Berufliche Diskriminierung von Frauen in "Frauenberufen": Das Beispiel "Gesundheitsberufe"

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 3/1988 (17)
Seite(n) 82-87
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Ausgehend von der Tatsache, dass Frauen nach wie vor sogenannte typische Frauenberufe wählen, wird das Berufsfeld Gesundheit, das gemeinhin als ein Frauenarbeitsmarkt besonderer Art und Güte gilt, daraufhin untersucht, ob sich Ansätze für offene und versteckte Diskriminierungen von Frauen im Berufsbildungs- und Beschäftigungssystem aufzeigen lassen. Die Analyse ergibt, dass die nichtärztlichen Gesundheitsberufe durch arbeitsplatzbezogene, eng spezialisierte Ausbildungsgänge, fehlende Durchlässigkeit und fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten gekennzeichnet sind, so dass ihnen die Autorin einen Sackgassencharakter attestiert. Infolge hoher Arbeitsintensität und Stress können die Beschäftigten in der Gesundheitsarbeit ihr ursprüngliches Ziel, Menschen zu helfen, nur bedingt erfüllen. Bei der rechtlichen Situation werden die überwiegend schulischen Ausbildungsgänge, die nicht dem Berufsbildungsgesetz unterliegen, und die Reduzierung des beruflichen Handlungsspielraums der nichtärztlichen Gesundheitsberufe auf "Arbeit nach ärztlicher Anweisung" als diskriminierend kritisiert.