Der Datenbestand der Fachstelle überaus umfasste im Dezember 2019 44 Bundesprogramme, ohne Regelinstrumente (vgl. www.ueberaus.de/programme). Seit dem Analysezeitpunkt Dezember 2018 wurden sechs Programme beendet und sechs neue sind hinzugekommen. Entsprechend gering fielen die statistischen Veränderungen zum Vorjahr aus.
Mehr als zwei Drittel der Bundesprogramme bewegten sich im Handlungsfeld Berufsausbildung Schaubild A9.4.2-1. Damit hat sich dieser den anderen Handlungsfeldern gegenüber dominante Fokus im Vergleich zum Vorjahr noch einmal geringfügig verstärkt. Dagegen haben Programme, die im Handlungsfeld Übergangsmanagement ansetzen, gegenüber dem Vorjahr prozentual leicht abgenommen.
Die Bundesprogramme wurden hinsichtlich der Anliegen und Ziele betrachtet, die im Fokus der Förderbemühungen stehen Schaubild A9.4.2-2. Übergeordnete Anliegen wie Netzwerke bilden, Strukturen entwickeln und Matchingprozesse stärken gehörten nach wie vor zu den meist verfolgten Zielen. Drei der sechs neuen Programme förderten bestimmte Branchen, eins wollte gezielt dem digitalen Wandel begegnen. Diese Fokussierungen führten zu einem auffälligen anteiligen Anstieg bei den Anliegen Branchenförderung und Steigerung der Ausbildungsqualität.
Schaubild A9.4.2-1: Handlungsfelder der Bundesprogramme zur Förderung der Berufsausbildung (Mehrfachzuweisungen in %)
Schaubild A9.4.2-2: Anliegen der Bundesprogramme zur Förderung der Berufsausbildung (Mehrfachzuweisungen in %)
Betrachtet man die konkreten Angebote und Maßnahmen, die im Rahmen der Förderprogramme umgesetzt wurden, zeigt sich, dass ein Schwerpunkt nach wie vor auf Angeboten lag, die der Individualität möglicher Vermittlungshemmnisse Rechnung trugen, denn die meisten Bundesprogramme förderten wie im Vorjahr Maßnahmen, die Beratung und Begleitung oder Coaching anboten Schaubild A9.4.2-3. Das Anliegen Qualitätssteigerung in der Ausbildung lässt sich aber gut in einem prozentualen Anstieg der Programme erkennen, die Forschungs- und Evaluationsprojekte förderten. Ein leichter Anstieg zeigte sich auch für die geplante Fort- und Weiterbildung von Fach- und Lehrpersonal sowie in der Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien.
Knapp die Hälfte der Angebote aus den Förderprogrammen setzten direkt bei den Auszubildenden an. Das Ziel einer höheren Ausbildungsqualität macht sich aber auch daran bemerkbar, dass der Anteil der Programme, die ihren Fokus auf das Ausbildungspersonal und die Betriebe im Allgemeinen richten, prozentual gestiegen ist Schaubild A9.4.2-4. Wie auch schon im Berichtsjahr 2018 hat der Anteil der Programme zur Förderung geflüchteter Menschen erneut abgenommen.