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Die 4. Regionale Berufsbildungskonferenz fand erfolgreich in Myanmar statt

Im Blickpunkt der Berufsbildungswelt: die Regionale Berufsbildungskonferenz 2017 in Myanmar, welche vom 13.-14. Juni 2017 in Nay Pyi Taw in Verbindung mit einem Field Trip in Yangon, am 15. Juni stattfand.

Die 4. Regionale Berufsbildungskonferenz fand erfolgreich in Myanmar statt
H. E. Dr. Myo Thein Gyi, Bildungsminister Myanmar und Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Der Titel der diesjährigen Konferenz: “Improving TVET – Priorities for Sustainable Growth in ASEAN” zog über 270 TeilnehmerInnen aus über 20 Ländern an. Entscheidungsträger, Praktiker und Wissenschaft, Schlüsselakteure aus dem öffentlichen Sektor und der Wirtschaft sowie internationale und diplomatische Akteure kamen zusammen. Herr Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) definierte nachhaltige Entwicklung folgendermaßen: „die Ressourcen eines Landes sind vorsichtig und verantwortungsvoll zu nutzen, damit die gesamte Gesellschaft von Wachstum profitiert“. Die Teilnehmenden tauschten sich intensiv zur Zukunft von Berufsbildung und ihrer wirtschaftlichen Dimension für nachhaltige Entwicklung in der ASEAN Region aus.

Die Regionale Berufsbildungskonferenz 2017 ist ein gemeinsamer Erfolg des Bildungsministeriums von Myanmar, des BMZ und der Asian Development Bank (ADB). Die Hochrangigkeit der Redner des Bildungsministeriums von Myanmar, des BMZ, sowie der ADB –unterstreichen die große politische Bedeutung der Veranstaltung. Der Union Minister of State Counsellor’s Office Ministry Myanmars H.E. U Kyaw Tint Swe machte deutlich, dass „die Stärkung von Berufsbildung und die Erleichterung der Arbeitskräftemobilität in der ASEAN Region seit der Etablierung der ASEAN Economic Community Ende 2015 eine hohe Priorität erlangt haben.“

Frau Ayako Inagaki, Direktorin der Human und Social Development Division der Südostasienabteilung in der ADB unterstrich: „die Regierung Myanmars war äußerst aktiv im Berufsbildungssektor (…) und hat den comprehensive education sector review als Meilenstein erzielt, welcher zur Formulierung des Nationalen Strategischen Bildungsplans 2016-2021, (…) eine der ersten gründlichen Analysen des Sektors in zwei Jahrzehnten, führte. Die Konferenzteilnehmer stimmten zu, dass die Ergebnisse der Berufsbildungskonferenz 2017 in Myanmar als Referenzpunkt für die zukünftige Entwicklung von Berufsbildung in der ASEAN Region ausstrahlen sollte. Die wichtigsten Herausforderungen für Berufsbildung in der ASEAN Region könnten der Standardisierungsprozess, die Etablierung eines neuen Images von Berufsbildung sowie das Lebenslange Lernen im Kontext höherer Lebenserwartung und häufiger Wechsel von Beschäftigungsverhältnissen sein – so Dr. Brajesh Panth, Technischer Berater für Bildung der ADB.

v.l.n.r.: Dr. Gatot Hari Priowirjanto, Southeast Asian Ministers of Education Organization Secretariat; Dr. Brajesh Panth, Asian Development Bank; Gisela Hammerschmidt, BMZ; Ayako Inagaki, Asian Development Bank; H. E. Dr. Myo Thein Gyi, Bildungsminister, Myanmar; Thomas Silberhorn, BMZ; Dr. Shyamal Majumdar, UNESCO-UNEVOC; Dr. Christine Heimburger, KfW Entwicklungsbank; Dr. Petra Mutlu, GIZ; Win Maw Tun, stellv. Bildungsminister, Myanmar.

Die Regionale Berufsbildungskonferenz in Myanmar vollendet die Serie von Regionalen Berufsbildungskonferenzen, die das BMZ mit seinen regionalen Partnern in Vietnam (2012), Indonesien (2014) und Laos (2015) organisiert hat. Dies illustrierten auch die Worte des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Silberhorn, der darauf verwies, dass Berufsbildung den Schwerpunkt in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit der ASEAN Region darstelle.

Die diesjährige Konferenz war geprägt durch Interaktion, Ergebnisorientierung und Nachhaltigkeit. Die am lebhaftesten diskutierten Themen waren Arbeitsmarkt und Qualifikationen im digitalen Zeitalter, nachhaltige Arbeitgebereinbindung in die Berufsbildung und Berufsbildungspersonal im 21. Jahrhundert. Während die Bedeutung des Berufsbildungspersonals und die Einbeziehung der Wirtschaft bereits Themen der vorherigen regionalen Berufsbildungskonferenzen waren, stellte die Session zum Thema Arbeitsmarkt und Qualifikationen im digitalen Zeitalter eine neue wichtige Komponente für den Verlauf der Konferenz dar und wurde von allen Schlüsselakteuren als prioritär eingestuft, da das Thema auf der Überholspur ist.

Durch die Regionale Berufsbildungskonferenz 2017 in Myanmar wurden mehrere wichtige Ziele erreicht. Zum einen schloss sie eine erfolgreiche Serie von Regionalen Berufsbildungskonferenzen ab, zum anderen erzeugte die Kooperation zwischen BMZ, dem Bildungsministerium Myanmars und der Asian Development Bank einen Mehrwert. Zudem hat die Konferenz durch erfolgreiche Kooperation der Teilnehmer zu weitreichenden langfristigen Veränderungen inspiriert, sowohl in der ASEAN Region als auch darüber hinaus. Dr. Shyamal Majumdar, Leiter von UNESCO-UNEVOC, betonte in seinen Abschlussworten in der Podiumsdiskussion: „Wir würden diesen Dialog gerne fortsetzen. Ich hörte, es sei die vierte und letzte [Konferenz]. Lassen Sie es nicht die letzte sein, halten Sie den Kurs. Ansonsten haben Sie eine halbe Reise gemacht. Wenn man sich für einen Weg entschieden hat, sollte man ihn auch zu Ende gehen.“ Es bleibt zu hoffen, dass dieser Zusammenhalt unter den berufsbildungspolitischen Entscheidungsträgern, im akademischen Bereich und im öffentlichen und privaten Sektor anhält, um nachhaltiges Wachstum in der ASEAN Region voranzutreiben.

Die Regionale Berufsbildungskonferenz brachte Myanmar ins Zentrum einer multinationalen Diskussion über die Zukunft von qualifizierten Arbeitskräften in der ASEAN Region. Dr. Myo Thein Gyi, Myanmars Bildungsminister, betonte: „Durch das Engagement von Staatsberaterin Daw Aung San Suu Kyi wurde das Image der Berufsbildung [in Myanmar] verbessert – insbesondere an Beruflicher Bildung interessierte Jugendliche und Eltern sollen Berufsausbildung als gleichwertigen Bildungsweg anerkennen. (…) Bildung spielt eine Schlüsselrolle in der Friedensbildung, Armutsverringerung, Toleranzstärkung und fördert die lernende Generation.“

Autor: Joanna Dolinska, , Beraterin im Projekt Berufliche Bildung in Myanmar der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH