Die vielfältigen Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegewesen fordern eine neue interprofessionelle Verantwortungs- und Aufgabenverteilung. Die Online-Veranstaltung informiert grundlegend über die standardisierten Module nach § 14 PflBG zum Erwerb erweiterter Kompetenzen für heilkundliche Aufgaben.
Das Pflegeberufegesetz (PflBG) vom 17. Juli 2017 regelt die Pflegeausbildungen ab dem 1. Januar 2020 auf der Grundlage eines neuen und anspruchsvollen Pflege- und Berufsverständnisses. Neben dem Abbau von Versorgungsdefiziten, der Qualitätsverbesserung und der Erhöhung der Patientensicherheit gehört zur Zielstellung auch die Attraktivitätssteigerung der Gesundheitsfachberufe. Als eine der Innovationen ermöglicht § 14 PflBG im Rahmen von Modellvorhaben den Erwerb erweiterter Kompetenzen für heilkundliche Aufgaben, die über die in § 5 für die pflegeberufliche Ausbildung und die in § 37 für das primärqualifizierende Pflegestudium geregelten Ausbildungsziele hinausgehen.
Die Fachkommission nach § 53 PflBG hat gemäß § 14 Abs. 4 PflBG und unter Umsetzung der Vereinbarung der Ausbildungsoffensive Pflege 2019-2023 (Handlungsfeld III unter Punkt 3.4) standardisierte Module entwickelt, welche die „Richtlinie des gemeinsamen Bundesausschusses über die Festlegung ärztlicher Tätigkeiten zur Übertragung auf Berufs-angehörige der Alten- und Krankenpflege zur selbständigen Ausübung von Heilkunde im Rahmen von Modellvorhaben nach § 63 Abs. 3c SGB V“ vor dem Hintergrund dieses neuen Pflege- und Berufsverständnisses interpretieren. Die von der Fachkommission entwickelten und vom BMFSFJ und BMG genehmigten Module bilden die qualifikatorische Grundlage für die Durchführung von Modellvorhaben nach § 63 Abs. 3c SGB V. Diese bereits seit 2012 bestehende, jedoch bislang nahezu nicht genutzte Möglichkeit wird durch das Vorliegen der standardisierten Module ebenso wie durch die Regelungen des neuen § 64d SGB V erleichtert und unterstützt.
Neben der Information über die von der Fachkommission entwickelten standardisierten Module vor dem Hintergrund der rechtlichen Kontextbedingungen sollen auch Fragen der Konferenzteilnehmenden aufgegriffen, dokumentiert und aufbereitet werden.
Die Online-Veranstaltung richtet sich an Ministerien, Projektträger, Verbände, Krankenkassenvertreterinnen und -vertreter sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter auf Bundes- und Länderebene, die für die Planung von Modellvorhaben Verantwortung tragen. Anmeldungen aus dieser Zielgruppe werden aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl vorrangig berücksichtigt.
Die Dokumentation wird auf der Homepage des BIBB veröffentlicht und ist für alle Interessierten frei zugänglich.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Bei Anmeldung erhalten Sie zeitnah zur Veranstaltung einen Zugangscode.