BP:
 

Russische Föderation

Russische Föderation

Als Folge des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs auf die Ukraine ist die Kooperation in der Berufsbildung mit Russland bis auf Weiteres gestoppt.

Berufsbildungszusammenarbeit mit Deutschland

Rahmen:

  • Gemeinsame Absichtserklärung zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem russischen Bildungs- und Wissenschaftsministerium (MON), um die Weiterentwicklung des Russischen Modells der dualen Berufsausbildung zu begleiten;
  • Bilaterale wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung
  • Deutsch-russische bilaterale Arbeitsgruppe
  • Kooperationsvereinbarung zwischen BIBB und dem Föderalen Institut zur Bildungsentwicklung (FIRO)

Zeitraum: Langjährige Zusammenarbeit in der Berufsbildung; laufende Zusammenarbeit seit 2012 und im November 2016 verlängert

Bedarf nach Berufsbildungszusammenarbeit

  • Verschiedene Industriecluster in den Regionen brauchen Fachkräfte, um die Marke „Made in Russia“ durch Erhöhung der Fertigung in Russland zu stärken;
  • Umsetzung der dualen Ausbildung auf regionaler Ebene im Zusammenspiel aller Akteure;
  • Entwicklung von Instrumenten unabhängiger Prüfungsverordnungen;
  • Steigerung der Motivation von Schülerinnen und Schülern einen Beruf zu erlernen;
  • Wirtschaft mangelt es allgemein an gut ausgebildeten Fachkräften vor allem in technischen Berufen;
  • Ziel der Regierung ist es, das Berufsbildungssystem bedarfsorientierter zu gestalten und Berufsbildungspersonal entsprechend zu qualifizieren.

Bundesressorts

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Ziel der Zusammenarbeit: Die Umsetzung und Weiterentwicklung des Russischen Modells der dualen Berufsausbildung  ist durch den deutschen Beitrag fachlich unterstützt.

Lokaler Partner: Russisches Bildungs-/Wissenschaftsministerium (MON)

Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Gemeinsame bilaterale Absichtserklärung (2012, verlängert 2016)
  • Strategiepapier der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand (2013)
  • Bilaterale Arbeitsgruppe (12. Sitzung 28.06.2018)
  • Auftrag an folgende regierungsnahe Einrichtungen (2012): GOVET/BIBB

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI)

Ziel der Zusammenarbeit: Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit.
Lokaler Partner: Ministerium für wirtschaftliche Entwicklungen und Agentur für Strategische Initiativen (ASI), Auslandshandelskammer Moskau (AHK);
Grundlagen der Zusammenarbeit:

  • Gemeinsame Absichtserklärung BMWI und Ministerium für Wirtschaftsentwicklung (MEP)
  • Deutsch-Russische Strategische Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Finanzen (SAG)

Themen:
Energie, Berufsausbildung sowie Infrastruktur

Durchführungsorganisationen und ressortnahe Institutionen

Bundesinstitut für Berufsbildung
Ziel der Zusammenarbeit: Die Einführung dualer Elemente in das Berufsbildungsangebot vom Föderalen Institut für Bildungsentwicklung (FIRO) und die Beratung zu Prüfungen, Berufsorientierung, Standards und Berufsbildungspersonal.
Lokaler Partner: FIRO
Zeitraum: seit 2005
Weitere Informationen in der GOVET Projektdatenbank

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Vorhaben: drei Projekte Förderung deutscher Minderheit, Klimafreundliches Wirtschaften: Einführung von BVT (Beste Verfügbare Technologie)
Ziel: Die GIZ konzentriert sich in Russland auf unterschiedliche Schwerpunkte. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützen die Vorhaben nationale Minderheiten, Managertraining und Umweltthemen.

