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Arbeit bleibt | Technik hilft

Themenwoche des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zu "Mensch - Technik - Gesellschaft", 2. - 10. November 2022

Wie entwickeln sich Arbeitsmärkte und Arbeitskulturen im Zuge ihrer digitalen Transformation? Wie verändern sich berufliche Kompetenzen und berufliche Handlungsfähigkeit durch technologischen Fortschritt? Wie kann dieser Wandel gestaltet werden und durch wen? Fragen wie diese stehen im Zentrum unserer Themenwoche, die empirische Ergebnisse und konzeptuelle Überlegungen zum Wandel der Arbeit in Deutschland vorstellen und so Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft der Arbeit aufzeigen möchten.

Arbeit bleibt | Technik hilft

Zum Abschluss des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts "Polarisierung von Tätigkeiten in der Wirtschaft 4.0 - Fachkräftequalifikation und Fachkräftebedarf der digitalisierten Arbeit von morgen" am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gilt es zurückzuschauen, gegenwartsbezogene Positionsbestimmungen vorzunehmen und auch die Zukunft der Arbeit nicht aus dem Blick zu verlieren. 

Über einen Zeitraum von insgesamt sechs Jahren konnten im Rahmen des Projekts zahlreiche empirische Ergebnisse wie konzeptionelle Überlegungen zum technischen Wandel und zur digitalen Transformation der Arbeitswelt in Deutschland gewonnen werden. Zum Abschluss des Projekts möchten wir ausgewählte Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren und gemeinsam mit Wissenschaftler/-innen, Praktiker/-innen, Sozialpartner/-innen und weiteren Interessierten diskutieren. Hierzu gestalten wir vom 2. bis zum 10. November eine Themenwoche, die in verschiedenen Formaten aus Vorträgen, Workshops, Diskussions- oder Expertenrunden sowohl noch offene Forschungsfragen explorieren als auch zukünftige Möglichkeiten des Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis eruieren möchte. 

Als hybride Veranstaltung findet die Themenwoche mit einem begrenzten Publikum vor Ort in Bonn statt und wird zugleich über Webex einer breiteren (Fach-)Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Die Aufzeichnungen der einzelnen Sitzungen finden Sie auf dem YouTube-Kanal des BIBB: 

Tag 1 - "Technischer Wandel und digitalisierte Arbeitswelten"

Tag 2 - "Zur Arbeitsteilung von Mensch und Technik"

Tag 3 - "Digitale Transformation differenziert betrachtet: Homeoffice und Geringqualifizierte"

Tag 4 - "Schlüsselfaktor: Weiterbildung?!"

Tag 5 - "Zukunft gestalten - Start-ups und Künstliche Intelligenz"

Tag 6 - "Inklusion und Teilhabe durch Digitalisierung?"

Tag 7 - "Wohin geht die Reise? Arbeit im Jahre 2040"

Programm

Gesellschaft, Technik, Mensch - Technischer Wandel und digitalisierte Arbeitswelten

10:00 Uhr | Eröffnung der Themenwoche (Prof. Dr. Hubert Ertl, Forschungsdirektor BIBB)

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10:15 - 11:00 Uhr | Dr. Michael Tiemann (BIBB): "Gesellschaft, Technik, Mensch - Wie passt das zusammen?"

Der Vortrag stellt die Genese des Projektes „Polarisierung 4.0“ am BIBB vor. Ausgehend von der Auseinandersetzung mit der stark verkürzten Idee einer Ersetzung menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen erfolgte eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Theorien über den Zusammenhang von technischem Wandel und Wandel in der Arbeitswelt. Die Beziehungen zwischen beiden werden im Projekt in drei Sinnzusammenhängen abgebildet: Rahmenbedingungen, Reaktion und Gestaltung. In allen drei Bereichen sind die Akteure Gesellschaft, Technik und Mensch daran beteiligt, Transformationsprozesse anzustoßen, zu gestalten, sich in ihnen einzurichten und mit ihnen auseinanderzusetzen. Eine weitere Aufgabe aus Sicht der Berufsbildungsforschung ist dabei, Wandel besser zu verstehen, ihn vielleicht vorauszusagen. Teilprojekte haben deshalb auch untersucht, mit welchen Instrumenten das geschehen kann und welche noch neu entwickelt werden müssen.

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11:15 Uhr - 12:00 Uhr | Florian Bernardt (GWS Gesellschaft für wissenschaftliche Strukturforschung): "Beschleunigter technologischer Wandel - Herausforderung für die Berufswelt?"

