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Das Erfahrungslernen spielte in der beruflichen Bildung schon immer eine bedeutende Rolle, im Rahmen neuer Unternehmenskonzepte und der Neufassung von Beruflichkeit wird es zusätzlich aufgewertet. Dezentrale Lernformen wie Qualitätszirkel, Lerninseln und Arbeits-Lern-Aufgaben werden eingeführt. Diese Lernformen zeichnen sich dadurch aus, dass sie intentionales und Erfahrungslernen verbinden. In dem Beitrag werden Möglichkeiten und Grenzen des Erfahrungslernens erörtert und Wege der produktiven Verknüpfung von intentionalem und Erfahrungslernen diskutiert. Eingegangen wird auf Inhaltsaspekte und Problembereiche (begrifflich-semantische Bestimmungen; Erfassung, Anerkennung und Zertifizierung; Erfahrungslernen in EDV-gestützten Arbeitsprozessen) und auf unterschiedliche erfahrungsbasierte integrierte Lernansätze, die sich in der betrieblichen Praxis als mögliche neue Lernwege abzeichnen. Fünf Thesen zum Erfahrungslernen und dessen Verbindung mit intentionalem Lernen schließen den Beitrag.
Von Kritikern des dualen Systems wird immer wieder geäußert, dass die deutsche Lehrlingsausbildung aufgrund ihrer Starrheit dem raschen Strukturwandel hinterherhinke und deshalb stark an Attraktivität eingebüßt habe. Als Wege zu mehr Flexibilität und Praxisnähe in der dualen Ausbildung bieten sich vor allem zwei Wege an: 1. die weitere Flexibilisierung des Berufskonzepts durch die Schaffung dynamischer Qualifikationsprofile und 2. die engere Verbindung von beruflicher Aus- und Weiterbildung, die durch das Instrument der Zusatzqualifikation erreicht werden kann. Zusatzqualifikationen leisten jedoch nur dann einen Beitrag zur Flexibilisierung der dualen Ausbildung, wenn ihr Erwerb sowohl im Interesse der Auszubildenden als auch der Unternehmen liegt. Das erfordert ihre konsequente Ausrichtung an den realen Qualifikationsanforderungen der Betriebe und des Arbeitsmarktes. Der Beitrag erörtert Aufgaben und Schwerpunkte von Zusatzqualifikationen, organisatorische Modelle zum Erwerb dieser Qualifikationen, ihre Zertifizierung sowie praktische Erfordernisse zur verstärkten Einführung von Zusatzqualifikationen.
Veränderungen in der Arbeitsorganisation und neue Technologien führen zu neuen Anforderungen an die Facharbeiter, was sich auch in den entsprechenden Abschlussprüfungen widerspiegeln muss. Offen ist dabei, wie die Anforderungen in den Abschlussprüfungen gestaltet werden sollen. In den Ausbildungsberufen Mikrotechnologe, Mechatroniker und Fachkraft für Veranstaltungstechnik sowie in den vier neuen IT-Berufen ist eine neue Form der Abschlussprüfung verankert. Statt Fertigkeits- und Kenntnisprüfung werden betriebliche Aufträge und ganzheitliche Aufgaben durchgeführt. Diese Form der Prüfungen wurde von Gesamtmetall und IG Metall auch für die Metall- und Elektroberufe vorgeschlagen. Das hat in der Fachöffentlichkeit heftige Kontroversen hervorgerufen. Der Beitrag ist ein Plädoyer für diese neue Prüfungsform, deren Einführung in die Praxis sich schwierig gestaltet.
In dem Beitrag werden die konstitutiven Elemente einer Institutionalisierung von Lernortkooperationen vorgestellt, die Lernortkooperationen selbst zum Motor beständiger Innovationen im dualen System entwickeln sollen. Institutionalisierung von Kooperationen bezieht sich auf vier Faktoren, die sich wechselseitig bedingen und unterschiedlich ausgeprägt sein können: Kommunikationsstrukturen, Normen, organisatorische Strukturen, rechtliche Regelungen. Entwickelt und erprobt wurden sie im Rahmen des Modellversuches kobas "Verbesserung der Kooperation zwischen Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben im dualen System der Berufsausbildung".
Der Beitrag gibt einen Überblick über charakteristische Lern- und Arbeitserfahrungen von angehenden Arzthelferinnen mit dem Ziel, Hinweise und Anregungen für die Ausbildungspraxis und die Verbesserung der Rahmenbedingungen zu erhalten. Untersucht wurde, wie sich die betrieblichen Ausbildungsbedingungen unter den veränderten Qualifikationsanforderungen darstellen. Grundlage der Ausführungen sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Auszubildenden aus 15 zahlenmäßig bedeutenden Ausbildungsberufen, darunter Arzthelferinnen. Die Ausführungen beziehen sich auf die Integration der Auszubildenden in den Arbeitsprozess, betriebliche Unterweisungsformen, die Gestaltung der Ausbildung und das soziale Klima, die Anforderungen der Betriebe an die Auszubildenden und die beruflichen Pläne der Arzthelferinnen im Anschluss an die Ausbildung.
