Wenn Jugendliche der Schule fernbleiben, hat das Folgen nicht nur für den Lernerfolg, sondern auch für den Berufseinstieg. Stephanie Warkentin von IN VIA Deutschland stellt vor, wie Fachkräfte schulmüde Jugendliche erreichen, Vertrauen aufbauen und sie im Übergang begleiten können.
Wertschätzende betriebliche Ausbildungskultur für die Generation Z
Die duale Berufsausbildung steht vor großen Herausforderungen. Zugleich zeigen Studien, dass die Generation Z Sinnstiftung und Selbstverwirklichung im Beruf sucht. Wie kann man die jungen Menschen und Ausbildungsbetriebe zusammenbringen?
Soziale Herkunft, ungleiche Lernbedingungen und strukturelle Barrieren wirken im Bildungssystem fort und entscheiden auch über Berufschancen. Im Interview mit der BIBB-Fachstelle überaus erläutert der spanische Soziologe César Rendueles, welche Perspektive er auf den Begriff Chancengleichheit hat.
Genau hinhören, ernst nehmen, Beteiligung ermöglichen
Die mentale Gesundheit junger Menschen rückt zunehmend in den Fokus. Immer mehr Jugendliche gelten als psychisch belastet. Im Interview mit der BIBB-Fachstelle überaus macht Lisa Hasenbein vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) deutlich: Es braucht einen diversitätssensiblen Umgang mit Betroffenen.
Der Start ins Berufsleben ist heute von vielfältigen Krisen geprägt. Der Soziologe Klaus Hurrelmann erörtert im Gastbeitrag für die Fachstelle überaus, wie man junge Menschen systematisch begleiten und gezielt unterstützen kann. Dazu gilt es, den Übergang in die Arbeitswelt zeitgemäß zu gestalten.
Junge Menschen, die eine inklusive Schule oder eine Förderschule besucht haben, haben es auf dem ersten Arbeitsmarkt schwer. Oft wechseln sie in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Das Projekt "Ausbildung mittendrin" begleitet Jugendliche auf ihrem Weg in und durch eine duale Ausbildung.
Ein Projekt der TH Köln unterstützt zugewanderte Fachkräfte mit sozialen Berufen auf dem Weg zu einer qualifikationsadäquaten Beschäftigung. Ehemalige Teilnehmende begleiten nun junge Menschen beim Übergang in Ausbildung und Beruf, zum Beispiel in Beratungsstellen und bei Bildungsträgern.
Vor allem in ländlichen Regionen mit sozioökonomisch schwächeren Voraussetzungen sind die Bedingungen für den Übergang von der Schule in die Ausbildung oft besonders schwierig. M. Tuan Nguyen von der HdBA nimmt die Besonderheiten des Übergangsprozesses in ländlichen Räumen in den Blick.
Die Generation Z – Digital kompetent oder nur medienaffin?!
Der Generation Z fehlen oft entscheidende Kompetenzen für die moderne Arbeitswelt. Jens Christian Soemers zeigt, warum es wichtig ist, Medienaffinität nicht mit digitaler Kompetenz zu verwechseln, und wie man digitale Fähigkeiten fördern kann, um junge Menschen fit für den Berufsalltag zu machen.
Die komplexen Auswahlmöglichkeiten am Übergang Schule – Beruf erfordern viel Selbstkompetenz bei Jugendlichen. Jane Porath von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit erläutert, wie sich das Verständnis von Beratung und Berufswahlkompetenz verändert und welche Rolle Reflexionsprozesse spielen.
Erziehungswissenschaftlerin Ruth Enggruber erläutert im Interview, weshalb die duale Berufsausbildung allen jungen Menschen offenstehen sollte, wie ein inklusives Berufsausbildungssystem aussehen müsste. Sie spricht sich dafür aus, flexibilisierte, individualisierte Ausbildungswege zu ermöglichen.
Das Projekt „Ausbildung garantiert!?“ von IN VIA begleitet Diskurse zur Ausbildungsgarantie. Im Fokus steht dabei die inklusive Ausgestaltung des Übergangs Schule – Beruf. Mareike Krebs und Susanne Nowak beschreiben Gelingensbedingungen, abgeleitet aus Praxisansätzen der Jugendsozialarbeit.