Welche Bedeutung für und Wirkung auf die Berufswelt und die Struktur des Arbeitsmarktes hat ein sich beschleunigender technologischer Fortschritt? Im Rahmen des Vortrag werden Indikatoren vorgestellt, die es ermöglichen, die Veränderungen durch technologischen Fortschritt auf stärker differenzierte Weise, auch getrennt nach Branchen und Berufen, nachzuzeichnen. Sämtliche Indikatoren deuten darauf hin, dass die Annahme, technischer Wandel würde sich über die Zeit beschleunigen, nicht zutrifft. Zentrales und überraschendes Ergebnis ist dagegen, dass eine Geschwindigkeitszunahme des technologischen Fortschritts zwar über lange Zeiträume erkennbar ist, sich diese aber, vor allem in den letzten Jahrzehnten, nicht exponentiell beschleunigt hat.

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Sind wir bald überflüssig? Zur Arbeitsteilung zwischen Mensch und Technik

10:00 - 12:15 Uhr | Workshop "Faktor Mensch im technischen Wandel"

Mit dem technischen Wandel gehen u. a. Veränderungen der Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen, der Arbeitsgestaltung zwischen Mensch und Technik sowie der Beschäftigungsstrukturen am Arbeitsmarkt einher. Wie die Verbreitung digitaler Technik mit dem Wandel der Arbeit zusammenwirkt, ist jedoch keineswegs nur durch die „Technik an sich“ determiniert. So erfordert die Erforschung eines Wandels von Arbeit durch Technik auch den Blick auf menschliche Faktoren, wie die Beteiligung Beschäftigter bei der Technikeinführung, die Arbeitsorganisation im Betrieb sowie individuelle Umgangs- und Gestaltungsspielräume bei der Techniknutzung.

Auch in Zeiten von Corona- und Energiekrise sowie Fachkräftemangel und demographischem Wandel erhält der Faktor Mensch im Diskurs um Technik wieder größere Aufmerksamkeit, wo in den letzten Jahren häufig Techniksolutionismus herrschte. So möchten wir in unserem Workshop – zusammen mit anderen Nachwuchswissenschaftler*innen – die Rolle des Faktors Mensch im Zuge des technischen Wandels stärker in den Vordergrund rücken und beleuchten, wo Mensch und Technik zusammenkommen und inwiefern Mensch und Technik sich gegenseitig beeinflussen. Fragen der individuellen, betrieblichen, wettbewerblichen und politischen Ermöglichungsbedingungen für eine gelingende Kooperation zwischen Mensch und Technik sind dabei zentral.

Der zweistündige Workshop besteht aus 5 Beiträgen (á 20 Min) von Referent*innen aus verschiedenen Forschungseinrichtungen, die einen interdisziplinären Einblick in die ihre aktuelle Forschung geben. Abgeschlossen wird mit einer Podiumsdiskussion vor Ort. Der Workshop wird in Präsenz stattfinden. Neben dem Austausch zur aktuellen Forschung steht auch der Gedanke einer Vernetzung junger Wissenschaftler*innen im Bereich Sozio-technischer Wandel im Fokus. Daher wird ein gemeinsames Mittagessen im Anschluss an den Workshop stattfinden.[1] Für ein breites Publikum wird die Veranstaltung aufgrund der undurchsichtigen Pandemielage als Videokonferenz und Stream angeboten.

10:00 Uhr | Kick-Off: "Faktor Mensch im technischen Wandel" (Kathrin Ehmann und Marco Seegers, BIBB)

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10:10 Uhr | Eduard Storm (RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung): "On the Measurement of Tasks: Does Expert Data Get it Right?"

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10:30 Uhr | Matthias Haslberger (Universität St. Gallen): "Arbeit im Spannungsfeld von technologischem Wandel und Arbeitsmarktinstitutionen"

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10:50 Uhr | Alice Melchior (GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften): "Der Einfluss der Software MediFox im ambulanten Pflegedienst - Mitarbeitergruppen im Vergleich" 

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11:10 Uhr | Alina Tausch (Ruhr-Universität Bochum): "Mensch-Technik-Kollaboration: Was es braucht, damit Menschen und Technologie zum Team werden"

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11:30 Uhr | Nadine Reißner (KUKA): "Psychosoziale Auswirkungen der Mensch-Roboter Interaktion und wie der Produktions-Arbeitsplatz der Zukunft aussehen könnte" 

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15:00 - 17:00 Uhr | Werkstattbericht "Modellprojekte zur digitalen Transformation in der Berufsbildung"

