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Ausgezeichnet: Erster Jahrgang des Pilotprojekts „Internationaler Meister (HWK)“ bei Festakt in Frankfurter Paulskirche geehrt

Deutsche Handwerksmeister genießen einen exzellenten Ruf und sind international als Experten gefragt. Entsprechend groß war auch im vergangenen Jahr wieder die Nachfrage nach dem „Qualitätssiegel“ des deutschen Handwerks.

Ausgezeichnet: Erster Jahrgang des Pilotprojekts „Internationaler Meister (HWK)“ bei Festakt in Frankfurter Paulskirche geehrt
Die ersten internationalen Meister mit Hessens Wirtschaftsminister Al-Wazir (5.v.l.), GIZ-Vorstandssprecherin Gönner (5.v.r.), Kammerpräsident Ehinger (r.), HWK-Bereichsleiter Sieber (2.v.r.), und EZ-Scout Ruh (6.v.r.). © HWK / Wachendoerfer

Insgesamt 871 Frauen und Männer haben 2016 ihre Meisterprüfungen alleine im Kammerbezirk Frankfurt-Rhein-Main absolviert. Am Samstag, den 14. Januar 2017, nahmen 346 von ihnen ihre Urkunden bei der feierlichen Verleihung in der Frankfurter Paulskirche entgegen, darunter 314 Meister und 32 Meisterinnen aus 19 Berufen – vom Bäcker über den Tischler bis hin zur Schornsteinfegerin. Neben Angehörigen der frisch gebackenen Jungmeister nahmen auch Vertreter aus Wirtschaft und Politik an der Feier teil, darunter Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und der hessische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Tarek Al-Wazir (Die Grünen). Er lobte die duale Ausbildung nach deutschem Modell als „Exportschlager“ und betonte die Vorteile des Meistertitels: „Als Meister können Sie selbständig einen Betrieb führen, Sie können Nachwuchs ausbilden, oder Sie können ein Hochschulstudium anschließen. Handwerk hat heute nicht nur goldenen Boden, sondern auch glänzende Aussichten für das ganze Berufsleben.“

Handwerkskammerpräsident Bernd Ehinger hob in seiner Ansprache die Rolle des deutschen Handwerks in der Integration von Geflüchteten hervor: „Die großen Herausforderungen der Gegenwart löst keiner alleine. Für die Aufgaben benötigen wir engagierte und begeisterungsfähige Menschen an unserer Seite – dabei spielt Herkunft keine Rolle. Wir brauchen Leute, die bereit sind, sich zu engagieren und zu integrieren.“ Durch besonderes Engagement zeichnen sich auch die Absolventen des ersten Jahrgangs der Fortbildung „Internationaler Meister (HWK)“ aus: Die zehnmonatige berufsbegleitende Fortbildung bereitet Handwerksmeisterinnen und -meister darauf vor, ihre praktischen Kenntnisse bei Einsätzen in Entwicklungs- und Schwellenländern einzubringen. Insgesamt acht Personen nahmen beim Festakt in der Paulskirche ihre Urkunden aus der Hand von Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, entgegen. „Handwerk schafft weltweit Beschäftigung und Einkommen. Das ist heute wichtiger denn je. Gerade in Entwicklungsländern brauchen Menschen Perspektiven, um sich eine Zukunft aufbauen zu können“, sagte Gönner. „Mit dem Internationalen Meister haben wir eine innovative Weiterbildung geschaffen, in der sich die Erfahrungen aus der Entwicklungszusammenarbeit und die Kompetenzen des Handwerks optimal ergänzen – zum Nutzen junger Menschen, die von einer besseren praxisorientierten Ausbildung profitieren.“ Entwickelt wurde die Qualifizierung zum Internationalen Meister durch den EZ-Scout an der HWK Frankfurt-Rhein-Main.

EZ-Scout Programm
Mit der Entsendung von sogenannten EZ-Scouts stellt das BMZ deutschen Unternehmen fachkundige Berater mit entwicklungspolitischem Know-how zur Verfügung. Als Ansprechpartner zu Themen der Entwicklungszusammenarbeit sind sie in Handwerkskammern, Wirtschaftsverbänden, Ländervereinen sowie Industrie- und Handelskammern im Einsatz.