Bei der Unterstützung der Berufswahlkompetenz junger Schülerinnen und Schüler hat sich die Verbindung von Reflexion und Handlungsorientierung besonders bewährt. Carolin Kunert vom Berufsorientierungsprogramm BOP erläutert die Entwicklung neuer Standards für die Durchführung der BOP-Potenzialanalyse.
Inklusive Strukturen am Übergang Schule - Beruf stärken
Im Interview mit der BIBB-Fachstelle überaus analysiert Dr. Jonna Blanck (Humboldt-Universität Berlin) die Übergänge von Förderschülerinnen und -schülern und spricht über die Wirkungen von Klassifizierungen, die die Zugänge zu regulärer Bildung erschweren, sowie die Herausforderungen für Beratende.
Im Lebensmittelhandwerk vereinen sich Tradition und Technik, Kunst und Können sowie Ideen und Innovationen. Mit dem Job Dive 360°-Panorama des BIBB können Jugendliche, die sich ein Bild von einer Ausbildung im Lebensmittelhandwerk machen möchten, jetzt direkt in dieses Berufsfeld eintauchen.
Reflexionsmodule – kleine Helfer für den Weg in die Eigenständigkeit
Berufliche Orientierung ist ein sehr persönlicher Prozess. Gleichzeitig spielt die Anerkennung des sozialen Umfelds in Entscheidungen von Jugendlichen hinein. Die BIBB-Fachstelle überaus hat Module entwickelt, die die Selbstreflexion der jungen Erwachsenen zu eigenen Vorstellungen anregen sollen.
Straßensozialarbeit kann für junge Menschen in schwierigen Lebenslagen den Weg in die passenden Hilfesysteme ebnen. Annabelle Brumm und Frank Neises beschreiben in ihrem Praxisbericht für die BIBB-Fachstelle überaus die Arbeit, die die Basis für eine erfolgreiche Übergangsgestaltung ist.
Die ProLand-Produktionsschule ermöglicht jungen Menschen eine "grüne" Berufsorientierung und -vorbereitung. Dieses Konzept ermöglicht Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. Die Teilnehmenden können im Sinne des Umweltschutzes aktiv sein und sich zugleich für sogenannte grüne Zukunftsberufe qualifizieren.
Produktionsschulen ermöglichen eine arbeitsweltbezogene Berufsvorbereitung durch die Verbindung von Arbeit und Lernen. Wie dies gelingt, erläutert Martin Mertens, Vorsitzender des Bundesverbands Produktionsschulen, in seinem Beitrag für die BIBB-Fachstelle überaus.
Es gibt für Betriebe und Auszubildende vielfältige Möglichkeiten der Unterstützung vor oder während einer Ausbildung. Im dritten Clip der Videoreihe „Ausbildung inklusiv gestalten“ zeigt die BIBB-Fachstelle überaus am Beispiel zweier Initiativen, wie Maßnahmen individuell angepasst werden können.
Mit einer Teilzeitausbildung können Ausbildungsverhältnisse zustande kommen, wo dies sonst aufgrund der Lebensumstände vielleicht nicht möglich wäre. Ein Clip der vom BMBF geförderten Reihe „Ausbildung inklusiv gestalten“ zeigt an zwei Praxisbeispielen, wie eine Teilzeitausbildung gelingen kann.
Qualifizierungsbausteine gibt es bereits seit 19 Jahren. Heike Zinnen von der Fachstelle überaus beschreibt Schwierigkeiten und Lösungsansätze bei der Umsetzung – und wie das Förderinstrument zu einem Türöffner für Jugendliche beim Übergang in die Ausbildung weiterentwickelt werden könnte.
Die BIBB-Fachstelle überaus hat den ersten Videoclip ihrer Reihe „Ausbildung inklusiv gestalten“ veröffentlicht. Der erste Clip gibt einen Überblick über die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten und nennt Anlaufstellen für interessierte Betriebe.