Digitale Technologien und digitale Lernräume finden zunehmend Eingang in die Berufsbildung. Möglichkeiten zu  methodisch-didaktischen Innovationen durch Simulationsanwendungen, Virtual Reality oder Augmented Reality stehen dabei den Herausforderungen einer technischen Umsetzbarkeit und Implementierung in bestehende Rahmenbedingungen, Prozesse und Praktiken gegenüber. Im Rahmen eines Werkstattberichts geben zwei Modellprojekte - die Test- und Trainingssoftware PSA-Sim zur Förderung der Problemlösekompetenz von kaufmännischen Angestellten und die Lernumgebung ProMech-I (Prozessorientierte Mechatroniker-/innenausbildung in der Industrie) - Auskunft über die gemachten Erfahrungen, schildern Herausforderungen und reflektieren bei der Umsetzung gemachte Fehler. Die jeweiligen Projektleiter Prof. Dr. Andreas Rausch (Universität Mannheim) und Ralf Marohn (Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrum) diskutieren mit Dr. Michael Tiemann, Luca Jelic und Ugur Sevindik (alle BIBB).

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zum Video "ProMech-I"

zum Video "PSA-Sim"

 

 

Digitale Transformation differenziert betrachtet: Homeoffice und Geringqualifizierte

10:00 - 12:00 Uhr | Homeoffice in der digitalen Arbeitswelt - Wer kann? Wer nutzt? Wer will (nicht)?

Möglichkeiten der digitalen Vernetzung und standortunabhängigen Kommunikation mittels mobiler Informations- und Kommunikationstechnologien oder Data Clouds erleichtern den mobilen Zugriff auf relevante Arbeitsinhalte sowie den Kontakt unter Beschäftigten. Dies lässt eine räumliche Flexibilität beim Verrichten der Arbeit zu, die sich auch in der zunehmenden Bedeutung von Homeoffice in der digitalen Arbeitswelt zeigt. Spätestens die COVID-19 Pandemie hat dem Thema Homeoffice dann ein ungeahntes Ausmaß an Aufmerksamkeit und Relevanz verliehen. Das Arbeiten außerhalb des traditionellen Büros und dafür am heimischen Arbeitsplatz wurde zu einem Regelmodell für viele Beschäftigte. Für viele, aber eben nicht für alle.

Fragen danach, für wen das Arbeiten im Homeoffice überhaupt möglich ist und für wen nicht, rückten zunehmend in den Fokus gesellschaftspolitischer Diskussionen und sind weiterhin von hohem Interesse. Welche Berufe bieten Potenzial für das Arbeiten im Homeoffice? Inwiefern bestimmen Betriebe den Homeoffice-Zugang? Und wie unterscheidet sich dies für Beschäftigte nach unterschiedlichen Qualifikationsniveaus oder auch Auszubildende?

Zudem hat sich (nicht zuletzt auch in der Pandemie) gezeigt, dass Homeoffice zwar wiederum für viele, aber eben auch hier nicht für alle, die theoretisch könnten, ein erstrebenswertes Arbeitsmodell ist. Wodurch lässt sich das erklären, dass mache Beschäftigte nicht zuhause, sondern lieber vollständig an ihrem betrieblichen Arbeitsplatz arbeiten möchten? Welche Rolle spielt dabei die soziale Integration; am Arbeitsplatz und auch zuhause?

Auf diese Fragen werden Dr. Alexandra Mergener (BIBB), Dr. Miriam Trübner (Uni Mainz) und Stefan Winnige (BIBB) in ihren Impulsvorträgen Antworten anbieten, die anschließend mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert werden können.

zum Video "Betriebliches Homeoffice-Angebot" (Dr. Alexandra Mergener) 

zum Video "Berufliche Homeoffice-Potenziale. Auswertungen der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018)" (Dr. Alexandra Mergener)

zum Video "Social Relations and Employees' Rejections of Working from Home" (Dr. Miriam Trübner)

zum Video "Auswirkungen der Pandemie auf die Bewerbung von Homeoffice in Stellenanzeigen (Stefan Winnige)

zum Video "Fazit - Homeoffice in der Arbeitswelt" (Dr. Alexandra Mergener)

 

14:00 - 15:00 Uhr | Dr. Ralf Dorau (BIBB): "Die Folgen der Digitalisierung für den Arbeitsmarkt: Steigt der Anteil prekärer Erwerbstätigkeit bei Geringqualifizierten?"

