Aufwärtstrend beim dualen Studium hält an
BIBB legt Auswertung der Datenbank „AusbildungPlus“ vor
27/2020 | Bonn, 07.07.2020
Der Aufwärtstrend beim dualen Studium hat sich auch 2019 fortgesetzt – wenngleich die Zuwachsraten gemäßigter ausfielen als in den Jahren zuvor. In der Datenbank „AusbildungPlus“ des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) waren zum Stichtag 30. November 2019 insgesamt 1.662 duale Studiengänge von deutschen Hochschulen registriert, in denen mehr als 108.000 dual Studierende erfasst sind.
„Diese Zahlen bestätigen einerseits den Erfolg dieses Bildungsweges, in dem berufliche und hochschulische Kompetenzen kombiniert erworben werden können“, betont BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. „Mit Blick auf die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung können damit duale Studiengänge auch die Chance eröffnen, die Anschlussfähigkeit der Bildungsgänge zwischen den Bildungsbereichen zu fördern. Andererseits ist der rückläufige Anteil der ausbildungsintegrierenden Studiengänge weniger erfreulich. Genauso muss weiter daran gearbeitet werden, die Integration von beruflichen und hochschulischen Anteilen bei der Umsetzung sicherzustellen.“
Immer mehr Betriebe bieten Ausbildungsplätze für ein duales Studium an. Während sich im Jahr 2004 insgesamt 18.168 Unternehmen beteiligten, wurden 2019 rund 51.000 kooperierende Unternehmen beziehungsweise Standorte gemeldet. Insgesamt hat sich die Anzahl dualer Studiengänge seit 2004 von seinerzeit 512 auf jetzt 1.662 mehr als verdreifacht, und die Zahl der Studierenden ist von 40.982 auf jetzt über 108.000 um mehr als das Zweieinhalbfache gestiegen.
Nach wie vor gibt es in den Fachrichtungen des Ingenieurwesens mit 595 und der Wirtschaftswissenschaften mit 580 Studiengängen die größte Zahl der angebotenen Studiengänge. Im Vergleich zum Gesamtangebot sind das zusammen etwas mehr als 70 Prozent aller Angebote. Am stärksten nachgefragt ist dabei die Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften, in denen 48.868 Studierende gemeldet sind. Im Ingenieurwesen sind 26.625 und im Sozialwesen/Erziehung/Gesundheit und Therapie 13.556 dual Studierende erfasst.
Auf der Ebene der Berufsabschlüsse überwiegen Berufe aus der Elektro- und Informationstechnik, aus Büro und Verwaltung sowie aus der Installations- und Metallbautechnik. So sind 2019 die Berufe Industriemechaniker/-in und Mechatroniker/-in diejenigen Ausbildungsberufe, die am häufigsten mit einem dualen Studiengang kombinierbar sind. Dahinter folgen die Berufe Industriekaufmann/-frau, Fachinformatiker/-in/, Elektroniker/-in, Kaufmann/-frau für Büromanagement sowie Bankkaufmann/-frau.
Ein Sonderkapitel der BIBB-Auswertung widmet sich vor dem Hintergrund der Neuordnung der Pflegeberufe den jüngsten Entwicklungen im Gesundheits- und Therapiewesen, das 2019 einen deutlichen Zuwachs von 8,8 Prozent bei den Studiengängen und 27,1 Prozent bei der Zahl der Studierenden ausweist.
„AusbildungPlus“ wurde 2001 gegründet und ist ein seit 2007 vom Bundesinstitut für Berufsbildung herausgegebenes Fachportal. „Herzstück“ ist eine Datenbank, die bundesweit über duale Studiengänge und Zusatzqualifikationen in der dualen Berufsausbildung informiert, also über Qualifizierungsangebote, die eine duale Ausbildung mit weiteren Bildungsangeboten verknüpfen. Interessierte Jugendliche können die Datenbank nach passenden Angeboten durchsuchen. Anbieter – zum Beispiel Betriebe, (Fach-)Hochschulen oder Berufsakademien – können ihre Ausbildungs- und Studienangebote kostenlos veröffentlichen.
Weitere Informationen in „AusbildungPlus: Duales Studium in Zahlen – Trends und Analysen 2019“. Die Veröffentlichung steht unter www.ausbildungplus.de zum Download bereit.
Ansprechpartnerin im BIBB:
Silvia Hofmann; E-Mail: hofmann@bibb.de
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.