Berufsorientierung – was folgt aus der Corona-Krise?
Für Jugendliche war der Übergang von der Schule in den Beruf in der Corona-Krise erheblich erschwert. Welche Schlussfolgerungen sind daraus für die Berufsorientierung zu ziehen? Petra Lippegaus geht dieser Frage in einem Gastbeitrag für die Fachstelle überaus nach - und zeigt mögliche Lösungsansätze.
Clemens Wieland von der Bertelsmann Stiftung erläutert für die BIBB-Fachstelle überaus vor dem Hintergrund einer aktuellen Studie, inwiefern sich das österreichische Modell einer Ausbildungsgarantie auf Deutschland übertragen lässt.
In sechs kurzen Videointerviews auf dem BIBB-Fachportal überaus berichten Akteurinnen und Akteure aus der Praxis, welche digitalen Tools sie in ihrer Arbeit einsetzen, welche Hürden es gibt und wo analoge Lösungen (noch) die bessere Wahl sind.
Dass eine Teilzeitberufsausbildung für Betriebe und junge Erwachsene lohnend sein kann, zeigte eine Tagung der BIBB-Fachstelle überaus. Eine Empfehlung des BIBB-Hauptausschusses gibt darüber hinaus konkrete Hinweise zur Handhabung der Teilzeitberufsausbildung in der Praxis.
In einer Expertise des Paritätischen Gesamtverbands plädieren Fachleute, darunter BIBB-Übergangsexperte Frank Neises, für eine Neuausrichtung des Berufsbildungssystems hin zu einem inklusiven Ausbildungssystem aus menschenrechtlicher Perspektive.
Wie gut junge Menschen die Schwelle zum Erwachsenenleben bewältigen, hängt auch von der privaten Unterstützung ab. Im Videointerview mit der BIBB-Fachstelle überaus plädiert Jugendforscher Wolfgang Schröer dafür, die Beratung am Übergang Schule – Beruf mehr auf den individuellen Bedarf auszurichten.
Auszubildende werden mit digitalen Lehr- und Lernformen konfrontiert, die ihnen aus der allgemeinbildenden Schule nicht vertraut sind. Ein Gastbeitrag für die BIBB-Fachstelle überaus zeigt, um welche digitalen Lernwerkzeuge es sich handelt und wie man sich auf den Umgang damit vorbereiten kann.
Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt weiter verändern. Im Interview mit der BIBB-Fachstelle überaus hat die Philosophin Lisa Herzog über mögliche Ausformungen dieses Umbruchs, die besonderen Umstände für den Bildungsbereich und die Wertigkeit von Berufen gesprochen.
Digitale Ungleichheit in der Wissenschaftsgesellschaft
In Ihrem Gastbeitrag für die BIBB-Fachstelle überaus zeigen Nicole Zillien und Thomas Lenz, wie sich in Corona-Zeiten die digitalen Ungleichheiten in neuer Härte als bildungsbezogenes Problem herauskristallisieren.
Auch am Übergang Schule – Beruf hat die Corona-Krise deutliche Spuren hinterlassen. Das trifft besonders junge Menschen mit schlechteren Startchancen. Ein Beitrag von Dr. Verónica Fernández (Fachstelle überaus) zeigt die Auswirkungen – und wie virtuelle Angebote bei der pädagogischen Arbeit helfen.
Auf einen Handschlag nicht einzugehen, gilt in westlichen Kulturkreisen schnell als Zeichen der Respektlosigkeit. Ein interaktiver Clip der BIBB-Fachstelle überaus beleuchtet die Ursachen hinter einer solchen Verweigerung durch Azubis und zeigt, wie Ausbildende mit der Problematik umgehen können.
Berufsorientierung gelingt, wenn sie auch das Gefühl anspricht, nicht nur den Verstand. Wenn sie Jugendliche motiviert, indem sie ansetzt, wo diese sich im Entscheidungsprozess befinden. Katja Driesel-Lange vom ZBB der Uni Münster setzt sich für individualisierte Formen der Berufsorientierung ein.