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09/2024 | 26.09.2024
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Nachhaltigkeit und Berufsbildung: Das BIBB setzt gleich mehrere Akzente für eine nachhaltige Transformation

Der September stand für das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ganz im Fokus auf das Thema der Nachhaltigkeit in der Berufsbildung. 

Anfang September wurde das neue Programm „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden (NIB)“ mit einer Auftaktveranstaltung im BIBB vorgestellt. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit über 43 Millionen Euro geförderte Programm unterstützt aktuell 21 Projekte bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltigkeitsbezogener Bildungsangebote für das ausbildende Personal. Das BIBB ist vom BMBF mit der fachlichen und organisatorischen Begleitung des Programms beauftragt. 

Über die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und die Notwendigkeit, die Ausbildungspraxis nachhaltiger zu gestalten, herrschte Einigkeit unter den rund 100 anwesenden Vertreterinnen und Vertretern aus Berufsbildungspolitik, -wissenschaft und -praxis. „Nur mit qualifizierten Fachkräften werden wir das Ziel einer nachhaltigen Transformation erreichen. Angesichts der damit verbundenen Veränderungsprozesse in der Berufsbildung müssen wir vor allem das ausbildende Personal weiter stärken“, betonte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser bei der Tagungseröffnung

Aus Anlass der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit vom 18. September bis 9. Oktober haben das BIBB und das Umweltbundesamt (UBA) zudem ein gemeinsames Positionspapier mit Handlungsempfehlungen veröffentlicht, wie der sozial-ökologische Wandel in Zeiten des Fachkräftemangels gelingen kann. 

„Der Bedeutung der Berufsbildung für das Gelingen der Transformation wird immer noch nicht genügend Beachtung geschenkt. Alle Akteure in Politik, Verwaltung und Wirtschaft sollten sich der Schlüsselfunktion der Berufsbildung bewusst sein und dringend im Sinne unserer Handlungsempfehlungen Maßnahmen für eine gelingende sozial-ökologische Transformation einleiten“, betont BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser.
 

Weitere Inhalte

 

Jubiläum: 20 Jahre gestreckte Abschlussprüfung

Vor gut 20 Jahren wurde die gestreckte Abschluss- bzw. Gesellenprüfung als alternatives Prüfungsmodell probeweise eingeführt. Zum Jubiläum zeigen Barbara Lorig und Katrin Gutschow in ihrem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“ 3/2024 auf, wie dieses Prüfungsmodell seither genutzt wird und in welchen Zuständigkeits- und Berufsbereichen es Verbreitung findet. Sie stellen fest, dass sich das Modell insbesondere in den Bereichen Industrie und Handel sowie im Handwerk in Richtung Standard-Prüfungsmodell entwickelt.

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Neue Initiative JOBvision: KMU beim Thema Ausbildung unterstützen

Die BMBF-Initiative JOBvision ist Ende Juli mit der Förderbekanntmachung „TRAFO – Transformation fördern“ gestartet: Sie unterstützt speziell kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Kleinstunternehmen, die häufig Schwierigkeiten haben, passende Auszubildende zu finden und zu halten. Die Projekte sollen bedarfs- und zukunftsorientierte Unterstützungsangebote für KMU entwickeln, um Fachkräfte auf hohem Niveau auszubilden und jungen Menschen damit eine attraktive Ausbildung zu bieten. Förderanträge können bis zum 31. Oktober 2024 eingereicht werden. Umgesetzt und begleitet wird das Programm vom BIBB.

Spatenstich für den Neubau am Campus Handwerk in Bielefeld

Anfang September feierte die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld (HWL OWL) den Beginn eines Erweiterungsbaus am Campus Handwerk. Rund 200 Personen waren dabei, als Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik mit der Leitung der HWK OWL zur Schaufel griffen und den symbolischen Spatenstich vollzogen. Mit dem neuen Gebäude soll das „Schaufenster des Handwerks“ um zusätzliche Bildungsangebote erweitert werden. Das BIBB unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit 31 Mio. Euro – der höchsten Fördersumme, die jemals für eine einzelne ÜBS-Maßnahme bereitgestellt wurde.

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Neue Publikation zu geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden bei neuen Arbeitsaufgaben

Eine neue BIBB-Studie mit Längsschnittdaten zeigt: Männer profitieren finanziell von der Übernahme komplexer Aufgaben, besonders bei Jobwechseln über Berufssegmente hinweg. Frauen hingegen erfahren keine vergleichbaren Lohnsteigerungen durch Veränderungen ihrer Arbeitsaufgaben.

BIBB-Jahresforschungsprogramm 2024 in der aktualisierten Fassung erschienen

Die zweite, aktualisierte Fassung des BIBB-Jahresforschungsprogramm 2024 ist da. Im Jahresforschungsprogramm werden alle im BIBB laufenden Eigenforschungsprojekte aufgelistet. Zudem werden neben den Projekten der Eigenforschung auch die der Auftrags- und der Drittmittelforschung aufgeführt.

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"Backfluencer" machen Lust aufs Handwerk

Nur wenige Berufe können auf eine so traditionsreiche Geschichte zurückblicken wie das Bäckerhandwerk. Dabei ist es weiterhin ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, mit sehr engagierten Auszubildenden, die die Gewinnung weiterer Nachwuchskräfte auch in die Hand nehmen – u.a. als „Backfluencer“.

Stärker Reflexionsprozesse anleiten

Transformation und zunehmend komplexe Auswahlmöglichkeiten erfordern ein hohes Maß an Selbstkompetenz der jungen Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf. Jane Porath von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) beschreibt in einem Videointerview für das Portal der BIBB-Fachstelle überaus, wie sich das Verständnis von Berufswahlkompetenz und die Rolle der Beratenden entsprechend verändert haben. Lebenswelt-orientiert Reflexionsprozesse anzuleiten und Problemlösekompetenzen zu vermitteln sieht sie als zentral für ein individualisiertes Übergangsmanagement.

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BWP-Podcast: „Wir brauchen mehr Offenheit, um junge Unternehmen in das Ausbildungsgeschehen einzubeziehen“

Das Zusammenspiel von Arbeitsmarkt und Berufsbildung funktioniert nicht reibungslos. Die Verbundberatung Duale Berufsausbildung Berlin, geleitet von Kerstin Josupeit-Metzner, zeigt vor allem kleinen Betrieben Wege auf, wie sie sich an der beruflichen Ausbildung beteiligen können. Im aktuellen Podcast der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“ erläutert sie, welche Herausforderungen sich dabei auftun, welche Chancen sie insbesondere für Start-ups sieht und welche Perspektiven sich für beide Seiten – Unternehmen und Auszubildende – eröffnen.

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Berufsanerkennung auf Rekordniveau

Die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen ist so stark nachgefragt wie nie. Sowohl die Zahl der Neuanträge als auch die der beschiedenen Verfahren erreichten 2023 Rekordniveau. Das geht aus der aktuellen Statistik des Statistischen Bundesamts hervor. Insgesamt wurden 65.300 Verfahren beschieden. Zudem wurden 62.100 Neuanträge gestellt – ein Zuwachs von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Großteil der Anträge, knapp 78 Prozent, entfiel auf Berufe in Zuständigkeit des Bundes. Das BIBB-Anerkennungsmonitoring ist mit der Auswertung der amtlichen Statistik des Bundes beauftragt. Die Analyse zeigt: Auch hier wurden neue Höchstwerte erreicht. Dabei bestimmten die Nachfrage zur Anerkennung von Berufsqualifikationen aus Drittstaaten und jene zu den Heilberufen des Bundes das Geschehen.

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Bewerbungsfrist verlängert: Jetzt noch für den Hermann-Schmidt-Preis 2024 bewerben!

„Demokratiebildung in Beruf und Arbeitswelt“ – so lautet das diesjährige Wettbewerbsmotto zum Hermann-Schmidt-Preis. Die Bewerbungsfrist wurde auf den 11. Oktober 2024 verlängert. Jetzt bewerben!

© BIBB

Zukunft gestalten - Dialog fördern

Zum Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe für Berufsschullehrkräfte begrüßte der Ständige Vertreter des Präsidenten und Forschungsdirektor des BIBB, Prof. Dr. Hubert Ertl, am 3. September die Vertreterinnen und Vertreter der BIBB-Kooperationsschulen aus dem Köln-Bonner Raum.

© BIBB

Digitale Medien in der Berufsbildung - Beispiele guter Praxis aus Lateinamerika und Deutschland

Die neue BIBB-Publikation „Digitale Medien in der Berufsbildung - Beispiele guter Praxis aus Lateinamerika und Deutschland“ ist jetzt online! Entdecken Sie innovative Ansätze für Ihre zukünftige Ausbildungspraxis!

Tauchen Sie ein in 14 Best-Practice-Beispiele aus Lateinamerika und Deutschland und erfahren Sie, wie Berufsbildungseinrichtungen und Unternehmen digitale Tools nutzen, um Lerninhalte interaktiver und zugänglicher zu gestalten. Von VR-Games bis hin zu e-Learning-Plattformen bietet Ihnen diese Publikation inspirierende Beispiele, die Ihre Ausbildungspraxis bereichern.

© AusbildungWeltweit | BMBF

AusbildungWeltweit: Jetzt Anträge stellen

AusbildungWeltweit öffnet sein Projektportal für neue Anträge zur Förderung von Auslandsaufenthalten in der Berufsbildung in der dritten Antragsrunde 2024. Bis zum 10. Oktober 2024 können Unternehmen, Kammern und berufliche Schulen Förderanträge stellen. Auszubildende können bis zu drei Monate im Ausland lernen. Ausbilderinnen und Ausbildern in Betrieben ermöglicht das BMBF-Programm, bis zu zwei Wochen neue Erkenntnisse für die heimische Ausbildung zu sammeln. Die Auslandsaufenthalte zu dieser Antragsrunde können vom 1. Februar 2025 bis zum 31. Januar 2026 durchgeführt werden. AusbildungWeltweit wird von der NA beim BIBB koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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BILT-Publikationen zur Aus- und Weiterbildung im Tourismus und Gastgewerbe: digital, grün und innovativ

Im Rahmen des BILT-Projekts haben rund 30 internationale Expertinnen und Experten die berufliche Bildung im Tourismus und Gastgewerbe unter die Lupe genommen: Wie haben sich der Sektor und die Berufe gewandelt? Welche neuen digitalen und grünen Kompetenzen werden gebraucht? Wie lässt sich attraktive Aus- und Weiterbildung praktisch umsetzen? Antworten aus Afrika, Asien und Europa werden in zwei Publikationen präsentiert: einem Bericht und einer Sammlung von Innovationsbeispielen.

