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Internationaler Tag der Flüsse: Vorstellung des Berufs Wasserbauer/-in

22.09.2023

Die vielen Flüsse in Deutschland sind Lebensraum, Orte der Erholung und wichtige Transportwege für Menschen und Güter. Wasserbauer/-innen sorgen dafür, dass die Menschen an den Flüssen sicher leben können. Sie sind für die Unterhaltung der Schifffahrtsstraßen des Bundes und der Länder, von Gewässern und des Küstenbereichs verantwortlich. Außerdem fallen der Schutz der Uferlandschaft und die Katastrophenprävention in ihre Zuständigkeit.

Internationaler Tag der Flüsse: Vorstellung des Berufs Wasserbauer/-in

Was sind die Aufgaben von Wasserbauer/-innen?

Die Wasserbauer/-innen bauen Uferbefestigungen, Dämme und Deiche und warten diese sowie andere Bauwerke, z.B. Schleusen. Außerdem kümmern sie sich um den Hochwasserschutz und die Eisabwehr. Dazu werden in der Ausbildung auch viele praktische Fertigkeiten wie Pflastern, die Bearbeitung von Holz und auch Betongießen vermittelt. Außerdem lernen die Auszubildenden die Bedienung und Handhabung von schwimmenden Fahrzeugen und Geräten. Auch ein überbetrieblicher Lehrgang jeweils vor und nach der Zwischenprüfung ist Bestandteil der Ausbildung.

Die Aufgaben der Wasserbauer/-innen beschränken sich aber nicht nur auf Flüsse. Sie „kümmern“ sich auch um andere Gewässer und Talsperren. Trinkwassertalsperren leisten z.B. einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Mit ihrer Arbeit tragen die Wasserbauer/-innen auch zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie bei. Deren vorrangiges Ziel ist das Erreichen eines guten ökologischen Zustands aller Gewässer. Wasserbauer/-innen helfen dabei zum Beispiel, indem sie Renaturierungsmaßnahmen durchführen.

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Arbeit der Wasserbauer/-innen?

Die Auswirkungen des Klimawandels bekommen die Wasserbauer/-innen in ihrem Arbeitsalltag direkt zu spüren: Hochwasser, Niedrigwasser, Starkregen und Dürren wirken sich unmittelbar auf Gewässer und ihre Unterhaltung aus. Nicht zuletzt zeigte die Unwetterkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 eindrücklich, wie wichtig der Beruf im Kontext der Anpassung an den Klimawandel ist.

Um die Region beim Wiederaufbau zu unterstützen, haben in einem Azubiprojekt der Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) im Jahr 2022 über 100 Auszubildende des Berufes Uferbereiche der Ahr naturnah instandgesetzt. Zur nachhaltigen Uferbefestigung wurde eine im Ahrtal bisher nicht genutzte ingenieurbiologische Bauweise eingesetzt. Bei dieser werden zur Befestigung Weidenruten genutzt, die im Boden austreiben und über die gebildeten Wurzeln das Ufer zusätzlich auf natürliche Weise stabilisieren.  

Wie wird man Wasserbauer/-in?

Angehende Wasserbauer/-innen werden primär bei Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes ausgebildet, z.B. bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Talsperren- und Küstenschutzverwaltungen der Länder, regionalen und kommunalen Gewässerverbänden, Städten und Gemeinden sowie Deichverbänden. Aber auch die Bauindustrie zeigt ein steigendes Interesse an dem Beruf.

Im Jahr 2022 wurden 126 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen und 105 Auszubildende haben die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden. Die Ausbildung dauert drei Jahre, und es gibt mit der Fortbildung zum Wasserbaumeister/zur Wasserbaumeisterin eine attraktive Aufstiegsqualifikation auf der Ebene 6 des deutschen Qualifikationsrahmens.