Lokaler Partner:

  • Ministerium für Umwelt
  • BMI/BVA

Zeitraum: seit 1993

Eberhard Schöck Stiftung (Bauhandwerk)
Austauschprogramme
Link zur Seite der Stiftung


GOETHE INSTITUT Moskau
Ziel der Zusammenarbeit: Förderung der Fachsprache Deutsch „Mit Deutsch in den Beruf“ Projektdurchführung „Prof-Mayak“, Berufsorientierung;
Partner: GOVET, MON, FIRO, AHK
Zeitraum: seit 2013 
Link zum Projekt

GOVET (im Auftrag des BMBF)
Ziel der Zusammenarbeit: Die Umsetzung und Weiterentwicklung des russischen Modells der Dualen Berufsausbildung ist im Rahmen der deutsch-russischen Zusammenarbeit in der Berufsbildung
Lokaler Partner: MON
Themen: Berufsbildungspersonal, Entwicklung eines Online-Fachportals „Prof-Mayak“
Zeitraum: seit 2013 
Weitere Informationen in der GOVET Projektdatenbank

 

Wirtschaft und Gewerkschaften

Deutsch-Russische Industrie- und Handelskammer (AHK)
Berät die russischen Akteure bei der Festlegung und Umsetzung der Grundzüge des russischen Modells der Dualen Berufsausbildung insbesondere bei der Standardentwicklung, Prüfung und Zertifizierung.

Deutsche Firmen/Deutsche Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildung
In der beruflichen Bildung aktiv sind z.B. Sanitär-/Heizungsinnung Berlin, Deutsch Russischer Jugendaustausch (Hamburg), Maxim Akademie, HWK Leipzig

Wirtschaft

  • Großer Fachkräftemangel bei geringem Wirtschaftswachstum vor Corona im März 2020, -0,2% (2016); 1,8% (2017); 1,6% (2018); 1,3% (2019); ca. -1% (Frühjahr 2020, AHK Moskau)
  • Erwerbstätige 7% Landwirtschaft/Fischerei, 27% Produktion, 67% Dienstleistung (2019)
  • Arbeitsmarkt- und Berufsbildungssystem können nicht genügend arbeitsmarktfähige Fachkräfte für bestehende Wirtschaft vorwiegend in Großbetrieben ausbilden;
  • Deutsche Firmen, die nach dualem Modell ausbilden sind u.a. Claas, Knauf, Dula, Globus, Festo, Siemens, VW; 
  • Russische Großkombinate u.a. in Lipitzsk, Pijervouralsk, Chelijabinsk, in den Regionen Belgorod, Tambov, Kaluga, Perm, Novosibirsk bieten Ausbildung mit dualen Elementen an;
  • Handelsvolumen mit Deutschland: 47,5 Mrd. (2019, AHK Moskau 04/2020)
  • Warenaustausch zwischen Deutschland und Russland 2020 um 10,9% zurückgegangen
  • Deutschland zweitgrößter Handelspartner (Maschinen-, Fahrzeug und Werkzeugbau, Elektronik, Pharmazie, Kunststoffteile etc. (2018)​​​​​​
  • ​​​​​​Inflationsrate 04/2020 2,3% (Corona bedingt, erwartet von Zentralbank bis 4%)

Gesellschaft

  • Alphabetisierungsrate fast 100%, Internetnutzung pro 100 Einw. 81% (2018)
  • ​​​​​​​Laut WIPO (World Intellectual and Property Organisation) belegte Russland 2019 unter 129 Ländern Platz 46 und lag im Bereich der Forschung/Wissenschaft liegt Russland europaweit in Research/Development, IT, Wissenserstellung und Management und Potential der Bevölkerung vorne; Platz 10 im Ranking sind die Hochschulabschlüsse in Ingenieurswissenschaften;
  • ​​​​​​​Erwerbstätige Bevölkerung 73 Mio. (2019), Landwirtschaft: 5,8%, Industrie: 26,9%, Dienstleistung: 67,3% (de.statista, Weltbank, 2019)
  • ​​​​​​​Arbeitslosenquote konstant bei ca. 5%, Jugendarbeitslosigkeit ca. 16% (Rosstat, Weltbank 2020)
  • ​​​​​​​Altersstruktur (OECD, 2018): 0-14 Jahre: 17,6%; 15-64 Jahre: 67,6%; 64 und drüber: 14,7%;
  • ​​​​​​​Ende 2019 hatten 13,5% (ca. 20 Mio.) der Russinnen und Russen weniger Geld als das staatlich definierte Existenzminimum von rund 150 Euro pro Monat zur Verfügung (Rosstat, 2020)
  • ​​​​​​​Durchschnittliches Einkommen liegt bei ca. 1.000 Euro (Rosstat, 2020)

