Mehr Ausbildungsangebote, eine stabile Nachfrage, eine unveränderte Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge und ein erneuter Anstieg der Zahl unbesetzter Lehrstellen – das sind Ergebnisse der BIBB-Analysen zur Ausbildungsmarktentwicklung 2015.
Vom „Automatenfachmann“ bis zum „Werksteinhersteller“ – mit 17 modernisierten dualen Ausbildungsberufen beginnt am 1. August das neue Ausbildungsjahr. „Die hohe Zahl modernisierter Berufe zeigt, wie dynamisch und flexibel das duale Ausbildungssystem ist“, so BIBB-Präsident Esser.
BIBB-Hauptausschuss verabschiedet einstimmig Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht 2015 und würdigt diesen als „einen guten Überblick über die bildungspolitischen Ansätze der Bundesregierung“.
Die duale Berufsausbildung in Deutschland weckt weiterhin großes Interesse im Ausland. Allein im ersten Quartal 2015 wurden Zugriffe aus 106 Staaten auf die Internetseite der Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungskooperation (GOVET) im BIBB registriert.
Die Bedeutung der „Soft Skills“ in der beruflichen Bildung nimmt zu. Vier innovative Modelle zur Förderung sozialer Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung wurden daher mit dem „Hermann-Schmidt-Preis 2015“ ausgezeichnet.
Neuer Spitzenreiter in der Rangliste der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen ist 2014 der Beruf Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement. Mehr als 29.100 Jugendliche haben zum Stichtag 30. September bundesweit in diesem Beruf einen neuen Ausbildungsvertrag unterschrieben.
Betriebe stehen der Ausbildung von Studienaussteigern aufgeschlossen gegenüber, drei von vier Unternehmen sind grundsätzlich dazu bereit. Laut einer BIBB-Betriebsbefragung sehen sie es jedoch als „schwierig“ an, mit Studienaussteigern überhaupt in Kontakt zu kommen.
Das BIBB verstärkt seine Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Deutschland. Mit der FernUniversität Hagen wurde eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Den Schwerpunkt der Zusammenarbeit bilden die Themen „Akademisierung der Berufsbildung“ und „Qualifizierung des Ausbildungspersonals“.
In den Elektro- und Versorgungsberufen droht ein dramatischer Fachkräfteengpass. Laut einer Sonderauswertung des BIBB werden bis zum Jahr 2030 allein in diesen beiden Berufsfeldern rund 760.000 Erwerbspersonen fehlen.
Berufliche Bildung spielt eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung. Mehr als 150 Akteure aus allen Bereichen der Berufsbildung diskutieren „Perspektiven und Strategien 2015+“.
Ein neuer BIBB-Leitfaden unterstützt vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit praxiserprobten Ansätzen, um neue Wege der Qualitätsentwicklung in der Berufsausbildung einzuführen und weiterzuentwickeln.
Die Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN) hat vier Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen für ihre herausragenden Dissertationen zur Berufsbildungsforschung mit dem „Friedrich-Edding-Preis 2015“ ausgezeichnet.
Der Beruf „Kerzenhersteller/-in und Wachsbildner/-in“ ist modernisiert worden – mit Blick auf technologische Weiterentwicklungen und die wachsende Bedeutung individueller Kundenanforderungen bei der Herstellung von Kerzen, Reliefs und Skulpturen.
Das Interesse im Ausland am dualen System der Berufsausbildung in Deutschland ist anhaltend hoch – auch in der Forschung. Das BIBB bietet dazu Aufenthalte für Gastwissenschaftler. Zwei Stipendiaten wollen Handlungsmodelle für duale Elemente im eigenen Land erforschen.
Die berufliche Bildung muss sich unter veränderten Rahmenbedingungen vielfältig bewähren. Über Analysen, Daten und Impulse zur Weiterentwicklung der beruflichen Bildung informiert der Jahresbericht 2014 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Mit dem „Hermann-Schmidt-Preis“ werden Projekte und Initiativen ausgezeichnet, die innovative, beispielhafte und bewährte betriebliche Modelle zur Förderung sozialer Kompetenzen in der beruflichen Bildung entwickelt haben.
Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Befragung von mehr als 500 angehenden Mechatronikern/Mechatronikerinnen durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Um kranken oder verletzten Füßen Halt zu geben oder Fehlbildungen auszugleichen, verbinden Orthopädieschuhmacher/-innen höchste handwerkliche Tradition mit moderner Technik und medizinischem Wissen. Die Ausbildungsordnung wurde modernisiert; die Neuregelung tritt zum 1. August in Kraft.
Für die vielen Automaten, die unser tägliches Leben begleiten, braucht es zeitgemäß ausgebildete Fachleute. Die vielseitigere, auf alle Automatentypen anwendbare neue Ausbildungsordnung tritt am 1. August in Kraft.
