Exoskelette am Bau – ein Einblick für Auszubildende
03.04.2025
Tätigkeiten am Bau sind häufig mit physischen Belastungen verbunden. Exoskelette können stark beanspruchte Körperteile entlasten. Das Bildungszentrum Holzbau in Biberach an der Riß zeigt Auszubildenden Vor- und Nachteile von Exoskeletten und macht diese erlebbar.
Langes Über-Kopf-Arbeiten, das Heben von schweren Lasten oder nach vorn gebeugte Tätigkeiten beanspruchen den Körper und sind bei Arbeiten am Bau keine Seltenheit. Exoskelette können im Bauhandwerk eine sinnvolle Unterstützung sein und ein ergonomischeres Arbeiten auf der Baustelle ermöglichen.
Welche Vorteile genau bringen Exoskelette mit sich? Sie können dabei helfen, die Belastung stark beanspruchter Körperregionen zu reduzieren, physische Ermüdung zu verzögern oder die Körperhaltung teils optimieren.
Das Bildungszentrum in Biberach trägt das Thema aktiv in die Aus- und Weiterbildung. Ausbildende und Auszubildende können in den Werkstätten diverse Exoskelette mittels verschiedener Anwendungsfälle (Zimmerer/Zimmerin; Holzbau) erfahren.
Unterschiedliche Modelle und Funktionen
Die verschiedenen Exoskelett-Modelle bringen unterschiedliche Wirkungen mit sich. Zwei Antriebssysteme lassen sich differenzieren: Passive Exoskelette sind mit einer mechanischen Feder bzw. einem Gummizug ausgestattet. Sie speichern bei Bewegung Energie und geben diese wieder an den Nutzenden ab. Aktive Exoskelette dagegen arbeiten mit elektrischen oder pneumatischen Antrieben. Durch Sensorik wird der benötigte Unterstützungsbedarf ermittelt und zusätzliche Kraft zugeführt. Zudem unterscheiden sich die Exoskelett-Modelle je nach unterstützter Körperregion (Rumpf, Schultern, Hände und Beine usw.). Rumpf-Exoskelette etwa eignen sich beim Dachdecken oder beim Umladen von Paketen.
Probeläufe wie die des Bildungszentrums Biberach sind hilfreich, um gemeinsam mit den angehenden Fachkräften verschiedene Modelle in Wirkung und Handhabung auszuprobieren und sicherzustellen, dass das Exoskelett zur Testperson und zur jeweiligen Tätigkeit passt. So wird gewährleistet, dass das Exoskelett den ergonomischen Anforderungen entspricht und von den Auszubildenden nützlich und angenehm empfunden wird.
Mehr Informationen zum Bildungszentrum Biberach
Das Bildungszentrum Biberach bildet in verschiedenen Holzbauschwerpunkten aus. Parallel dazu werden jährlich Studentinnen und Studenten im kooperativen dualen Studiengang „Holzbau Projektmanagement/ Bauingenieurswesen“ über den Polier und die Polierin bis zum Bachelor und Meisterbrief ausgebildet.
Das Bildungszentrum Biberach hat sich zum Kompetenzzentrum weiterentwickelt und führt derzeit ein aufbauendes Leitprojekt durch. Das Leitprojekt „Zukunft Holzbau 2030 – Qualifizierungswege für nachhaltiges Bauen“ zielt darauf, dem stetigen Wandel in der Holzbaubranche (z. B. durch Veränderungen aufgrund des Klimaschutzes oder des nachhaltigen Bauens) Rechnung zu tragen. Mit einer zeitgemäßen Ausbildung soll die Qualität des modernen Holzbaus gesteigert werden. Neue Kursinhalte im Bereich mehrgeschossiges Bauen, Energieeinsparung oder nachhaltige Roh- und Baustoffe sollen die Fachkräfte auf die Herausforderungen der (Holz-)baubranche vorbereiten. Das Leitprojekt wird gefördert vom BIBB aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).