Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen
Kaufmann für Digitalisierungsmanagement/ Kauffrau für Digitalisierungsmanagement (Ausbildung)
Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit
Analysieren von Arbeits-, Geschäfts- und Wertschöpfungsprozessen, Ermitteln des Bedarfs an Informationen und Bereitstellen von Daten, digitale Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen, Anbahnen und Gestalten von Verträgen, Planen und Durchführen von Beschaffungen, Anwenden von Instrumenten der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle, Umsetzen der Schutzziele der Datensicherheit, Einhalten der Bestimmungen zum Datenschutz und zu weiteren Schutzrechten, Planen, Vorbereiten und Durchführen von Arbeitsaufgaben in Abstimmung mit den kundenspezifischen Geschäfts- und Leistungsprozessen, Informieren und Beraten von Kunden und Kundinnen, Beurteilen marktgängiger IT-Systeme und kundenspezifischer Lösungen, Entwickeln, Erstellen und Betreuen von IT-Lösungen, Durchführen und Dokumentieren von qualitätssichernden Maßnahmen, Umsetzen, Integrieren und Prüfen von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz, Erbringen der Leistungen und Auftragsabschluss.
Berufliche Tätigkeitsfelder
Kaufleute für Digitalisierungsmanagement arbeiten in der IT-Branche, in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche sowie in Organisationen und im Öffentlichen Dienst. Sie sind Fachkräfte im Umgang mit Daten und Prozessen aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen Perspektive. Sie machen Informationen und Wissen verfügbar, um aus der zunehmenden Digitalisierung wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen; sie managen die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auf der operativen Ebene.
Hintergrund der Neuordnung (2020)
Die vier großen dualen IT-Berufe Fachinformatiker/-in, IT-System-Elektroniker/-in, IT-System-Kaufmann/-frau und Informatikkaufmann/-frau wurden neu geordnet. Treiber für den Veränderungsbedarf sind die sich stark wandelnden Anforderungen in den Bereichen Vernetzung, Internet of Things, Industrie 4.0 und die damit verbundene Digitalisierung aller Wirtschaftsbereiche. Die Ausbildungsverordnungen wurden im Februar 2020 erlassen und am 28.02.2020 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Die neu geordneten IT-Berufe treten zum 1. August 2020 in Kraft.
Für die vier dualen Berufe gelten im Einzelnen folgende Neuerungen:
• Der Ausbildungsberuf Fachinformatiker/-in mit seinen bisherigen Fachrichtungen Systemintegration und Anwendungsentwicklung wird um zwei neue Fachrichtungen Daten- und Prozessanalyse sowie Digitale Vernetzung ergänzt. Fachinformatiker/-innen der Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse stellen die Verfügbarkeit sowie Qualität und Quantität von Daten sicher und entwickeln IT-Lösungen für digitale Produktions- und Geschäftsprozesse. Fachinformatiker/-innen der Fachrichtung Digitale Vernetzung arbeiten mit der Netzwerkinfrastruktur und den Schnittstellen zwischen Netzwerkkomponenten und cyber-physischen Systemen.
• Beim Beruf IT-System-Elektroniker/-in wurden vor allem die elektrotechnischen Inhalte überarbeitet.
• Kaufleute für Digitalisierungsmanagement (vormals: Informatikkaufmann/-frau) managen die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auf der operativen Ebene.
• Bei den Kaufleuten für IT-System-Management (vormals: IT-System-Kaufmann/-frau) liegt der Schwerpunkt auf dem Angebot und der Vermarktung von IT-Dienstleistungen sowie dem Management und der Administration von IT-Systemen.
Für alle Berufe gilt übergreifend:
• Die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz werden deutlich ausgebaut.
• Soziale und personale Kompetenzen rücken stärker in den Mittelpunkt.
• Die gestreckte Abschlussprüfung wird eingeführt, bei der die Prüfung in zwei zeitlich voneinander getrennten Teilen stattfindet. Das bewährte Prüfungsinstrument „Betriebliche Projektarbeit“ wird beibehalten.
Rechtsgrundlagen
vom 28.02.2020 (BGBl. I S. 290) / Ausbildungsdauer 36 Monate
Rahmenlehrplan
Zeugniserläuterungen
Fortbildung / Umschulung
Berufsklassifikation nach KldB 2010
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