Betriebe investieren in hohem Umfang in die Ausbildung ihres Fachkräftenachwuchses. Diese Investitionen zahlen sich insbesondere bei Übernahme der Auszubildenden aus, wie eine repräsentative BIBB-Erhebung zeigt.
Die Zahl der ausbildenden Betriebe ist zwischen 2007 und 2013 um 52.000 gesunken. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist der deutliche Anstieg unbesetzter Ausbildungs-stellen. Eine Sonderauswertung des BIBB-Qualifizierungspanels analysiert die Hintergründe.
Ein neuer BIBB-Förderschwerpunkt zielt auf strukturelle, dauerhafte Verankerungen von Nachhaltigkeit ab. Es gilt, Weiterbildungskonzepte für Berufsbildungspersonal und Gestaltungslösungen für Ausbildungsstätten zu entwickeln. Anträge können ab sofort gestellt werden.
Eine BIBB-Analyse zum Erfolg bei der Lehrstellensuche zeigt: Vor allem Berufspraktika und persönliche Kontakte öffnen den Weg zum Ausbildungsplatz. Rund jede/-r vierte Jugendliche fand 2014 über ein Praktikum zur Ausbildungsstelle. Unterschiede gibt es je nach Schulabschluss.
Aktuelle Themen der beruflichen Bildung präsentiert das BIBB an seinem Messestand auf der didacta vom 24. bis 28. Februar in Hannover. Das Forum „Berufliche Bildung“ bietet „live“ praktische Anregungen und Tipps in Interviews, Podiumsdiskussionen, Workshops und persönlichen Gesprächen.
Kleider und Feuerwehranzüge, Schals und Rucksäcke – „Textil- und Modenäher/-innen“ und „Textil- und Modeschneider/-innen“ fertigen modische, klassische und funktionelle Bekleidung und textile Artikel. Die beiden zwei- bzw. dreijährigen Ausbildungsberufe wurden auf den neuesten Stand gebracht.
Das „Erproben“ in Werkstätten und Betrieben stärkt entscheidend die Berufswahlkompetenzen Jugendlicher. Der Sammelband zeigt erfolgreiche Beispiele und will die systematische Organisation der Praxiserfahrungen voranbringen.
Mehr als die Hälfte der 18- bis 24-jährigen Erwerbstätigen mit dualer Berufsausbildung arbeiten im erlernten Beruf. Der Anteil vollständiger Berufswechsler steigt mit der seit Ausbildungsabschluss verstrichenen Zeit an.
Das BIBB prüft eine Modernisierung der vier dualen IT-Berufe Fachinformatiker/-in, IT-System-Elektroniker/-in, IT-System-Kaufleute sowie Informatikkaufleute. Ergebnisse der Voruntersuchung sollen bis Herbst 2016 vorliegen.
Deutschland ist bei den IT-Kernberufen quantitativ gut aufgestellt und wird auch den durch die Umstellung der Produktionsprozesse auf Industrie 4.0 steigenden Bedarf an Fachkräften decken können. Gleichzeitig werden in allen Berufen und Branchen die IT-Kompetenzen zunehmen.
Rund 360.000 Schüler/-innen absolvieren eine berufliche Ausbildung im Bereich der Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialberufe. Eine BIBB-Studie weist kontinuierlich steigende Schüler/-innenzahlen in diesem Bereich und rückläufige Zahlen in den übrigen vollzeitschulischen Ausbildungsgängen nach.
Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind 2014 zum dritten Mal in Folge kräftig gestiegen. Durchschnittlich hat jeder Azubi in Deutschland 795 Euro brutto pro Monat im Portemonnaie (+ 4,5 % gegenüber 2013).
Die Gestreckte Abschlussprüfung, die Pflicht- und Wahlqualifikationen sowie der „Durchstieg“ von der abgeschlossenen zweijährigen Verkäuferausbildung in das 3. Ausbildungsjahr zum Einzelhandelskaufmann werden in der Branche positiv aufgenommen. Das ergab eine BIBB-Evaluation.
„Die Digitalisierung der Arbeitswelt ist die zentrale Herausforderung für die allgemeine und die berufliche Bildung“. Das erklärte BIBB-Präsident Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser auf einer Tagung in Hannover.
Eine positive Bilanz zieht der erste GOVET-Jahresbericht. „Die zahlreichen durch GOVET bearbeiteten Anfragen zeigen, dass es eine richtige und wichtige Entscheidung war, eine Zentralstelle für die internationale Berufsbildungszusammenarbeit im BIBB einzurichten", so BIBB-Präsident Esser.
