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Die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland: Folgen für Arbeitsmarkt und Bildungssystem. Eine erste Bestandsaufnahme

21.01.2022

Das BIBB untersucht im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Folgen der Nationalen Wasserstoffstrategie für den deutschen Arbeitsmarkt. Ein erster Bericht stellt den aktuellen Forschungsstand zu den Arbeitsmarktfolgen einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland dar.

Die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland: Folgen für Arbeitsmarkt und Bildungssystem. Eine erste Bestandsaufnahme

Wasserstoff hat das Potenzial als Energieträger der Zukunft das Energie-, Wärme-, Wirtschafts- und Verkehrssystem in Deutschland zu dekarbonisieren und damit die Klimaziele zu erreichen. Wird dieser anhand von erneuerbaren Energien gewonnen (sog. grüner Wasserstoff) ermöglicht er eine Speicherung und damit flexible Nutzung Erneuerbarer Energien. Eine Ausschöpfung dieser Nutzungsmöglichkeiten ist mit umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie dem Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und Umstrukturierungen von industriellen Prozessen verbunden. Diesen Prozess ebnet die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, mit der sich in Deutschland eine Wasserstoffwirtschaft etablieren soll. 

Die Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe-Projekt) untersuchen im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Folgen der Nationalen Wasserstoffstrategie für das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt in Deutschland. In einem ersten Schritt des Projektes „Arbeitskräftebedarf und Arbeitskräfteangebot entlang der Wertschöpfungskette ‚Wasserstoff‘“ stellt ein BIBB Discussion Paper den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich der Arbeitsmarktwirkungen durch eine Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie in Deutschland dar.

Im Ergebnis zeigt sich, dass es zunächst voraussichtlich zu einem Beschäftigungsaufbau in der Technischen Forschung, dem Maschinenbau, der Chemie sowie der Elektro- und Energietechnik kommen wird. Außerdem werden im Zuge des Infrastrukturaufbaus das Bauwesen und ihm vorgelagerte Branchen gefragt sein. Die energieintensiven Branchen Chemie, Stahl und Zement werden überdurchschnittlich stark von Veränderungen der Produktions- und Arbeitsweise betroffen sein. Die Erschließung neuer Märkte – insbesondere mit Blick auf die Elektrolyse- und Brennstoffzellfertigungsindustrie – wird für den ökonomischen Erfolg einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland von entscheidender Bedeutung sein. Es wird darüber hinaus deutlich, dass noch erheblicher Forschungsbedarf bezüglich der Vorleistungsnachfrage, Personalbedarfe und Arbeitsproduktivität in einer zukünftigen Wasserstoffwirtschaft besteht. Diesen Forschungsbedarfen wird sich das QuBe-Projekt im weiteren Projektverlauf explizit widmen.

Die Publikation steht hier zum Download bereit.

Weitere Informationen finden sich außerdem auf der Projektseite des QuBe-Projektes.