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Diskussion um Neuordnung der Metall- und Elektroberufe nimmt an Fahrt auf

09.08.2022

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift BWP (03/2022) sind zwei Beiträge publiziert, die ausgehend von Evaluationsergebnissen zur jüngsten Novellierung der Metall- und Elektroberufe (2018) die Möglichkeiten und den Rahmen einer Neuordnung thematisieren. In der Schweiz läuft zeitgleich bereits ein Neuordnungsverfahren zu den vergleichbaren Berufsprofilen.

Diskussion um Neuordnung der Metall- und Elektroberufe nimmt an Fahrt auf

Im Jahre 2018 wurden in Deutschland als Antwort auf veränderte Qualifikationsbedarfe die Metall- und Elektroberufe sowie der Beruf Mechatroniker/in um insgesamt sieben Zusatzqualifikationen sowie eine zusätzliche Berufsbildposition „Digitales Arbeiten“ ergänzt.

Zwei parallellaufende Projekte, die EVA M+E Studie (im Auftrag von Gesamtmetall) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), haben diese Neuerungen evaluiert. Das BIBB legte dazu bereits 2021 einen Zwischenbericht vor.

Die Ergebnisse der EVA M+E Studie wurden vor Kurzem in einem Abschlussbericht veröffentlicht, der u.a. ein Strukturmodell für die Neuordnung in die Diskussion bringt.
Darin sind die entsprechenden Berufsprofile neu aufstellt: aufbauend auf nur wenigen Kernberufen wird dabei auf eine stärkere Differenzierung gegen Ende der Ausbildung fokussiert. Becker/Spöttl/Windelband, die maßgeblich zusammen mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) die Studie umgesetzt haben, machen dies zum Thema in ihrem BWP-Beitrag.

Kaufmann/Winkler/Zinke (alle BIBB) beleuchten vor dem Hintergrund ihrer Evaluationsergebnisse das Verhältnis von Standardisierung und Flexibilisierung in der Berufsbildung. Sie benennen zunächst an Praxisbeispielen Flexibilisierungspotentiale auf Grundlage der bestehenden Berufe und sehen zur Ausschöpfung dieser Potentiale v. a.  die Ausbildungsbetriebe in der Verantwortung. Notwendige Standardisierung bezieht sich aus deren Perspektive auf eine mögliche, mittelfristige Neuordnung der Berufe. Sie benennen dafür Kriterien, die z. B. besondere Bedarfe der Klein- und mittelständischen Unternehmen und die unterschiedlichen Digitalisierungsniveaus in den Betrieben betreffen.

Ein Blick auf das laufende Neuordnungsverfahren der vergleichbaren Berufe in der Schweiz gibt zusätzliche Denkanstöße für die weitere Diskussion. Der schweizerische Ansatz setzt nach jetzigem Stand bei Beibehalt der bisherigen Berufe auf eine verstärkte Differenzierung durch Modularisierung. Wie künftige Prüfungsregelungen gestaltet sein sollen, scheint auch dort ein heißes Thema. Zur Diskussion steht ein Prüfungsverfahren, in dem einzelne Prüfungsleistungen im Ausbildungsverlauf erhoben, summiert und gewichtet werden.

Flexibilisierung in den industriellen Metall- und Elektroberufen : Impulse für die Ausbildung und die künftige Neuordnungsarbeit

Kaufmann, Axel; Winkler, Florian; Zinke, Gert | 2022

Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : BWP; 51 (2022), H. 3; Seite 17-21

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Flexible Kernberufsstrukturen für die digitalisierte Facharbeit

Becker, Matthias; Spöttl, Georg; Windelband, Lars | 2022

Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : BWP; 51 (2022), H. 3; Seite 22-26

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