Eine grundlegende Novellierung der „ReNoPat“-Berufe (Rechtsanwalts-, Notar-, Patentanwalts- sowie Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte) greift aktuelle Entwicklungen und moderne Standards auf. Die Neuregelungen treten zum 1. August in Kraft.
Beton ist nicht gleich Beton. Er wird in seinen unterschiedlichen Arten zu Gleisschwellen, Brückensockeln, Säulen oder im Hausbau verarbeitet. Die modernisierte Ausbildungsordnung zum/zur Betonfertigteilbauer/-in ist mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres in Kraft getreten.
BIBB-Analysen zeigen, dass die Zahl der Studienberechtigten unter den Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag steigt. Ihr Anteil ist auf 25 % in 2013 gestiegen. Auffällig ist, dass sie sich auf wenige Berufe konzentrieren: Nahezu die Hälfte wählte einen von lediglich zehn Berufen.
Mit der Bereitstellung aktueller Informationen über rechtliche Rahmenbedingungen, Konzepte, Analysen und bereits bestehende Beispiele guter Praxis unterstützt das BIBB die Akteure der beruflichen Bildung beim dringlichen Thema der Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen.
Aus dem Traditionsberuf „Gerber/Gerberin“ wird die „Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik“. Die modernisierte Ausbildungsordnung, die erhöhte Qualitäts- und Umweltanforderungen berücksichtigt, tritt am 1. August in Kraft.
Filigrane Engel aus Naturwerkstein, wuchtige Brückenelemente aus Betonwerkstein oder individuelle Terrazzoböden – Werksteinhersteller/-innen beherrschen den Umgang mit Natur- und Betonwerksteinen sowie Werksteinen aus künstlichen Materialien. Die Ausbildungsordnung ist am 1.8. in Kraft getreten.
Passungsprobleme kennzeichnen zunehmend den Ausbildungsmarkt. Ausbildungsinteressierte und spezielle Bewerbergruppen sollten gezielter angesprochen werden, um künftige Fachkräfteengpässe zu verringern.
Für Geigenbauer/-innen stehen neben dem handwerklichen Instrumentenbau auch Reparieren und Kalkulieren, Kundengespräche und Verkauf im Vordergrund. Die Neuordnung des traditionsreichen Berufs für geduldige Perfektionisten mit sehr gutem Gehör tritt zum 1. August in Kraft.
Der Transformationsprozess der Berufsbildung seit der Wiedervereinigung ist das Oktoberthema der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“. Zeitzeugenaussagen und Analysen vergegenwärtigen Entwicklungen und geben Impulse für die Weiterentwicklung.
Über 100 Akteure der Berufsbildung folgten der gemeinsamen Einladung des BIBB mit der Handwerkskammer Halle und der Universität Magdeburg. Zentrale Themen: Heterogenität als Chance und Projekte zur Fachkräftesicherung.
Weit mehr als Säge und Schleifpapier: Neue Technologien der elektronischen Steuerung und Montage in der Holzverarbeitung für Innenausbauten verändern ebenso wie gestiegene Ansprüche bei individuellen Aufträgen den Ausbildungsberuf für Holzmechaniker/-innen.
In einer Befragung des BIBB-Qualifizierungspanels nennen Betriebe Gründe, warum sie ihre Ausbildungsbeteiligung in den Jahren 2011 bis 2014 zurückgefahren haben. Dabei lassen sich spezifische Muster erkennen. Wichtig ist es, Betriebe bei der Ausbildung weiter zu unterstützen.
Lernspiele sind in der beruflichen Bildung ein „Renner“. Mit der um „Serious Games“ erweiterten, aktualisierten Veröffentlichung lassen sich „Ernstfälle“ des späteren Berufsalltags simulieren und trainieren.
Im Bereich der technischen Berufe kommt es bis zum Jahr 2030 zu Fachkräfteengpässen in allen Regionen Deutschlands. Dies zeigen erstmals regionale Ergebnisse der BIBB-/IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen.
Die positive wirtschaftliche Entwicklung der Weiterbildungsbranche hält an. Der „wbmonitor-Klimawert“ lag 2014 – auf einer Skala von -100 bis +100 – bei +41. Er ist damit gegenüber dem Vorjahr um 13 Punkte gestiegen.
„Gerade in der beruflichen Bildung ist Vielfalt von entscheidender Bedeutung für die Fachkräftesicherung. Es gilt, alle Potenziale zu nutzen“, betont BIBB-Präsident Esser aus Anlass des Diversity-Tages am 9. Juni.
Duale Studiengänge sind nicht nur weiterhin „in“, das Angebot wird auch immer vielfältiger. Die BIBB-Datenbank „AusbildungPlus“ verzeichnet aktuell 1.505 duale Studiengänge für die Erstausbildung mit rund 95.000 Studierenden.