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10/2025 | 29.10.2025
© Thomas Koehler/BMBFSFJ/photothek.de

Bundesbildungsministerin Karin Prien über Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten in der Berufsbildung

Bundesbildungsministerin Karin Prien setzt auf klare Ziele, datenbasierte Steuerung und Zusammenarbeit über Zuständigkeitsgrenzen hinweg. Im Interview mit der BIBB-Fachzeitschrift Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP) betont sie, dass sie ihre Aufgabe darin sieht, die Expertise der Länder, Wirtschaft und weiterer Partner/-innen zusammenzubringen, um gemeinsam tragfähige Strategien zu erarbeiten.

„Unser Bildungssystem kann sich nur weiterentwickeln, wenn wir an einem Strang ziehen“, betont Prien. Sie will die Übergänge im Bildungssystem verbessern, damit kein junger Mensch verloren geht, und setzt auf stärkere Kooperation zwischen Schulen, Berufsberatung und Betrieben. Mit dem Startchancen-Programm sollen junge Menschen früher gefördert und besser begleitet werden.

Auch die Fachkräftesicherung steht weit oben auf ihrer Agenda: Teilqualifikationen, Nachqualifizierungen und vereinfachte Anerkennungsverfahren sollen Wege in den Beruf eröffnen.

Demokratiebildung, so Prien, müsse zudem „im Alltag erfahrbar“ sein – auch in der Ausbildung. Toleranz, Respekt und Mitbestimmung gelte es hier ebenso zu vermitteln wir Fachwissen.

Wie sie diese Ziele konkret umsetzen will und welche Rolle das BIBB dabei spielt, lesen Sie im vollständigen Interview in der neuen Ausgabe der BWP.

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© AdobeStock - ipopba

Neue November-Termine der Online-Reihe „KI-Montagsforen“

Mit drei weiteren Terminen im November wird die erfolgreiche Online-Veranstaltungsreihe „KI-Montagsforen“ des BIBB fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht der Einsatz und die Wirkung Künstlicher Intelligenz in der beruflichen Bildung.
KI verändert Arbeitsprozesse, Berufsbilder und Qualifikationsanforderungen in rasantem Tempo. Das BIBB begleitet diese Entwicklungen wissenschaftlich und unterstützt die Praxis dabei, KI-Technologien gezielt und sinnvoll in Ausbildung und Weiterbildung einzubinden.

Den Auftakt zur Fortsetzung der Reihe bildete eine Veranstaltung am 27. Oktober mit spannenden Einblicken in den Innovationswettbewerb INVITE. Gefördert vom BMBFSFJ unterstützt INVITE bildungstechnologische Innovationen mit dem Ziel, einen digitalen Raum zu schaffen, in dem alle Menschen schnell und unkompliziert die passende Weiterbildung finden können.

Wertschätzende Ausbildungskultur für die Generation Z

Die duale Berufsausbildung steht seit Jahren vor großen Herausforderungen: Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, und zwischen Betrieben und jungen Menschen nehmen Passungsprobleme zu. Gleichzeitig zeigen Studien, dass die sogenannte Generation Z im Beruf nach Sinn, Selbstverwirklichung und Wertschätzung sucht. Wie lassen sich diese Erwartungen mit den Bedürfnissen der Betriebe verbinden? Das Erasmus+-Projekt „Gen Z-Kult“ hat dazu im Journal der BIBB-Fachstelle überaus Expertinnen und Experten befragt und gemeinsam mit ihnen praxisnahe Lösungsansätze entwickelt.

© BMBF - Henning Dickten

Alltag als Lernort – Grundbildung, die ankommt

Seit 2016 arbeiten Bund, Länder und Partner in der AlphaDekade gemeinsam daran, die Grundbildung Erwachsener in Deutschland nachhaltig zu stärken. Dabei zeigt sich immer deutlicher: Lernen gelingt besonders gut, wenn es im Alltag der Menschen verankert ist.

Der neue Teil der Serie „Das bringt die AlphaDekade!“ rückt daher erfolgreiche Ansätze einer lebensweltorientierten Grundbildung in den Fokus – also Lernangebote, die dort ansetzen, wo Menschen leben und arbeiten. Denn laut LEO-Studie der Universität Hamburg haben rund 6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben – und genau sie sollen mit diesen Ansätzen besser erreicht werden. Die vom Bundesbildungsministerium eingerichtete Koordinierungsstelle der AlphaDekade ist beim BIBB angesiedelt.

