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Fachkräftemigration - Die Rolle der beruflichen Bildung in Einwanderung und Integration

Denkraum 7

Welchen Beitrag zur Integration leistet die berufliche Bildung bei Arbeits- oder Ausbildungsmigration? Wie lässt sich diese Einwanderung nach Deutschland durch internationale Kooperationen nachhaltig gestalten? Perspektiven aus Praxis, Politik und Forschung zeigen Bedingungen und Chancen auf.

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Fachkräftemigration - Die Rolle der beruflichen Bildung in Einwanderung und Integration

Berufliche Bildung hat zur Integration im Kontext der Migration erheblich beigetragen. So vielschichtig wie „Migration“ sind auch die entsprechenden Aufgaben der beruflichen Bildung: Menschen kommen als Fachkräfte, Auszubildende oder Geflüchtete nach Deutschland. Ihre unterschiedlichen Lebenssituationen bringen jeweils ganz eigene Herausforderungen und Bedarfe an eine langfristige Integration mit sich.

Rechtliche Rahmensetzungen der letzten zehn Jahre liefern die Richtlinien für diese Integration: Vom Anerkennungsgesetz über die neue Beschäftigungsverordnung, das Integrationsgesetz und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz bis hin zur Umsetzung der EU-Massenzustrom-Richtlinie im Kontext des Ukrainekriegs wurde der Zugang zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland für Menschen aus aller Welt stetig erweitert.

Rechtliche Regelungen müssen sich jedoch in der Praxis bewähren: Welche Phasen und Stationen müssen Einwandernde durchlaufen und welche Unterstützung ist nötig für eine nachhaltige Integration in Ausbildung und Arbeitsmarkt in Deutschland? Welche Rolle kann und soll die berufliche Bildung dabei spielen? Welche Erfahrungen und Wünsche haben Unternehmen, Verwaltung und Forschung sowie die Einwandernden selbst? Bieten Kooperationen in und mit Partnerländern neue Chancen, um die Einwanderung nach Deutschland ganzheitlich zu gestalten? Wie können die früheren Erfahrungswerte aus der Integration von Geflüchteten und Zugewanderten auch in der Fachkräftemigration genutzt werden ?

Der Denkraum 7 lieferte einen Überblick über Herausforderungen, Lösungsansätze und Erfolgsfaktoren.

Zuwanderung ist ein Mittel gegen den Fachkräftemangel. Der Denkraum 7 war sich einig, dass Deutschland hier hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Dabei bieten Fachkräfteeinwanderungsgesetz und die Regelungen zur Anerkennung viele Chancen, die durch künftige Reformen noch größer werden. Der Denkraum benannte Stellschrauben, um die nötigen Prozesse in Zukunft besser zu gestalten. Die Möglichkeit, für eine Ausbildung nach Deutschland einzureisen, werde kaum genutzt. Dies liege unter anderem am häufig schlechteren Image, das die berufliche Bildung bei jungen Menschen und deren Eltern im Ausland habe. Somit gilt ein Hauptappell des BIBB-Kongresses über den deutschen Tellerrand hinaus: Über die Chancen in dualen Berufen müsse noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden.

Sebastian UffmannZentralstelle für das Auslandsschulwesen

"Die Ausbildungslandschaft in Deutschland bietet viele hervorragende Möglichkeiten für junge Menschen im Ausland. Ein Schwerpunkt muss aber auch die Schaffung eines sozialen Umfelds sein, das einen attraktiven privaten Raum für neuangekommene Jugendliche bietet. Einige meiner Schülerinnen und Schüler haben eine erfolgreiche Ausbildung beispielsweise wegen Einsamkeit abgebrochen."

Christiane HardtProjektmanagerin sequa gGmbH

"Das Projekt „Handwerk bietet Zukunft“ (HabiZu) sammelt wertvolle Erfahrungen: Ja, es ist möglich. Auch mittelständische Handwerksbetriebe können über weitgehend digitale Wege und auf faire Weise Fachkräfte aus Drittstaaten rekrutieren. Aber noch ist es ein zäher, aufwendiger Prozess. Für höhere Zuwanderungszahlen braucht es schlankere behördliche Prozesse sowie dauerhafte Unterstützungsstrukturen für KMU."

Jens KayserBildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) GmbH

„Gerade private Bildungsträger mit umfassenden internationalen Kontakten, Erfahrungen und Projekten können eine wichtige Rolle dabei spielen, die deutsche Wirtschaft künftig mit passenden internationalen Fachkräften zu versorgen. Vor allem, wenn sie sowohl die Kontakte ins Ausland haben als auch die Vernetzung in der deutschen Wirtschaft.“

Programmübersicht

Teil 1 (09:40 Uhr – 10:40 Uhr)

Moderation: Birgit Thomann (BIBB)

  • Impulsvortrag "Einwanderung in Ausbildung und Arbeitsmarkt - Die Perspektive Herkunftsländer": Prof. Dr. Michael Sauer (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg)

Interviews: Wie sieht der Weg nach Deutschland aus? (Angehende) Fachkräfte über ihre Erfolge und Herausforderungen

  • Mohamed Dahmani (Santech Kamen)
  • Alexander Studthoff (BIBB)
  • Uttam Kumar (Hotel Randsbergerhof e. K.)
  • Silvia Niediek (BIBB)

 

Teil 2 (10:55 Uhr – 11:55 Uhr)

Moderation: Birgit Thomann (BIBB)

Die verschiedenen Phasen der Einwanderung im Ausland und in Deutschland: Parallele Diskussionsrunden

Phase I: Information und Beratung (Moderation: Sepehr Shahin-Eilanjeghi / BIBB)

  • Sabine Kotsch (Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.)
  • Sebastian Uffmann (Zentralstelle für das Auslandsschulwesen)
  • Dr. Dirk Werner (Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.)

Phase II: Vorbereitung und Begleitung (Moderation: Silvia Niediek / BIBB) 

  • Jens Kayser (Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) GmbH)
  • Andrea Milkowski (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH)
  • Prof. Dr. Michael Sauer (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg)

Phase III: Qualifizierung und Ausbildung (Moderation: Alexander Studthoff / BIBB)

  • Christiane Hardt (sequa gGmbH)
  • Heinz Rittmann (Bauverbände NRW)
  • Dr. Michael Sauter (Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk)