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BIBB veröffentlicht Ergebnisse aus neuer Kosten-Nutzen-Erhebung

Trotz gestiegener Ausbildungskosten zeigt die aktuelle BIBB-Erhebung: Die duale Berufsausbildung bleibt für Betriebe ein lohnender Weg, um Fachkräfte langfristig zu sichern. Denn während die Nettoausbildungskosten im Vergleich zur letzten Erhebung um 28 Prozent gestiegen sind, kletterten die Personalgewinnungskosten bei externer Rekrutierung gleich um 65 Prozent. Mit durchschnittlich 26.200 Euro Bruttokosten pro Auszubildendem und produktiven Leistungen von etwa 18.100 Euro lohnt sich das eigene Engagement für viele Betriebe. Besonders bemerkenswert: Bei rund einem Viertel der Azubis übersteigen die Erträge sogar die Bruttokosten.

Fachkräfte vom externen Arbeitsmarkt zu gewinnen, wird zunehmend schwieriger und teurer. Die durchschnittlichen Kosten für eine externe Einstellung liegen nun bei 13.700 Euro – bei gleichzeitig längeren Vakanzzeiten. Während Kleinstbetriebe bis zu 19 Wochen für die Nachbesetzung benötigen, sind es bei Großbetrieben immerhin noch zehn. In Zeiten einer angespannten Lage am Fachkräftemarkt – 70 Prozent der Betriebe bewerten ihn als schlecht oder sehr schlecht – gewinnt die betriebliche Ausbildung weiter an strategischer Bedeutung.

Und die Betriebe investieren weiter: Mit rund 9,7 Milliarden Euro haben sie 2022/2023 deutlich mehr in Ausbildung gesteckt als noch fünf Jahre zuvor. Die Übernahmebereitschaft steigt, die Zufriedenheit mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis bleibt hoch. Doch der Rückgang der Ausbildungsbeteiligung bei Kleinstbetrieben gibt Anlass zur Sorge. Welche politischen Impulse jetzt nötig sind, um gerade kleinere Betriebe zu stärken – das ist Thema der kommenden BIBB-Fachveranstaltung zum Thema „Zukunft gestalten! Künstliche Intelligenz in der beruflichen Bildung“ (Arbeitstitel), die am 27. und 28. Januar 2026 im BIBB in Bonn stattfindet.

EU AI Act: Wie kann KI in Ausbildung und Prüfung rechtskonform eingesetzt werden?

Die Einstufung von KI-Systemen in Risikoklassen ist zentrales Element der europäischen Verordnung über Künstliche Intelligenz („EU AI Act“): Wenn KI-Systeme in der beruflichen Bildung eingesetzt werden, ist von einem hohen Risiko auszugehen – und damit sind bestimmte Anforderungen und Pflichten verbunden. Vor diesem Hintergrund stellen sich für Ausbilder/-innen und Prüfer/-innen viele Fragen: Was muss beachtet werden, wenn KI im Betrieb oder im Prüfungsbereich genutzt werden soll? Das BIBB-Portal „Leando“ hat hierzu Informationen zusammengestellt.

Künstliche Intelligenz (KI) in der überbetrieblichen Ausbildung

Wie kann KI in der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) genutzt werden? Welche Potenziale bietet KI für die ÜBA? Eine Vielzahl der im Rahmen der Förderinitiative „INex-ÜBA“ (Initiative für eine exzellente überbetriebliche Ausbildung) geförderten Projekte möchte dies herausfinden. Dazu entwickeln und erproben sie KI-gestützte Anwendungen für verschiedene Ausbildungsberufe. Mit KI sollen Auszubildende zum Beispiel individueller und bedarfsgerechter beim Lernen begleitet und das Ausbildungspersonal organisatorisch entlastet werden. Das Programm wird vom BIBB ausgeführt.

Spatenstich in Mainz: Neues Berufsbildungszentrum für das Handwerk

Am 10. Juli läutete die Handwerkskammer Rheinhessen mit einem symbolischen Spatenstich den Neubau des Berufsbildungszentrums Bau ein. Das BIBB unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) mit 14,4 Mio. Euro.

Betriebe reagieren bei Besetzungsproblemen flexibel

Betriebe stellen häufig Mindestanforderungen an den Schulabschluss neuer Auszubildender. Das trägt dazu bei, dass Jugendliche mit Erstem Schulabschluss (früher: Hauptschulabschluss) Schwierigkeiten haben, Ausbildungsplätze zu finden. In einer kürzlich im renommierten „International Journal of Manpower“ erschienenen Studie beleuchtet Anett Friedrich, wissenschaftliche Mitarbeiterin am BIBB, den Zusammenhang zwischen dem Schulabschluss neuer Auszubildender und den betrieblichen Merkmalen der Ausbildungsbetriebe.

BIBB erweitert forschungspolitisches Profil

Das BIBB baut seine forschungspolitische Ausrichtung weiter aus und intensiviert die Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Habilitation von Dr. Jens Dörpinghaus, wissenschaftlicher Mitarbeiter am BIBB, am Fachbereich Informatik der Universität Koblenz. Unter dem Titel „Informatik im Dickicht der disziplinären Begrifflichkeiten“ widmete sich Dörpinghaus den interdisziplinären Herausforderungen und Perspektiven der Informatik – ein Beitrag zur stärkeren Vernetzung von Berufsbildungsforschung und universitärer Wissenschaft.

REMINDER: Call for Papers!

Die berufliche Bildung steht durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) vor einem tiefgreifenden Wandel. Neue Arbeitsfelder entstehen und die Anforderungen an fachliche und personelle Kompetenzen verändern sich. Der geplante BIBB-Sammelband geht der Frage nach, welche aktuellen Entwicklungen, Anwendungsszenarien und Herausforderungen den Einsatz von KI in der beruflichen Bildung prägen. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Bodo Rödel.

Frischer Wind für das Ausbildungssystem: Sieben Berufe starten modernisiert ins neue Ausbildungsjahr

Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August werden sieben duale Ausbildungsberufe in aktualisierter Form eingeführt. Darunter befindet sich mit dem/der Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement einer der ausbildungsstärksten Berufe Deutschlands. Die Modernisierung erfolgte vor dem Hintergrund tiefgreifender Umbrüche in Wirtschaft und Gesellschaft. Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Dekarbonisierung und demografischer Wandel verändern Arbeitsinhalte und Anforderungen in rasantem Tempo. BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser betont die zentrale Bedeutung einer zukunftsorientierten Ordnungsarbeit, die das Ausbildungssystem modern, attraktiv und leistungsfähig hält: „Die Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft hat gravierende Auswirkungen auf Arbeitswelt und Berufsbildung. Umso wichtiger ist es, dass wir die Modernisierung der dualen Berufsausbildung konsequent fortführen.“

Das BIBB hat in den letzten zehn Jahren gemeinsam mit Partnern 105 Ausbildungsordnungen modernisiert. Besonders im Fokus: die Förderung von rund drei Millionen jungen Menschen ohne Berufsabschluss – ein entscheidender Schritt gegen Fachkräftemangel. Auch intern setzt das BIBB ein Zeichen und bildet zehn Nachwuchskräfte aus.

Durchblick behalten: Neues „Job Dive 360°“-Berufsfeldpanorama Glas/Optik

Von fein geschliffener Optik bis zu maßgefertigten Glasinstallationen: Das neue Berufsfeldpanorama Glas/Optik auf dem BIBB-Portal „zynd.de“ zeigt, wie vielseitig und spannend das Arbeiten mit Glas sein kann. Im interaktiven „Job Dive 360°“ erleben Jugendliche den Alltag von Auszubildenden zum/zur Feinoptiker/-in, Verfahrensmechaniker/-in Glastechnik, Glaser/-in und vielen weiteren Berufen zwischen Präzision, Technik und Kreativität. Ob Industrie, Handwerk oder künstlerische Gestaltung: Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie das Material. Videos, Interviews und Slideshows machen das Panorama zur inspirierenden Entdeckungsreise.

BIBB-Voruntersuchung: Bedarf an einem Ausbildungsberuf im Bereich Facility Management

Jedes Unternehmen und jede Organisation nutzt, betreibt und bewirtschaftet im Rahmen ihrer Geschäfts- und Arbeitsprozesse Gebäude. Damit verbunden sind vielfältige Aufgaben im Bereich des Facility Management, insbesondere des technischen Gebäudemanagements (TGM). Ein einschlägiger Ausbildungsberuf für diesen Bereich existiert bislang nicht. Das BIBB hat im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine Voruntersuchung durchgeführt, um Fragen zur möglichen Notwendigkeit eines Ausbildungsberufs im Facility Management zu erörtern. Die Studie zeigt: Quereinsteiger und Nachqualifizierungen allein reichen nicht, um den Fachkräftebedarf im Facility Management zu decken. Die vorgeschlagenen Eckwerte für einen neuen Ausbildungsberuf stimmen mit den Branchenanforderungen weitgehend überein, brauchen aber noch Feinschliff – insbesondere beim technischen und kaufmännischen Profil.

Was noch weiter empfohlen wird, lesen Sie im weiterführenden Link.

Hermann-Schmidt-Preis: Das BIBB sucht KI-Vorreiter

Noch bis zum 10. Oktober können sich Betriebe, Berufsschulen und berufliche Bildungseinrichtungen mit innovativen KI-Projekten für den Hermann-Schmidt-Preis bewerben! Die Preisverleihung findet am 27./28. Januar 2026 im Rahmen einer BIBB-Fachtagung in Bonn statt.

Qualifizierung als Schlüssel für den Wandel

Im BIBB-Gespräch schildern Fachkräfte der RWE Power AG die Bedeutung von Qualifizierung im Rheinischen Revier, das stark vom Strukturwandel betroffen ist. RWE verfolgt das Ziel, eine Kultur der Veränderungsbereitschaft fest in der Belegschaft zu verankern – als Fundament für eine gelingende Transformation.

Kooperation mit kolumbianischem Partner verlängert

Das BIBB und der kolumbianische Nationale Dienst für Berufsbildung (SENA) verlängern ihre Kooperation und definieren gemeinsame aktuelle Themen wie nachhaltige Entwicklung in der Berufsbildung und der technologische und digitale Wandel für die Jahre 2025-2028.

Europass – Schnittstelle und Katalysator im Europäischen Bildungsraum

Das Europass-Portal bündelt seit 2020 zahlreiche Informationen und Tools rund um das Thema Lernen und Arbeiten in Europa. Nutzer/-innen können ihr persönliches Profil anlegen und passende Bildungsangebote und Jobs innerhalb der EU suchen. Der Beitrag von BIBB-Autorin Franziska Bopp in der aktuellen BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP)“ 2/2025 beschreibt, wie mit dem Europass-Portal der Zugang zum europäischen Bildungsraum ermöglicht wird und welche Transparenzinstrumente dabei im Hintergrund zusammenwirken.

BIBB-Jahresbericht 2024 veröffentlicht

Das BIBB hat seinen Jahresbericht 2024 veröffentlicht. Er informiert über die wichtigsten Entwicklungen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie über die Schwerpunkte der Arbeit des BIBB im vergangenen Jahr.

Hierzu erklärt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser: „Der Jahresbericht dokumentiert, woran das BIBB im vergangenen Jahr gearbeitet hat: evidenzbasiert, praxisnah, zukunftsorientiert! Im Zentrum standen die Herausforderungen der digitalen und ökologischen Transformation. Mit Studien, Fachveranstaltungen und der Weiterentwicklung von Ausbildungsordnungen hat das BIBB Impulse für eine Berufsbildung gegeben, die technologische wie gesellschaftliche Veränderungen aufgreift.“

Neue Umsetzungshilfen zum Ausbildungsstart

In der Reihe „Ausbildung gestalten“ sind pünktlich zum Start in das neue Ausbildungsjahr aktuelle Umsetzungshilfen und Zusatzmaterialien zu fünf modernisierten Ausbildungsberufen erschienen. Die Publikationen sind kostenlos über die BIBB-Webseite abrufbar und unterstützen das Ausbildungspersonal bei der Planung der Ausbildung, der Vermittlung der Ausbildungsinhalte und bei der Durchführung der Prüfungen.

Save the date: Zweite Nationale Weiterbildungskonferenz am 27. November 2025

Merken Sie sich den Termin heute schon vor: Am 27. November findet die zweite Nationale Weiterbildungskonferenz in Berlin statt. Sie wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie den Partnern der Nationalen Weiterbildungsstrategie ausgerichtet. Als zentrale Veranstaltung für die Weiterbildungspolitik in Deutschland wird die Fachkonferenz den Auftakt für die Fortsetzung der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) bilden. Das BIBB wurde mit der fachlichen und organisatorischen Begleitung der NWS beauftragt.

Dokumentation: Fachtagung „Studienzweifel individuell begleiten“

Zweifel am Studium können eine erhebliche Belastung darstellen – umso wichtiger sind die zahlreichen Beratungsangebote, die Studierende in dieser schwierigen Phase unterstützen. Im Rahmen einer bundesweiten Fachtagung tauschten sich Expertinnen und Experten darüber aus, welche konkreten Hilfsmaßnahmen sich in der Praxis bewähren und mit welchen besonderen Herausforderungen Beratende konfrontiert sind, wenn sie mit Studienzweifelnden arbeiten.

Dokumentation: BOFplus-Fachveranstaltung 2025

Zwei Tage wurde im BIBB bei der BOFplus-Fachveranstaltung ausgiebig diskutiert und die Gelegenheit für fachlichen Austausch und Netzwerkarbeit genutzt. In Workshops und Vorträgen ging es unter anderem um Teilqualifizierung, Teilzeit, Traumabewältigung, aber auch um betriebliche Integration, Netzwerke und Ausbildungsduldung. Über 30 Projektträger des Programms „Berufliche Orientierung für Personen mit Flucht- und Migrationserfahrung“ (BOFplus) setzten vielfältige Impulse zur Begleitung von Zugewanderten in Ausbildung und Qualifizierung.