BP:
 


Klimawandelanpassung: Diese Berufe und Kompetenzen sind gefragt

08.05.2025

Für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind einige Berufsgruppen besonders relevant, zum Beispiel aus der Bauwirtschaft. Auch erfordert Klimaanpassung neue Kompetenzprofile. Die berufliche Bildung spielt dabei eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Transformation.

Zwei Straßen kurven um einen Baum. Im Hintergrund ist eine Solaranlage.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) sowie in Kooperation mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) das Projekt „Analyse und Einsatz von Klimadiensten zum Kapazitätsaufbau, Bildung und Vernetzung zur Klimaanpassung“ durchgeführt. Dabei wurde erstmals systematisch analysiert, welche Berufsgruppen für die Klimaanpassung besonders relevant sind, wie passende Kompetenzen vermittelt werden und welchen Beitrag die berufliche Bildung hier leisten kann.

Der Abschlussbericht zeigt, welche fachlichen und personalen Kompetenzen für die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen erforderlich sind und ob diese bereits in der Ausbildung oder im Studium vermittelt werden. Dafür werden die Ausbildungsberufe Dachdecker/-in, Umwelttechnologe/-in für Wasserversorgung und Umwelttechnologe/-in für Abwasserbewirtschaftung sowie dem Studienberuf Landschaftsarchitekt/-in beispielhaft untersucht. Die fachlichen Kompetenzanforderungen variieren zwischen den Berufen. Hinsichtlich der personalen Kompetenzen zeichnen sich bei den untersuchten Berufen ähnlichen Anforderungen ab: Veränderungsfähigkeit, Beratung und Kommunikation, Datenaustausch und Digitalisierung, kritisches Denken und Reflexion, Nachhaltigkeitsverständnis und Krisenreaktion sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit gewinnen berufsübergreifend an Bedeutung.

Die Integration von Klimaanpassungskompetenzen in die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung muss zukünftig über alle Ebenen hinweg weiter gestärkt werden. Es ist zwingend erforderlich, dass der gesellschaftliche Kontext der Klimaanpassung bereits ab der Ausbildung vermittelt wird. Insbesondere ein besseres Verständnis des Beitrags von Klimaanpassungsmaßnahmen zum gesamtgesellschaftlichen Wohlergehen könnte zu einer verbesserten Akzeptanz und Umsetzung beitragen. Dafür müssen alle relevanten Akteure der beruflichen Bildung sensibilisiert und konkrete Handlungsspielräume aufgezeigt werden.

Neben der Anpassung von individuellen Ausbildungsordnungen braucht es auch Räume für das Erproben und die Reflexion in der Bildungspraxis, zum Beispiel in der überbetrieblichen Ausbildung und bei berufsübergreifenden Standardberufsbildpositionen. Auch der stärkere Austausch über gelungene Praxisbeispiele und Modellprojekte sind wichtige Bausteine für die Integration des Themas Klimaanpassung in die berufliche Bildung. Durch gezielte Förderprogramme können Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Klimaanpassung in der beruflichen Bildung aktiv gestärkt werden.

Die berufliche Bildung kann dabei helfen, die Klimaanpassung voranzubringen. Politische Strategien und Aktionspläne adressieren die Rolle der Berufsbildung bislang allerdings nur am Rande. Es fehlen konkrete Ziele, Strategien und Maßnahmen für den Bereich Klimaanpassung. Die systematische Integration dieser Kompetenzen in Bildungsstrukturen sowie die interdisziplinäre Vernetzung der Akteure ist jedoch entscheidend für die gesellschaftliche Transformation hin zu einer klimaangepassten Gesellschaft. Hierbei sind alle Akteure gefragt, die an der Gestaltung beruflicher Ausbildung mitwirken: Sozialpartner, Bildungseinrichtungen, Kammern und koordinierende Institutionen sollten gemeinsam und gezielt daran arbeiten, berufliche Handlungsfähigkeit im Kontext von Klimaanpassung zu stärken.

Die nun vorliegende Studie liefert hier wichtige Impulse für Betriebe, Bildungseinrichtungen und Politik.

Sie steht kostenfrei beim Umweltbundesamt zur Verfügung:

Kompetenzen für Klimaanpassung | Umweltbundesamt