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Afrikanische Nachwuchsdiplomaten in der Welt der Berufsbildung

Berufliche Bildung auf dem afrikanischen Kontinent ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Entwicklungs- und zunehmend der Wirtschaftspolitik, denn auch in Afrika fehlen vielerorts Fachkräfte. Daher fragen die Staaten seit einigen Jahren Modelle der Berufsbildung nach. In diesem Kontext informierte GOVET am 6. Juni auf Nachfrage des Auswärtigen Amtes eine Gruppe afrikanischer Nachwuchsdiplomaten über das duale Ausbildungssystem in Deutschland.

Afrikanische Nachwuchsdiplomaten in der Welt der Berufsbildung
Vertreterinnen und Vertreter der markierten Staaten (Angola, Gabun, Ghana, Kamerun, Liberia, Madagaskar, Malawi, Namibia, Nigeria, Republik Kongo, Seychellen, Sierra Leone, Simbabwe, Somalia, Tansania, Uganda) nahmen an der Informationsreise teil.

Zu Beginn des Vortrags hielten die Vertreterinnen und Vertreter aus 16 Staaten des Kontinents fest, was für sie zu einer guten beruflichen Ausbildung gehört. Hierbei erwähnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Bedeutung von kostenloser Schulbildung und einem leichteren Zugang zu Bildungsangeboten, den frühen Erwerb von Grundqualifikationen und die Entwicklung von technischen, praktischen und technischen Fähigkeiten basierend auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Bei der Eingangsdiskussion spielten zudem Aspekte wie Effizienz und Qualität der Ausbildung eine große Rolle. Für all dies sei aber Frieden im Land und mit den Nachbarländern die wichtigste Voraussetzung, um jungen Menschen in Afrika eine gesellschaftliche Perspektive u.a. mit Hilfe einer grundständigen Berufsbildung geben zu können.

An einem Beispiel aus Kirgistan verdeutlichte GOVET die Voraussetzungen und Möglichkeiten für erfolgreiche Ansätze in der Berufsbildung. In dem ländlich geprägten Staat, unter schwierigen Rahmenbedingungen wie schlechter Infrastruktur und fehlendem Zugang zu größeren Betrieben, hatten die Qualifikation von Berufsschullehrkräften, moderne Informationstechnik und der Wille der Akteure positive Effekte gezeigt.

Jugendliche in einer Werkstatt

Als Fazit wurde die Frage aufgeworfen, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst in ihrem beruflichen Umfeld machen könnten, um die Erkenntnisse des Workshops zu verwerten. Hierbei spielten die Förderung der Kommunikation und Kooperation mit den wichtigsten Stakeholdern, das Wecken von Initiativgeist, Ermöglichung von Diskussionen zur Schaffung von Anreizsystemen für Arbeitgeber und innovative Finanzierungsmodelle eine Rolle. Des Weiteren sollen Ideen zur Verbesserung der Bedingungen für eine gute Berufsbildung und praktisches Training gebündelt und an die zuständigen Stellen vermittelt werden. Sie wollen die Bereitschaft internationaler Firmen fördern, Praktikumsplätze für junge Leute zur Verfügung zu stellen und führten aus, dass vorhandene Stärken analysiert und das Image der Berufsbildung verbessert werden müssten.

Die lebhafte und inhaltsreiche Schlussrunde zeigte ein sehr positives und selbstbewusstes Bild der teilnehmenden Länder, verstärkt die Herausforderungen der Berufsbildung selbst anzugehen und vorhandene Strategien umzusetzen.