Der Vortrag geht der Frage nach, ob Digitalisierung dazu führt, dass weniger Tätigkeiten mit geringer Qualifikation zur Verfügung stehen. Dies würde, so die Vermutung, dann eine weitere Abwertung geringqualifizierter Tätigkeiten nach sich ziehen, auch da hier ein vergleichsweise großes Arbeitskräftepotenzial zur Verfügung steht. Dadurch würden dann prekäre Beschäftigungsverhältnisse mit geringem Einkommen oder befristeten Verträgen häufiger auftreten. Für die Analyse wurde ein Datensatz genutzt, der Angaben zu Betrieben und Beschäftigten sowohl auf Basis von Befragungen als auch von amtlichen Daten beinhaltet. 

Die Ergebnisse bestätigen zwar, dass digitalisierte Arbeitsplätze mit höherem Ausbildungsniveau einhergehen. Entgegen der Annahme gilt dies aber nur eingeschränkt für die Digitalisierung des Betriebs. Denn gerade geringqualifizierte Fachkräfte finden sich keinesfalls seltener in stärker digitalisierten Betrieben. Da kein geringerer Bedarf gering- oder unqualifizierter Arbeitskräfte zu bestehen scheint, entsteht in diesem Bereich kein verstärkter Druck auf die Löhne. Daher ist der Anteil prekärer Beschäftigung in diesen Betrieben nicht erhöht, sondern sogar eher geringer. Insgesamt erscheint die Auswirkung der Digitalisierung entgegen der ursprünglichen Annahme zumindest neutral für die berufliche Integration Geringqualifizierter.

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Schlüsselfaktor: Weiterbildung?!

14:00 - 17:00 Uhr | Workshop "Zur Bedeutung von Weiterbildung im technischen Wandel - Perspektiven von Nachwuchswissenschaftler*innen"

Der Großteil des wissenschaftlichen Diskurses vertritt die Auffassung, dass der technische Wandel die Aufgaben, Fähigkeiten und Qualifikationen am Arbeitsmarkt beeinflusst. Infolgedessen wird oft hervorgehoben, dass die berufliche Weiterbildung der zentrale Schlüssel zur Anpassung an diese Veränderungen sei. Doch ist dem wirklich so? Und falls ja, gilt dies auch für alle Beschäftigten bzw. können auch alle Beschäftigte im Zuge des technischen Wandels gleichermaßen an Weiterbildung teilnehmen? 

Forschungsergebnisse zeigen, dass Weiterbildungsteilnahmen und -angebote in einem Zusammenhang mit Technologieindikatoren und Arbeitsaufgaben von Beschäftigten stehen. Umstritten ist jedoch immer noch der kausale Zusammenhang, d.h. was kommt zuerst: neue Technologien und Veränderungen in den Arbeitsaufgaben oder Weiterbildung. Auch ist das Zusammenspiel von Arbeitsaufgaben und Technologien sowie mögliche Interaktionen oder Mediationen noch wenig untersucht. Kaum erforscht ist auch die Rolle des technologischen Wandels für die bestehenden Ungleichheitsmuster in der Weiterbildung in Deutschland, sei es die Rolle des Geschlechts oder die der Qualifikation. Verstärkt oder zementiert der technologische Wandel entsprechende Ungleichheiten? Oder kann der technische Wandel eine Chance für eine ausgewogene Weiterbildungskultur in Deutschland sein und individuelle aber auch betriebliche Selektionsmuster verändern? Hierbei ist auch zentral, welche einzelnen Auswirkungen verschiedenste Technologien haben, sei es im Arbeitsalltag von Beschäftigten, aber auch bei der Kompetenzerfassung und der Gestaltung des Weiterbildungsangebots. 

Diese und viele weitere offene Fragen wollen wir mit Nachwuchswissenschaftler*innen aus verschiedenen Forschungseinrichtungen aus der Weiterbildungsforschung diskutieren, die zugleich einen Einblick in ihre aktuelle Forschung geben und gemeinsam diskutieren:

14:00 Uhr | Begrüßung

14:10 Uhr | Marco Seegers (BIBB): "Geschlechtsspezifische Selektionsmechanismen beruflicher Weiterbildung"

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14:30 Uhr | Carla Hornberg & Sascha Dos Santos (beide WZB): "TECHNEQUALITY Recap: Zugangsbarrieren zu berufsbezogener Weiterbildung

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15:05 Uhr | Birgit Zeyer-Gliozzo (TU Dortmund): "Weiterbildungsbeteiligung von Beschäftigten in routineintensiven Berufen"

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15:25 Uhr | Myriam Baum (BIBB): "Die Rolle von Nicht-Routine-Aufgaben für betriebliche Weiterbildungsungleichheiten im technischen Wandel"

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15:45 Uhr | Mortimer Schliecker (BIBB): "Der Einfluss von Kompetenzmanagementsystemen auf eine Polarisierung bei betrieblicher Weiterbildung"

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16:15 Uhr | Podiumsdiskussion zum Thema "Schlüsselfaktor Weiterbildung?!"

