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Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) führt gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Weisung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Abstand von 2 Jahren eine repräsentative Befragung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch, die bei der BA als Ausbildungsstellenbewerber/-innen registriert waren. Die BA/BIBB-Bewerberbefragungen finden jeweils nach Abschluss des aktuellen Vermittlungs- bzw. Berichtsjahres der BA statt und verfolgen das Ziel, die Daten der Ausbildungsmarktstatistik (vgl. Kapitel A1.3) um wichtige zusätzliche Informationen zu ergänzen. Durch die Erhebungen können detaillierte Angaben zu den Such- und Bewerbungsprozessen der Ausbildungsstellenbewerber/-innen, zu ihren schulischen Voraussetzungen, ihrem Verbleib und ihren Einmündungschancen in eine duale Berufsausbildung gewonnen werden. Insbesondere ist es auf dieser Datenbasis auch möglich, bestimmte bildungspolitisch besonders relevante Bewerbergruppen – vor allem die Altbewerber/-innen, die Bewerber/-innen mit Migrationshintergrund sowie die offiziell unbekannt verbliebenen Bewerber/-innen – genauer zu untersuchen und im Zeitverlauf stattgefundene Veränderungen aufzuzeigen. 

BA/BIBB-Bewerberbefragungen 2004 bis 2016

Bei der BA/BIBB-Bewerberbefragung handelt es sich um eine schriftlich-postalische Repräsentativbefragung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern in gemeinsamer Einrichtung mit der Arbeitsagentur (JC gE) als Ausbildungsstellenbewerber/-innen gemeldet waren. Die in einem 2-jährigen Turnus durchgeführte Erhebung findet jeweils am Jahresende statt und bezieht sich ausschließlich auf Bewerber/-innen des vorangegangenen Vermittlungsjahres (1. Oktober des Vorjahres bis 30. September des aktuellen Jahres). 

Seit 2004 wird für die Erhebung jeweils eine Stichprobe aus der Gesamtheit aller registrierten Bewerber/-innen mit Wohnsitz in Deutschland gezogen. Die Stichprobenziehung wurde bis einschließlich 2014 von der BA durchgeführt, 2016 erfolgte sie durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Bewerber/-innen aus dem Zuständigkeitsbereich von Jobcentern in kommunaler Trägerschaft (JC zkT) konnten ausschließlich in der Befragung 2010 berücksichtigt werden. Aus Vergleichsgründen wurden die Erhebungsfälle der Bewerber/-innen aus den JC zkT für 2010 jedoch bei den hier dargestellten Ergebnissen aus den Analysen ausgeschlossen. 

In der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2004 lagen nach Abschluss der Erhebungsphase 5.087 auswertbare Fragebögen (Nettofallzahl) vor, die Rücklaufquote betrug 53%. 2006 wurden bei einer Rücklaufquote von 49% insgesamt 4.620  Fälle erzielt. 2008 gab es 5.087 auswertbare Rückläufe (Rücklaufquote: 40%). 2010 lag die Rücklaufquote bei 36% und die Nettofallzahl bei 4.466 (ohne Bewerber/-innen aus den JC zkT). 2012 wurden 4.131 Fälle erreicht (Rücklaufquote: 32%) und 2014 insgesamt 3.302  Fälle (Rücklaufquote: 28%). Aus der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2016 standen 2.325 Fälle für Auswertungen zur Verfügung (Rücklaufquote: 19%). Die Erhebungsdaten wurden jeweils über eine Soll-Ist-Anpassung nach wichtigen Merkmalen (in der Regel Geschlecht, Wohnregion und offizieller Verbleib der Bewerber/-innen) gewichtet. Weitere Informationen zu den BA/BIBB-Bewerberbefragungen sind abrufbar unter http://www.bibb.de/de/4730.php.