© AdobeStock - Julien Eichinger

Ausbildungsvertrag unterschrieben – und trotzdem weiter auf der Suche

Viele Betriebe kämpfen seit Jahren damit, passende Auszubildende zu gewinnen. Doch selbst ein unterschriebener Vertrag ist keine Garantie, dass die Stelle tatsächlich besetzt bleibt. Eine neue BIBB-Analyse auf Basis der BA-BIBB-IAB-Bewerberstudie 2024 zeigt: Ein Teil der Jugendlichen sucht auch nach Vertragsabschluss weiter – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Die Motive reichen von Unsicherheit über die Berufswahl bis hin zu besseren Alternativangeboten.

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Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Was Evidenz in der Bildung wirklich leisten kann

Prof. Dr. Klaus Zierer von der Universität Augsburg hat die Wirksamkeitsforschung in der Bildung kritisch beleuchtet – und dabei unbequeme Fragen gestellt. Seine Botschaft: Evidenzbasierung ist wichtig, aber nicht allmächtig. Bildung braucht mehr Differenzierung, Kontextsensibilität und professionelles Urteil, um wirksam zu sein. Denn evidenzbasierte Erkenntnisse stoßen dort an ihre Grenzen, wo individuelles Lernen und menschliche Beziehungen ins Spiel kommen.

© zynd

Mission: Klischeefrei – spielerisch Vorurteile entlarven

Vorurteile? Ich doch nicht! Oder vielleicht doch … Im neuen Playlet „Mission: Klischeefrei“ des BIBB-Portals zynd entdecken Jugendliche auf unterhaltsame Weise, wie tief Klischees in der Berufswelt verankert sind – und warum es sich lohnt, sie zu hinterfragen. Im „Turm der Möglichkeiten“ rätseln sich die Spielenden im Escape-Game-Modus durch fünf Räume mit Mini-Games rund um Fakten, Vorurteile und persönliche Werte. Die Mischung aus Spiel und Reflexion bietet einen niedrigschwelligen Zugang zu einem wichtigen Thema – und sorgt nicht nur bei Jugendlichen für so manchen Aha-Moment.

© AdobeStock - Markus Mainka

Mindestausbildungsvergütung steigt 2026 auf 724 Euro

Ab 2026 erhalten Auszubildende mehr Geld: Die Mindestausbildungsvergütung steigt um 6,2 Prozent. Für Ausbildungen, die zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2026 beginnen, gelten folgende monatliche Mindestbeträge: 724 Euro im 1. Jahr, 854 Euro im 2., 977 Euro im 3. und 1.014 Euro im 4. Ausbildungsjahr. Grundlage ist das Berufsbildungsgesetz, das eine jährliche Anpassung an die Entwicklung der durchschnittlichen Ausbildungsvergütungen vorsieht.

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Rekordzuwachs bei der Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen

Bei der Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen wurde im vergangenen Jahr mit rund 7.300 Anträgen ein neuer Höchstwert erreicht, so zeigt es die Sonderauswertung des BIBB-Anerkennungsmonitorings. Damit ist die Ukraine nach der Türkei der Ausbildungsstaat mit den zweitmeisten Anträgen im Bereich der Anerkennung in Deutschland. Die Antragszahl hat sich innerhalb von nur zwei Jahren verfünffacht. Auch bei der Zeugnisbewertung ukrainischer Hochschulabschlüsse gab es mit 45.100 Anträgen einen neuen Höchststand. 

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Gemeinsam für starke, weltweite Berufsbildung

Mit der neuen Initiative „Towards a Global TVET Agenda“ übernimmt das BIBB die Koordination eines internationalen Netzwerks, das die globale Zusammenarbeit in der Berufsbildung systematisch stärken soll.
Die Auftaktkonferenz in Berlin markierte den Startpunkt der Initiative und legte vier thematische Schwerpunkte fest, die bis Ende 2027 verfolgt werden – mit dem gemeinsamen Ziel, Bildungssysteme weltweit zukunftsfähig und vernetzt zu gestalten.

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Duale Ausbildung in Lateinamerika und der Karibik

„Duale Ausbildung in der Transformation: Fachkräfte, Unternehmen und die Zukunft verbinden“ – unter diesem Motto stand die internationale Konferenz der Allianz für duale Ausbildung Lateinamerika und Karibik. Zur Konferenz eingeladen hatte das brasilianische Berufsbildungsinstitut SENAC (Nationaler Dienst für die Ausbildung im Bereich Handel und Tourismus), das seit April die Präsidentschaft der Allianz innehat. Das BIBB hat die Konferenz gemeinsam mit seinen Partnern vor Ort ausgerichtet.