Duale Qualifizierungswege und Studiengänge verbinden Ausbildung, Studium und Praxis und eröffnen den Teilnehmern positive Beschäftigungsaussichten. Sie tragen so dazu bei, Bildungs- und Beschäftigungssystem zu verbinden und das Bildungsstreben des einzelnen zu fördern. Anhand von dualen Modellen aus der Praxis wird in dem Beitrag auf Stand und Perspektiven dieser Entwicklung, aber auch auf ungelöste Innovationsprobleme eingegangen. Abschließend wird ein bildungspolitisches Resümee gezogen, in dem die Autoren die Erweiterung und Ausgestaltung des bisher noch geringen Angebots an praxisorientierten Studiengängen insgesamt als Beitrag zur Steigerung der Attraktivität beruflicher Bildung begrüßen, gleichzeitig aber auf die restriktiven Bedingungen und damit verbundene Probleme hinweisen.
Seit August 1997 können Betriebe in vier neuen Berufen im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik (IT) ausbilden. Der Beitrag stellt ein neuartiges Konzept der Lehrerfortbildung für IT-Berufe vor und zeigt, wie auf Basis der strukturellen Anforderungen der Lehrpläne sich die Organisation der Berufsschule verändern muss, Unterricht geplant und mit Hilfe eines für die IT-Berufe angemessenen Werkzeugs umgesetzt werden kann.
Im April 1996 startete im Bundesinstitut für Berufsbildung das Vorhaben "Erarbeitung gemeinsamer deutsch-chinesischer Berufsbildungsmaterialien und -medien". Der Beitrag informiert über die zwei Arbeitsschwerpunkte des Projekts, die sich mit der Entwicklung eines interaktiv nutzbaren Informationssystems zur Berufsbildung in Deutschland und China und mit Medientransfer und interkulturellem Lernen befassen.
Der Beitrag informiert über die Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt im Ausbildungsjahr 1998/99. Die im Jahr 1997 begonnene positive Entwicklung bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen hat sich im Jahr 1998 fortgesetzt. Damit konnte jedoch noch keine ausgeglichene Stellenbilanz erreicht werden. Noch immer hat aufgrund der demographisch gestiegenen Nachfrage nach betrieblichen Ausbildungsstellen ein beachtlicher Teil der Lehrstellensuchenden keinen Ausbildungsplatz finden können. Viele ausbildungsgeeignete Jugendliche mussten in Schulen und berufsvorbereitende Maßnahmen ausweichen.
Der Beitrag verweist auf die zurückgehende Ausbildungsbeteiligung ausländischer Jugendlicher im dualen System. Nach einer positiven Entwicklung bis 1994 ist ein deutlicher Rückgang festzustellen, der im Zusammenhang mit dem rückläufigen Lehrstellenangebot Mitte der 90er Jahre, gekoppelt mit einer steigenden Zahl von Schulabgängern, zu sehen ist. Ausbildungsplatzbewerber ausländischer Herkunft sind zudem durch betriebliche Einstellungsverfahren häufig benachteiligt. Ohne Gegensteuerung ist davon auszugehen, dass dieser negative Trend sich verstärkt und die Chancen dieser Jugendlichen auf eine qualifizierte Berufsausbildung - insbesondere in attraktiven Berufen und Branchen - und damit auf eine tragfähige berufliche Integration weiter stagnieren.
Die Kultusministerkonferenz hat beschlossen, ein bundeseinheitliches Zertifikat zu vereinbaren, das auf der Basis einer mündlichen und schriftlichen Prüfung standardisiert Auskunft über die Fremdsprachenkenntnisse im beruflichen Bereich gibt. Berufliche Schulen können nach dieser Vereinbarung auf freiwilliger Basis eine Prüfung anbieten, in der sich Schüler ihre Fremdsprachenkenntnisse zertifizieren lassen. Die Prüfung soll in drei Niveaustufen und je Niveau differenziert nach den Erfordernissen der Berufsbereiche durchgeführt werden. Der Beitrag informiert über Einzelheiten der Prüfung.
Rezensiert wird der vom Statistischen Bundesamt Wiesbaden erstellte, 1997 erschienene Bericht "Internationale bildungsstatistische Grundlagen. Vergleich der Bildungssysteme ausgewählter europäischer Länder unter besonderer Berücksichtigung der beruflichen Bildung und Hochschulbildung".