Herausforderungen gemeinsam bewältigen
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, weilte am 1. Februar zu einem Arbeitsbesuch im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn, um die gemeinsame Bewältigung der künftigen zentralen Herausforderungen in der beruflichen Bildung mit der Institutsleitung und den Abteilungsleitungen des BIBB zu diskutieren.
Breiten Raum während des Gesprächs nahm das Thema der Integration der nach Deutschland geflüchteten Menschen ein. Ministerin Wanka und BIBB-Präsident Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser zeigten sich überzeugt davon, dass die berufliche Bildung bei der Integration der vor Krieg und Terror nach Deutschland Geflüchteten eine wichtige Rolle spielen kann. Es komme nun darauf an, die Stärken der Berufsbildung für Flüchtlinge sowie die Potenziale der Menschen zu nutzen. Zugänge zu Bildung und Beruf müssten ermöglicht und ausgebaut werden, wobei einer Qualifizierung in praxisorientierten Lernumgebungen, wie sie zum Beispiel in überbetrieblichen Bildungs- und Kompetenzzentren durchgeführt werde, eine besondere Rolle zukomme. Darüber hinaus sei es wichtig, konkrete Forschungsvorhaben und Projekte durchzuführen, zum Beispiel zu Bildungs- und Erwerbsbiografien von Geflüchteten, um wissenschaftlich valide Kenntnisse zu erlangen.
Weiteres zentrales Thema der Gespräche war die Digitalisierung der Arbeitswelt und ihre Auswirkungen auf die berufliche Bildung. „Wirtschaft 4.0“ sei ein „Megathema“ sowohl für die Berufsbildungspolitik als auch für die Berufsbildungsforschung und die Berufsbildungspraxis. Systemische Kenntnisse sowie das Wissen über Wertschöpfungsketten und konkrete Abläufe von Arbeitsprozessen würden in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt immer wichtiger und müssten in künftigen Ausbildungsordnungen ihren Niederschlag finden, damit diese in die Digitalisierung eingebettet werden könnten. Von zentraler Bedeutung sei es auch, der Frage nachzugehen, welche konkreten Berufe und Berufsbilder sich wie weiterentwickeln müssen, um künftige Fachkräfte für die veränderten Qualifikationsanforderungen in einer digitalisierten Arbeitswelt fit zu machen.
Last but not least wurde die Rolle des BIBB als Ressortforschungseinrichtung des Bundes diskutiert. Mit Blick auf die in diesem Jahr anstehende Evaluation des BIBB durch den Wissenschaftsrat werde die Auseinandersetzung mit den künftigen Empfehlungen dieses Gremiums für das BIBB eine zentrale Rolle spielen. Zudem gelte es, ein neues mittelfristiges Forschungs- und Entwicklungsprogramm zu verabschieden, das ab 2017 für voraussichtlich vier Jahre gelten soll und in dem die aktuellen Themen „Integration von Geflüchteten“, „Digitalisierung der Arbeitswelt“, „Internationalisierung“, „Durchlässigkeit“ und „Inklusion“ ihren Niederschlag fänden.