Weniger Ausbildungsverträge als Folge sinkender Angebots- und Nachfragezahlen
11.12.2019 | Bettina Milde, Joachim Gerd Ulrich, Simone Flemming, Ralf-Olaf Granath
Als Folge der demografischen Entwicklung ist die Nachfrage junger Menschen nach dualer Berufsausbildung erstmals unter 600.000 gesunken. Auch das Angebot an Ausbildungsplätzen sowie die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gingen leicht zurück.
Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2019
Erstmals ist in Deutschland die Nachfrage von Jugendlichen nach dualen Ausbildungsplätzen unter die Zahl von 600.000 gefallen. Mit 598.800 jungen Menschen, die entweder einen Ausbildungsvertrag abschlossen oder aber – mit oder ohne alternative Verbleibsmöglichkeit – noch auf Ausbildungsplatzsuche waren, lag die Nachfrage um 11.200 unter dem Vorjahreswert. Damit haben die seit 2016 wieder sinkenden Schulabgängerzahlen den Ausbildungsmarkt erreicht. Parallel zur gesunkenen Ausbildungsplatznachfrage ging 2019 auch die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im dualen System nach BBiG/HwO zurück (2019: 525.100 / 2018: 531.400). Das Ausbildungsplatzangebot lag bei 578.200 (2018: 589.100).
Wie bereits in den Vorjahren blieben auch 2019 viele Betriebe und Jugendliche bei ihrer Suche auf dem Ausbildungsmarkt erfolglos.
Allerdings haben die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt nicht weiter zugenommen. Der relative Anteil der erfolglos angebotenen Ausbildungsplätze verringerte sich von 10,0% auf nunmehr 9,4%. Die Quote der erfolglos suchenden Bewerber betrug 12,3 % (2018: 12,9%).
Dies sind zentrale Ergebnisse der Analysen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2019. Sie basieren auf der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum Stichtag 30. September sowie auf der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA).
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