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Die Umfrage 2003: Dynamik in der Weiterbildungslandschaft

Die Umfrage in 2003 "Dynamik in der Weiterbildungslandschaft" (Stand: März 2004)

Unter diesem Motto fand im Spätsommer 2003 die vierte wbmonitor-Umfrage des BIBB statt. Von besonderem Interesse waren diesmal die Auswirkungen veränderter Arbeitsmarktpolitik auf den Weiterbildungsmarkt mit den Stichworten Bildungsgutscheine und Qualitätssicherung. An der Befragung haben sich rund 2700 Anbieter beteiligt, mit den folgenden ersten Ergebnissen.
Um den Herausforderungen zu begegnen hat die Mehrheit der Anbieter eine Reihe verschiedener Aktivitäten wie z.B. die Qualifizierung des Personals eingesetzt und bereitet weitere wie z.B. die Konzeption von Blended-Learning-Angeboten vor. Ein Qualitätssicherungssystem mit externer Begutachtung hat jeder vierte Anbieter bereits eingeführt, jeder fünfte hat es in absehbarer Zeit vor. Jeder dritte Anbieter hat bereits Bildungsgutscheine eingelöst.
Die angespannte Situation wird erkennbar daran, dass nur wenige Anbieter von Einnahmesteigerungen im ersten Halbjahr 2003 gegenüber dem Vorjahr berichten; ein Drittel macht weniger Umsatz mit dem Arbeitsamt. Ähnliche Tendenzen zeigen sich bei der Zahl der Beschäftigten: Die Abnahmen sind mehrfach höher als Steigerungen; nur bei frei- oder nebenberuflich Beschäftigten halten sie sich mit jeweils etwa 20% die Waage. Betriebsbedingte Kündigungen hat jeder fünfte Anbieter im ersten Halbjahr 2003 aussprechen müssen.
Steigende Teilnahme in den letzten zwei Jahren verzeichnete jeder fünfte Anbieter bei den wichtigen Zielgruppen Betriebe, Frauen und Fachkräfte, bei jungen Erwachsenen bis zu 25 Jahre jeder vierte. Für die nächsten zwei Jahre erwartet etwa ein Viertel der Anbieter Steigerungen besonders bei Betrieben, jungen Erwachsenen und von Arbeitslosigkeit bedrohten Personen sowie bei Fachkräften. Sinkende Teilnahme bei Arbeitslosen erwarten 26%.
Die Dynamik lässt sich auch am Wandel des Angebots und dem Alter der Anbieter erkennen: Inhaltlich Neues haben 54% der Befragten im ersten Halbjahr 2003 angeboten. Und jung sind die Einrichtungen: 47% entstanden zwischen 1990 und 1999, fast 5% sogar erst seit dem Jahr 2000. Die Mehrheit zeigt sich optimistisch: rund 10% geben ihrer Einrichtung sehr gute Zukunftsaussichten und weitere rund 50% noch gute; die mittlere vergebene ("Schul-")Note beträgt 2,4.
Es ist dem wbmonitor offenbar gelungen, die wichtigsten Träger beruflicher Weiterbildung, die ja in weiten Teilen staatlich nicht reguliert ist, zu erreichen: die privaten Institute stellen mit gut 40% die größte Gruppe, 20% sind kommunale oder staatliche Einrichtungen, 10% werden von Verbänden getragen, Gewerkschaften und wirtschaftsnahe Einrichtungen haben kleinere Anteile.