgezeigt, wie Berufsbildungssysteme die Integration von vertriebenen und geflüchteten Personen unterstützen können. Ein Praxisbeispiel trug die Gastgeberin Omnia in einer 'special session‘ bei: das Skills Centre for Migrants (OSKE) ermöglicht individuelle Lernpfade, die sowohl an vorhandene Sprachkenntnisse und Berufsqualifikationen als auch an persönliche Kompetenzen und Interessen angepasst werden. So kann die erfolgreiche Vermittlung von Migrant/-innen und Geflüchteten in den Arbeitsmarkt gelingen. 

Im Rahmen der Bridging Veranstaltung tagte auch das BILT Advisory Committee: die Mitglieder erarbeiteten gemeinsam neue Impulse für die zukünftige Arbeit des BILT Projekts und wiesen auf darauf hin, wie wichtig die Zusammenarbeit des Projekts mit anderen internationalen Organisationen ist.

In diesem Zusammenhang greift die „BILT Agenda 2025“ zentrale Elemente und Ziele von aktuellen globalen Berufsbildungsstrategien auf, wie unter anderem Oliver Diehl, Regierungsdirektor am Bundesministerium für Bildung und Forschung, betonte, so etwa die Sustainable Development Goals der UN oder die Skills Agenda der EU.  

Die erste hybride Veranstaltung nach der zweijährigen Corona-Pause zeigte eindrucksvoll, wie wichtig der persönliche Austausch innerhalb der globalen Berufsbildungsgemeinschaft ist. Dabei tragen vor allem Peer-Learning-Aktivitäten und der Austausch von regionalen Praxisbeispielen dazu bei, die digitale und nachhaltige Transformation der Berufsbildung voranzutreiben.

Folgende innovative Beispiele aus der Berufsbildungspraxis wurden online und offline vorgestellt: