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Für gewaltsame Delinquenz bei Jugendlichen, die in der Berufsausbildung stehen oder Facharbeiter sind, spielt der Gruppenzusammenhang eine große Rolle. Gewaltsames Handeln wird in diesem Artikel als Bewältigungsstrategie der Identitätsentwicklung im Jugendalter verstanden, die heute unter den Bedingungen der Individualisierung der Gesellschaft stattfinden muss. Die besonderen Möglichkeiten der Berufsausbildung im Betrieb und in der Berufsschule, der "Dekomposition" von Denken, Fühlen und Handeln bei den gewaltbereiten Jugendlichen entgegenzuwirken, werden aufgezeigt. Angestrebt wird eine Ich-Stärkung durch die Verbesserung von Realitätswahrnehmung, Reflexionsfähigkeit und den Aufbau echter Sozialbeziehungen und die Festigung des Vertrauens in die eigene Entwicklungsfähigkeit.
Im Hintergrund des Modellversuchs steht die Situation von Auszubildenden in Ostdeutschland, die nach der Wende mit einer drastischen verschlechterten Lehrstellenlage sowie vielfältigen Umbruchserlebnissen konfrontiert sind. Verunsicherung und Orientierungslosigkeit führen häufig zu aggressiven und gewalttätigen Verhaltensweisen, zum Teil gepaart mit rechtsextremen Ideologien. Im Rahmen des Modellversuchs soll die Berufsausbildung so gestaltet werden, dass die Gewaltneigung der Jugendlichen reduziert und alternative Umgangsformen gefördert werden. Durch das Lernen an realen Arbeitsaufgaben werden persönlichkeitsfördernde Bildungsprozesse verwirklicht, wobei der Schwerpunkt auf entdeckendem, selbstgesteuertem und kooperativem Lernen liegt. Der Beitrag beschreibt das Konzept einer Ausbildung, die persönlichkeitsfördernd und sozialintegrierend angelegt ist, und skizziert erste Ergebnisse des Modellversuchs.
Der Beitrag basiert auf einer repräsentativen Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung über die Bildungs- und Lebenssituation junger Ausländer, die 1989 in der Bundesrepublik durchgeführt wurde. Schwerpunkte der Befragung waren neben dem Bildungsverhalten, der schulischen und beruflichen Bildung sowie der beruflichen Integration Fragen der Familien- und Wohnsituation, der Freizeitgestaltung und Aufenthaltsorientierung sowie der Befindlichkeit junger Menschen ausländischer Herkunft in der Bundesrepublik. Der Beitrag stellt dar, wie die Betroffenen Ausländerfeindlichkeit und Diskrimierung erleben und welche Folgen die wahrgenommene und erlebte Diskriminierung für ihr Leben in Deutschland hat. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Wohlbefinden der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausländischer Herkunft seit dem Fall der Mauer erheblich zurückgegegangen ist.
Die Lebenslage und Ausbildungssituation von Jugendlichen in den neuen Bundesländern ist Gegenstand einer Langzeitstudie des Bundesinstituts für Berufsbildung. Untersucht wird, wie sich neben der konkreten Berufswahl, der Aufnahme einer Ausbildung und dem Ausbildungsverlauf unter anderem auch die Normen und Wertvorstellungen der ostdeutschen Jugendlichen in einer Phase des Umbruchs entwickeln. Der Beitrag berichtet über ausgewählte Ergebnisse des ersten Paneels von 1993 zu Fragen der Gewaltbereitschaft und zu ausländerfeindlichen Einstellungen. Die Antworten der Jugendlichen deuten darauf hin, dass sie zum größten Teil nicht als gewaltbereit zu bezeichnen sind, dass sie aber dennoch anfällig dafür sind, ihren Ohnmachtsgefühlen auch gewaltsam Ausdruck zu verleihen.
Bei der Bekämpfung von Ausländerfeindlichkeit und Gewalt ist die Ausbildungspraxis in Betrieben und berufsbildenden Schulen wichtiger denn je. Die Praxis zeigt, dass in Betrieb und Berufsschule viel zur Verständigung von ausländischen und deutschen Jugendlichen getan werden kann. Die Integration ausländischer Jugendlicher in anerkannten Ausbildungsberufen ist daher weiter zu fördern und zu erleichtern. Die dargestellten Beispiele gewerkschaftlicher Aktivitäten gegen Ausländerhass und Rechtsextremismus sind zum Bestandteil der täglichen gewerkschaftlichen Arbeit geworden.
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die IG Metall haben für die Ausbilder in der Metall- und Elektro-Industrie eine Handreichung zum Thema 'Zusammen arbeiten, zusammen leben, zusammen lernen mit Ausländern' entwickelt. In dem Beitrag werden die Beweggründe zur Erarbeitung des Leitfadens sowie der didaktische und inhaltliche Aufbau dargestellt.
Die Daten über die finanziellen Aufwendungen für einen Bildungsbereich gehören zu den wichtigsten Indikatoren, die über dessen Bedeutung Aufschluss geben. Für die wachstumsintensive berufliche Weiterbildung gibt es nur lückenhafte Daten, und die Angaben über das Gesamtvolumen der finanziellen Aufwendungen gehen erheblich auseinander. Der Beitrag dokumentiert deshalb - bezogen auf das Jahr 1992 - die Angaben über die wichtigsten Finanzierungsquellen (Statistiken, Erhebungen, Schätzungen), kommentiert die Einzeldaten und versucht, eine Gesamtdarstellung der finanziellen Aufwendungen für die berufliche Weiterbildung zu geben.
Die Wirtschaft der VR China hat heute zweistellige Wachstumsraten und befindet sich auf dem komplizierten Weg des Übergangs von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft. In allen Bereichen mangelt es an qualifizierten Fachkräften, insbesondere an Facharbeitern. Das Berufsbildungssystem wird strukturell und inhaltlich reformiert. Der Beitrag stellt ausgewählte Reformaufgaben vor. Sie betreffen die Planung der Ausbildung, den Ausbau eines Ausbildungs-Netzwerks, die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften und die Bildungsverwaltung. Ein wichtiger Reformansatz besteht in der stärkeren Beteiligung der Wirtschaft an der Aus- und Weiterbildung. Die Beteiligung verschiedener Institutionen an der Berufsbildung wirkt sich auch auf die innere Reform der Berufsschulen aus. Das Fernziel ist die Selbstverwaltung bei gleichzeitiger Stärkung der Führungsverantwortung der Trägerbehörden. Neu für China ist auch die wissenschaftliche Begleitung der Reformarbeit.
Schlüsselqualifikationen müssen - neben fachspezifischen Qualifikationen - in beruflichen Prüfungen mitberücksichtigt werden, wenn die darauf begründeten Zertifikate etwas über die berufliche Handlungsfähigkeit aussagen sollen. Dazu sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. So ist ein einheitlicher und realisierbarer Schlüsselqualifikations-Katalog speziell für Prüfungen erforderlich, wie ihn andere Industrienationen schon verwenden. Eine Kurzbeschreibung des Katalogs wird ergänzt durch Informationen über die Auswahlkriterien, die zur Identifizierung prüfungsgeeigneter Schlüsselqualifikationen führten und über die Verwendungsmöglichkeiten bei beruflichen Prüfungen. Der Katalog wird als Instrument gesehen, Prüfungen hinsichtlich ihrer Aussagekraft zu verbessern. Er ist als informelle Ergänzung von Prüfungsstandards zu verstehen, um in diesem Punkt den Anschluss an den internationalen Stand in vergleichbaren Industrienationen zu sichern.
Seit Anfang der 80er Jahre fordert die Wirtschaft die Aktualisierung des alten Berufsbildes Datenverarbeitungskaufmann aus dem Jahre 1969. Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) hat eine Umfrage bei den Ausbildungsbetrieben durchgeführt. Der Beitrag skizziert die wichtigsten Ergebnisse dieser Befragung.
Bereits seit der Mitte der 80er Jahre ist in den alten Bundesländern ein stetiger Rückgang der Zahl betrieblicher Ausbildungsverhältnisse feststellbar. In Ostdeutschland wurden der wirtschaftliche Strukturwandel und die Einführung des neuen Berufsbildungssystems von einem drastischen Rückgang der Ausbildung begleitet. Der Beitrag geht der Frage nach, ob der Mangel an betrieblichen Ausbildungsplätzen in der Bundesrepublik nur kurzfristig von Bedeutung sein wird oder ob mit einem längerfristigen Defizit zu rechnen ist. Untersucht werden außerdem die Begründungen der Betriebe für den Rückzug aus der Ausbildung, um daraus Möglichkeiten und Wege zur Steigerung des Angebots abzuleiten.