BIBB-Präsident Esser: „Bestmögliche Unterstützung für jeden Einzelnen gewährleisten“
Rolle der Jugendberufsagenturen beim Übergang Schule-Beruf
Jugendberufsagenturen können einen wertvollen Beitrag für die ganzheitliche Begleitung junger Menschen leisten – dies wird in vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Kooperation mit der Hochschule Düsseldorf geführten Experteninterviews deutlich. Jungen Menschen wird ein großes Eigeninteresse attestiert, dennoch bestehe der Wunsch, beim Übergang Schule-Beruf und während der Berufsausbildung Unterstützung zu erhalten. Eine qualitätsvollere Berufsorientierung, die lebensbegleitende Berufsberatung und eine kollegiale Fallberatung werden als zentrale Aspekte genannt, um den Übergang in Ausbildung zu verbessern. Auf der Angebotsebene werden aufsuchende und niedrigschwellige Förderinstrumente, eine kohärente Förderpolitik und die außerbetriebliche Ausbildung in Kooperation mit Betrieben angeführt.
Das BIBB hat dazu in Kooperation mit der Hochschule Düsseldorf eine qualitative Untersuchung durchgeführt und auf Basis von sechs Experteninterviews 13 Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die zentrale Frage war, wie die Jugendberufsagenturen vor Ort zur Umsetzung einer Ausbildungsgarantie beitragen können.
Die Jugendberufsagenturen geraten aktuell immer stärker in den Fokus der bildungspolitischen Diskussion, wenn es um den Übergang von jungen Menschen von der Schule in den Beruf geht. „Gemeinsam müssen wir Jugendliche darin unterstützen, berufliche Handlungskompetenzen zu erwerben und dabei die jeweilige Lebenssituation und Bedarfe berücksichtigen. Dies erfordert gebündelte und vernetzte Aktivitäten der Organisationen vor Ort und eine rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit, um für die Einzelnen die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten“, so BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. Die Aufgabe von Jugendberufsagenturen liegt grundlegend auf zwei Ebenen: der Beratung und Begleitung von jungen Menschen und der Verbesserung von Strukturen, Prozessen und Angeboten im Übergangsbereich vor Ort.
Hintergrund:
Bei den Jugendberufsagenturen handelt es sich nicht um neue Institutionen, sondern um neue Formen der Zusammenarbeit von Jobcenter, Agentur für Arbeit und der Jugendhilfe. Für die Jugendlichen werden zentrale Anlaufstellen im Sinne eines One-Stop-Government geschaffen, deren Ausgestaltung aufgrund regionaler Gegebenheiten sehr unterschiedlich ausfallen kann. Jugendberufsagenturen arbeiten vor Ort sehr eng in einem Netzwerk von Partnern zusammen, vor allem in Schulen, und verbessern Angebote und Prozesse im Sinne der Jugendlichen am Übergang Schule – Beruf.