 

Zukunft gestalten - Start-ups und Künstliche Intelligenz

10:00 - 11:30 Uhr | Start-ups in Ausbildung: Das Ausbildungsverhalten der deutschen Gründerszene

Start-ups werden als Phänomene und Treiber wirtschaftlicher Weiterentwicklungen angesehen. Sie realisieren neue, vornehmlich digitale Produkte und Dienstleistungen und zeigen deren Kommerzialisierungsmöglichkeiten auf. Durch innovative Geschäftsmodelle fordern Startups etablierte Unternehmen heraus, versuchen Märkte zu revolutionieren oder neu zu schaffen. Die innovativen Jungunternehmen tragen so zu neuen Wettbewerbssituationen bei, brechen verkrustete Wirtschafts- und Unternehmensstrukturen auf, schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze und sind damit auch zukunftsweisend für die Berufsbildung.

Ausgehend von dem Befund, dass Start-ups trotz eines hohen Fachkräftebedarfs und Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung nur selten selbst ausbilden, die betriebliche Ausbildung also kaum als Strategie zur Fachkräftegewinnung nutzen, möchten wir empirische Befunde unseres Forschungsprojektes vorstellen und gemeinsam mit Start-up-Gründer/-innen und Expertinnen aus dem Bildungsbereich sowohl über die Ursachen der weitergehenden Ausbildungsabstinenz als auch über mögliche Maßnahmen zur Steigerung der Ausbildungsbeteiligung von Start-ups diskutieren.  

10:00 Uhr | Pia Wagner und Nicolai Bör (BIBB): "Start-ups in Ausbildung: Das Ausbildungsverhalten der deutschen Gründerszene. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung"

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10:35 Uhr | Diskussionsrunde zum Thema "Ursachen der geringen Ausbildungsbeteiligung von Start-ups und Möglichkeiten zur Steigerung ihres Ausbildungsengagements“ mit Kerstin Josupeit-Metzner (Verbundberatung Berlin, Verein zur Förderung der beruflichen Bildung Berlin e.V.), Dr. Katy Teubener (Grone Bildungszentren NRW GmbH), Thomas Lehr (IVICOS GmbH), Carina Heidermann (LB.systems GmbH)

11:15 Uhr I  Zusammenführung der Diskussion und Entwicklung eines Fazits zum Mehrwert einer gesteigerten Ausbildungsbeteiligung von Start-ups 

 

13:00 - 14:30 Uhr | "Mensch gegen Maschine?" - Expert*innenrunde zum Thema "Künstliche Intelligenz in Deutschland"

Künstliche Intelligenz (KI) hat nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis erhebliche Auswirkungen auf die heutige Arbeitswelt. Für Unternehmen und Beschäftigte ist KI schon heute ein großes Thema, obwohl deren Einsatz und Verbreitung in Deutschland als noch sehr gering anzusehen ist. In Diskursen über die für Menschen nicht erreichbaren Fähigkeiten von Maschinen und KI, werden diese als immer größere Konkurrenz des Menschen auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen. Nach wie vor bestehende komparative Vorteile des Menschen gegenüber Maschinen werden dabei ebenso unterschätzt, wie Maschinen teilweise Fähigkeiten zugeschrieben werden, die sie zumindest in diesem Umfang noch nicht haben. 

Ausgehend von einer empirischen Bestandsaufnahme der Verbreitung und des Einsatzes von KI in Deutschland sollen erste Einschätzungen über die Auswirkungen von KI auf die Substituierbarkeit menschlicher Arbeit und ihrer Kompetenzen gegeben werden, um anschließend gemeinsam mit Expert*innen die Gestaltungsmöglichkeiten, Auswirkungen, Chancen und Risiken für die heute und zukünftige Arbeitswelt zu diskutieren. 

