Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen
Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung/Umwelttechnologin für Abwasserbewirtschaftung (Ausbildung)
Beruf in der Neuordnung
Das Neuordnungsverfahren für diesen Ausbildungsberuf ist abgeschlossen. Der modernisierte Beruf tritt am 01.08.2024 in Kraft.
Informationen zum aktuell geltenden Ausbildungsberuf
Hintergrund der Neuordnung
Der Beruf Fachkraft für Abwassertechnik gehörte zu den vier umwelttechnischen Berufen, die im Jahr 2002 aus dem Ausbildungsberuf Ver- und Entsorger/-in hervorgegangen waren. Durch Digitalisierung und Klimawandel hatten sich die Anforderungen an Fachkräfte für Abwassertechnik in den letzten Jahren stark verändert. Im Projekt Berufsbildung 4.0 wurde der Beruf – auch stellvertretend für die anderen umwelttechnischen Berufe – auf die Folgen der Digitalisierung untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass der Umgang mit digitalen Technologien in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Dies stellte auch erhöhte Anforderungen an die IT-Anwenderkenntnisse, den Umgang mit Daten und das IT-Sicherheitsbewusstsein der Fachkräfte, insbesondere da die Abwasseraufbereitung ein Teil der kritischen Infrastruktur waren. Gleichzeitig brachten neue Wetterphänomene wie Starkregen sowie die steigenden Anforderungen im Kontext der Nachhaltigkeit ebenfalls neue Herausforderungen für den Beruf mit sich. Die Neuordnung erfolgte in einem gemeinsamen Verfahren mit den drei anderen umwelttechnischen Berufen Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. Neben der Modernisierung der Inhalte sollten auch die Prüfungen überarbeitet und die Dauer der Kernqualifikationen an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden.
Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit
Nachhaltiges Betreiben und Unterhalten von Entwässerungssystemen, nachhaltiges Betreiben und Unterhalten von Regenwasserbewirtschaftungssystemen, nachhaltiges Betreiben und Unterhalten von Abwasseranlagen, Behandeln und Verwerten von Klärschlamm, Wertstoffen und Abfällen aus Abwasseranlagen, nachhaltiges Gewinnen von Energie und effizientes Steuern des Einsatzes von Energie, Durchführen der Probenahme, Untersuchen und Beurteilen von Abwasser, Schlamm und Gasen sowie Einleiten von Maßnahmen, Durchführen und Beurteilen von Mess-, Steuer- und Regelprozessen, Bedienen und Instandhalten elektrischer Anlagen, Erstellen und Anwenden von Unterlagen, Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen, Herstellen und Trennen von Stoffgemischen, Beurteilen von ökologischen Kreisläufen und Anwenden von Hygienemaßnahmen, Lagern, Bearbeiten und nachhaltiges Anwenden von Werk-, Hilfs- und Gefahrstoffen, Erkennen von elektrischen Gefahren und Einleiten von Maßnahmen, Auswählen und Handhaben von Werkzeugen und Maschinen, Betreiben von technischen Systemen, Kommunizieren mit Kundinnen und Kunden sowie im Team und, Umsetzen von Sicherheitsvorschriften und Betriebsanweisungen.
Berufliche Tätigkeitsfelder
Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung/Umwelttechnologinnen für Abwasserbewirtschaftung arbeiten im Bereich von Entwässerungssystemen und Regenwasserbewirtschaftung sowie der Abwasser- und Klärschlammbehandlung. Sie sind auf kommunalen und industriellen Kläranlagen und in Kanalbetrieben im Bereich der Kritischen Infrastruktur tätig. Sie gewährleisten den nachhaltigen und energieeffizienten Betrieb von kommunalen und industriellen Kläranlagen.
Bereich | Ausbildungsdauer |
---|---|
IH, öD | 36 Monate |
Struktur der Ausbildung
Monoberuf
Rechtsgrundlagen
vom 20.12.2023 (BGBl. I Nr. 395, S. 16)