Berufsanerkennung: Wichtiges Integrationsinstrument statt Einwanderungshürde

Claudia Moravek und Vira Bushanska vom BIBB werfen in der aktuellen Ausgabe des Magazins „DENK-doch-MAL“ einen Blick auf die veränderte Rolle der Berufsanerkennung bei der Einwanderung von Fachkräften nach Deutschland. Mit der Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wird die Einwanderung maßgeblich erleichtert, indem sie von der Anerkennung im Vorfeld der Einreise nach Deutschland entkoppelt wird. Die Anerkennung wird aber weiterhin eine zentrale Rolle spielen, vor allem in reglementierten Berufen. In nicht-reglementierten Berufen kann sie nun für Neuzuwandernde vornehmlich als unterstützendes Instrument zur Verbesserung der Arbeitsmarktintegration dienen. Denn die Anerkennung erleichtert nachweislich den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt und schützt Arbeitnehmende.

Internationales Handbuch der Berufsbildung

In der vorliegenden BIBB-Länderstudie wird die berufliche Bildung in Deutschland vorgestellt. Hierzu gehören das duale System der beruflichen Erstausbildung und die vielen verschiedenen schulischen beruflichen Ausbildungsangebote, die ebenfalls umfangreiche praxisbezogene Lernanteile aufweisen. Hinzu kommen die vielzähligen regionalen und bundesweiten betrieblichen und beruflichen Weiterbildungsabschlüsse, die diversen Angebote im sogenannten Übergangsbereich sowie hybride Bildungsgänge, in denen berufliche und hochschulische Abschlüsse verbunden werden, z. B. im dualen Studium.

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Reminder: 3. Deutsch-Afrikanisches Bildungsforum

iMOVE im BIBB und der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft laden ein zum 3. Deutsch-Afrikanischen Bildungsforum am 2. Oktober in Berlin. Das Forum steht unter dem Motto "Boosting future skills and partnerships for sustainable growth". Es zielt darauf ab, starke und nachhaltige deutsch-afrikanische Partnerschaften im Bildungsbereich aufzubauen und zu fördern. Schwerpunkte des Forums sind erneuerbare Energien mit Fokus Wasserstoff, Fachkräfteeinwanderung und Einwanderung in die Ausbildung aus Afrika.

© BMBF

Jetzt anmelden: InnoVET-Fachkonferenz am 6. November 2024 in Berlin

Wie kann die berufliche Bildung die Herausforderungen der digitalen und ökologischen Transformation aktiv gestalten? Welche Wege gibt es, auch in Zukunft exzellente Fachkräfte auszubilden und das Berufsbildungssystem attraktiver zu machen? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum der InnoVET-Fachkonferenz, die am 6. November 2024 im Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin stattfindet. Die Konferenz präsentiert die Ergebnisse der 17 InnoVET-Projekte der ersten Generation und bietet spannende Einblicke in neue Ideen aus dem InnoVET PLUS-Wettbewerb. Hochkarätige Podiumsdiskussionen sowie ein informelles Get-together bieten Raum für Austausch und Networking. Anmeldeschluss ist der 16. Oktober 2024.

Das InnoVET-Programm wird vom BIBB im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt.

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BILT bei der Africa Skills Week: Framing a global TVET agenda

Die BILT-Regionalkonferenz für Afrika findet vom 14.-17. Oktober in Accra, Ghana, statt. Die Veranstaltung wird im Kontext der Africa Skills Week der Afrikanischen Union ausgerichtet. Gastgeber für das BILT-Event ist die ghanaische Commission for Technical and Vocational Education and Training (CTVET), ein langjähriger Partner des BIBB.  
Der thematische Fokus des BILT Bridging Events liegt auf globaler Zusammenarbeit im Kontext gemeinsamer Herausforderungen, um Exzellenz und Innovation in der Berufsbildung zu stärken. Peter Thiele, Referatsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), hat klare Erwartungen an den Austausch mit afrikanischen Berufsbildungsakteuren und internationalen Partnern: „Wir stärken die fachpolitische globale Zusammenarbeit im Sinne einer gemeinsamen Berufsbildungsagenda.“ 

Das Projekt „Bridging Innovation and Learning in TVET“ (BILT) ist eine gemeinsame Initiative des Internationalen Zentrums für Berufsbildung der UNESCO (UNESCO-UNEVOC) und des BIBB, finanziert durch das BMBF.

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Redaktion:
Jana Ronzhes

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