13:00 Uhr | Ugur Sevindik (BIBB): " Verbreitung und Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Deutschland – Auswirkungen auf berufliche Anforderungen und Strukturen. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung"

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13:20 Uhr | Expert*innenrunde zum Thema "Künstliche Intelligenz in Deutschland - Verbreitung und Auswirkungen, Chancen und Risiken" mit Dr. Carmen Köhler (CEO & Gründerin P3R GmbH, Fraunhofer IAIS), Elnur Gurbanov (Projektkoordinator Projekt: KI B³ - Künstliche Intelligenz in die Berufliche Bildung bringen, IHK Karlsruhe), Jochim Selzer (Chaos Computer Club).

14:05 Uhr | Zusammenführung der Diskussion und Entwicklung eines Fazits zum Mehrwert eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem Einsatz von KI

Inklusion und Teilhabe durch Digitalisierung?

15:00 - 17:00 Uhr | Virtuelles Podiumsgespräch: „Chancen und Risiken einer digitalisierten Berufswelt für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und Lernbehinderungen“

Während die Digitalisierung der Berufswelt die Teilhabechancen von Menschen mit Behinderung in der Gesamttendenz zu verbessern scheint, ergibt sich speziell mit Blick auf die berufliche Teilhabe von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und Lernbehinderungen ein unklares Bild. Einerseits können digitale Technologien in der Ausbildung und im Berufsalltag unterstützend eingesetzt werden. Andererseits wird darauf hingewiesen, dass stärker digitalisierte Arbeitsumfelder aufgrund der damit einhergehenden Komplexitätszunahme für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und Lernbehinderungen Exklusionsrisiken bergen. 

Im Rahmen des Podiumsgesprächs werden Einschätzungen von Expert/-innen und Erfahrungsberichte aus der Praxis im Kontext bisheriger Forschungsbefunde diskutiert. Gesprächspartner-/innen sind Klaus Gloth (Projekt Be-IT-Ink und stellv. Schulleitung des Kolping-Berufskollegs Gütersloh), Kirsten Vollmer (BIBB, Stabsstelle Berufliche Bildung behinderter Menschen), Sebastian Reuß (Fachbereichsleiter Berufliche Bildung und Rehabilitation beim CJD Berufsbildungswerk Frechen), Tanja Ergin (Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e.V.), Michael Thieke-Beneke (Projektreferent KI.ASSIST), Klaus Posselt (Vorstandsmitglied Lebenshilfe Landesverband Saarland e.V.) und Christine Kitzmann (Fachberaterin beim Integrationsfachdienst Bonn/Rhein-Sieg).

15.00 Uhr | Begrüßung und kurzer Inputvortrag (David Samray, BIBB)

15.10 Uhr | Virtuelles Podiumsgespräch

16.50 Uhr | Dr. Sabrina Inez Weller (Nationale Agentur beim BIBB): „Zugang für alle: Inklusion und Vielfalt im Programm Erasmus+“

 

Wohin geht die Reise? Arbeit im Jahre 2040

10:00 - 11:00 Uhr | Stefanie Steeg (BIBB): "Dilemmata brechen, Prozesse stärken: Der Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeitswelt von heute und morgen" 

Deutschland steht mit der Bewältigung des Klimawandels und der demografischen Entwicklung sowie der Sicherung seiner Gesundheitsversorgung und internationalen Wettbewerbsfähigkeit vor erheblichen Herausforderungen. Aktuelle Ergebnisse der BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsprojektion verdeutlichen nun, dass die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes in Deutschland von Knappheit geprägt sein wird, insbesondere an Ressourcen und Fachkräften. Neuen Technologien wie bspw. der Künstlichen Intelligenz (KI) wird das Potenzial zugesprochen, diese Herausforderungen zu bewältigen und die deutsche Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Außerdem tragen Start-ups dazu bei, die Chancen dieser Technologien zu nutzen und deren Diffusion voranzutreiben. 

Ausgehend von den sich aktuell bereits abzeichnenden Effekten der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt, gibt der Vortrag einen Ausblick darauf, wie sich ein dynamischeres Gründungsgeschehen und der verstärkte Einsatz von KI auf den Arbeitsmarkt auswirken und dabei helfen könnte, den zukünftigen Herausforderungen entgegenzutreten.  

 

11:00 - 12:00 Uhr | Wohin geht die Reise? Perspektiven, Probleme, Prognosen

Zum Abschluss der Themenwoche kommentieren Prof. Dr. Robert Helmrich (BIBB), Dr. Marc Ingo Wolter (GWS) und Dr. Andreas Burger (Umweltbundesamt) die aktuellen Ergebnisse der BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsprojektion und diskutieren über die digitale und sozio-ökologische Transformation der Arbeitswelt.