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Booster für regionale Innovationen in der Berufsbildung

Nicht nur darüber sprechen, sondern es selbst erleben – unter diesem Motto stand die internationale Roadshow „Digitale Medien“, die Anfang Oktober in der philippinischen Hauptstadt Manila stattfand. Das BIBB organisierte das Event gemeinsam mit seinem langjährigen Partner, der Technical Education and Skills Development Authority (TESDA). Ziel war es, digitale Lernmedien und deren Potenzial für Ausbildung und Weiterbildung praxisnah erfahrbar zu machen.

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BIBB untersucht Chancen und Risiken der Pflegefachassistenz

Die Ausbildung zur Pflegefachassistenz ist derzeit durch 27 verschiedene Bildungsgänge geprägt – mit uneinheitlichen Strukturen, Erfolgsquoten und teils hohen Belastungen für Auszubildende. Ein aktuelles BIBB-Discussion Paper zeigt: Zwar fehlen bislang systematische Studien zu Ausbildungsabbrüchen, doch Expertinnen und Experten verweisen auf typische Risikofaktoren wie mangelnde Sprachkenntnisse, psychosoziale Belastungen oder den „Praxisschock“. Mit der ab 2027 geplanten bundeseinheitlichen, generalistischen Ausbildung eröffnet sich die Chance, Qualität, Attraktivität und Durchlässigkeit im Pflegebildungssystem spürbar zu verbessern.

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Erasmus+ Inspiration Days 2025 – Ideen, Impulse, Austausch

Vom 24. bis 28. November 2025 lädt die Nationale Agentur Bildung für Europa beim BIBB (NA beim BIBB) zu einer virtuellen „Woche der Inspiration“ rund um europäische Bildungszusammenarbeit und Auslandsaufenthalte ein.
In kompakten einstündigen Online-Talks stellen die Teams der NA täglich die Fördermöglichkeiten von Erasmus+ und weiteren Programmen vor – praxisnah unterstützt durch erfahrene Projektträgerinnen und -träger, die Einblicke in ihre Arbeit geben und Erfolgsfaktoren teilen.
Die Erasmus+ Inspiration Days bieten Interessierten und Neueinsteigern die Gelegenheit, sich gezielt zu informieren, erste Projektideen zu entwickeln und wertvolle Impulse für eigene Vorhaben zu gewinnen.

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Bundesbildungsministerin Prien würdigt europäisches Engagement für Bildung

Unter dem Motto „Live our values, inspire our future“ fand Ende September die virtuelle Jahrestagung der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim BIBB (NA beim BIBB) statt. Zum Auftakt begrüßte Bundesbildungsministerin Karin Prien die über 1.000 Teilnehmenden per Videobotschaft. Sie würdigte das Engagement in den BIBB-Programmen Erasmus+, ProTandem und AusbildungWeltweit und gab einen Ausblick auf deren zukünftige Entwicklung.
In der Veranstaltungsdokumentation sind neben dem Grußwort von Ministerin Prien auch die Beiträge von Berthold Hübers (Direktor der NA beim BIBB) und Michael Teutsch (Europäische Kommission) sowie die Präsentationen der Foren und Workshops abrufbar – ein wertvoller Einblick auch für alle, die nicht live dabei sein konnten.

Digitale Werkzeuge für die Praxis – Mehrwert digitaler Tools in der ÜBA

Anfang Oktober richtete das BIBB gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum „Energiesparender Holzbau“ des Bildungszentrums Holzbau Biberach an der Riß eine Informationsveranstaltung zu digitalen Tools in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) aus.
Mehr als 100 Teilnehmende informierten sich darüber, wie digitale Anwendungen die Ausbildungspraxis unterstützen, Lernprozesse verbessern und die Fachkräftequalifizierung modernisieren können.

Zwei Arbeitsbereiche im BIBB haben neue Leiterinnen

Zum 1. Oktober hat Katharina Kanschat die Leitung des Arbeitsbereichs „Stärkung der Berufsbildung“ in der Abteilung „Initiativen für die Berufsbildung“ im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) übernommen.

Ebenfalls eine neue Leitung gibt es bei der Initiative iMOVE im BIBB: Kristine Faenger, die dort bereits seit 2009 tätig ist, hat diese Funktion mit Wirkung zum 15. Oktober übernommen. Ein neuer inhaltlicher Schwerpunkt von iMOVE liegt künftig auf der Fachkräftegewinnung für Deutschland.

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Redaktion:
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