Staat

Regierung will

  • das duale Berufsbildungssystem weiterentwickeln (pilotiert seit 2013 in 13 Regionen, rechtlich seit 2014 durch mehrere Gesetzesänderungen föderal und regional ermöglicht);
  • eine nachhaltige Wirtschaft fördern und Fachkräfte als Indikator für Investitionen nachhalten;

Ministerien hauptsächlich für Berufsbildung zuständig:

  • Arbeitsministerium (MTSR)
  • Nationale Agentur für die Entwicklung der Qualifikationen (NARK)
    • Aufbau eines förderationsweiten Netzwerks von unabhängigen Testzentren;
    • ​​​​​​​Implementierung von Qualifikationsmaßnahmen für Prüfungen/Organisationen etc.
    • Vereinheitlichung der Brufsstandards und Anpassung an Bildungsstandards
  • Wirtschaftsministerium
    • ​​​​​​​Bilaterale Areitsgruppe u.a. zum Thema "Qualifikation" mit dem deutschen Wirtschaftsmininsterium;​​​​​​​
  • Schulministerium (MINPROS und regionale Strukturen)
    • ​​​​​​​​​​​​​​Bilaterale Arbeitsgruppe mit dem BMBF zur Berufsbildung;

Agentur für Strategische Initiativen (ASI) - NGO mit der Arbeitsgruppe "Junge Fachkräfte".
Förderales Intitut für die Entwicklung der BIldung (FIRO) unter der Akademie der Wissenschaften des Präsidenten für Wirtschaft und öffentlichem Dienst. 

Berufsbildungssystem

Mittlere Berufsbildung (среднее профессиональное образование):
Ausbildung von qualifizierten Arbeitern und Angestellten (подготовка квалифицированных рабочих и служащих), ehemals „grundlegende Berufsbildung", russ. Abk. NPO; am Ende erwirbt man ein Zeugnis der mittleren Berufsbildung mit Erwerb der Qualifikation als qualifizierter Arbeiter oder Angestellter (диплом о среднем профессиональном образовании с присвоением квалификации квалифицированного рабочего или служащего).

Ausbildung von Fachkäften der mittleren Ebene (подготовка специалистов среднего звена), ehemals "mittlere Berufsbildung", russ.Abk. SPO; am Ende erwirbt man ein Zeugnis über die mittlere Berufsbildung mit Erwerb der Qualifikation als Fachkraft der mittleren Ebene (диплом о среднем профессиональном образовании с присвоением квалификации специалистов среднего звена).

Herausforderungen für die Berufsbildung

  • Neu eingeführtes duales Berufsbildungssystemmodell nachhaltig in allen russischen Regionen institutionalisieren;
  • Ausbildungsbereitschaft bei kleinen und mittleren Unternehmen fördern;
  • Berufsbildungseinrichtungen darauf vorbereiten, Fachkräfte praxisnah für die Wirtschaft bereitzustellen;
  • Neuorientierung ist nicht darauf ausgelegt, Kleinunternehmertum zu fördern

Projekte in der Berufsbildungs­zusammenarbeit

Bildung

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Wirtschaft

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Allgemeine Informationen

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Nachrichten/Studien

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Deutsches Engagement

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Berufsbildung

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Cover Publikation
Dienstag, 25. Januar 2022

GOVET Publikation: Internationale Auswirkungen von COVID-19 auf die Berufsbildung

In den Kooperationsländern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist man sicher, dass die Pandemie weitreichende Auswirkungen auf die Bildungs- und Berufssysteme hat. 19 Fachbeiträge aus acht Ländern geben nationale und internationale Einblicke in die außergewöhnliche Situation.

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Cover der Publikation
Dienstag, 25. Januar 2022

GOVET Publikation: Internationale Perspektiven zu den Auswirkungen von COVID-19

In den Kooperationsländern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist man sicher, dass die Pandemie weitreichende Auswirkungen auf die Bildungs- und Berufssysteme hat. 19 Fachbeiträge aus acht Ländern geben nationale und internationale Einblicke in die außergewöhnliche Situation.

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Freitag, 8. November 2019
Neue Marktstudie Russland
Mittwoch, 3. April 2019
Berufsorientierung in Russland
Dienstag, 6. Februar 2018
Mehr Lernmobilität nach Russland