Mit Tradition und Innovation Fachkräfte von morgen sichern
BIBB-Veröffentlichung zur erfolgreichen Nachwuchsgewinnung im Handwerk
19.08.2025
Digital kommunizieren, gezielt fördern, gemeinsam ausbilden: mit einem Mix aus Tradition und Innovation kann das Handwerk junge Menschen für sich gewinnen. Welche Impulse und Erkenntnisse das BIBB Betrieben jetzt an die Hand gibt, zeigt ein kompakter Überblick.
Das deutsche Handwerk steht vor großen Herausforderungen bei der Nachwuchssicherung. Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, während zugleich die Zahl der ausbildenden Betriebe zurückgeht. Wie kann es dem Handwerk gelingen, junge Menschen für die Vielzahl spannender Ausbildungsberufe zu gewinnen? Die gute Nachricht ist: Das Handwerk hat vielfältige Möglichkeiten gegenzusteuern. Auch jetzt, kurz nach dem offiziellen Beginn des Ausbildungsjahres 2025, können noch Maßnahmen ergriffen werden, um Ausbildungsplätze zu besetzen und einen erfolgreichen Ausbildungsverlauf sowie einen langfristigen Verbleib im Betrieb zu fördern. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat dazu aktuelle Erkenntnisse und Daten in einer Veröffentlichung zusammengefasst. Dabei wird deutlich: Erfolgreiches Recruiting und Ausbildung im Handwerk erfordert einen Mix aus Tradition und Moderne – und die aktive Nutzung aller zur Verfügung stehenden Instrumente.
So können Online-Plattformen und Social Media (Instagram, WhatsApp, Facebook) beispielsweise einen entscheidenden Faktor im Recruiting-Prozess darstellen. Studien des BIBB zeigen, dass insbesondere die Kombination verschiedener Plattformen und Rekrutierungsstrategien zum Erfolg führt- (lang) getreu dem Motto: „Viel hilft viel“. Wer Bewerberinnen und Bewerber sowohl analog als auch digital anspricht, erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Besetzung deutlich. Wichtig ist dabei auch, neue Zielgruppen mitzudenken und das Handwerk als attraktiven, zukunftsorientierten Arbeitgeber zu positionieren. Hilfreich sind dabei praxisnahe Einblicke sowie die Nutzung bestehender Förderprogramme. Angebote dazu gibt es beispielsweise von Ministerien, der Bundesagentur für Arbeit und lokalen Kammern und Innungen.
Für den erfolgreichen Verlauf einer Ausbildung sind Initiativen zur Integration von Auszubildenden im Betrieb, der Einsatz von Azubi-Coaches, der Austausch von Best-Practice-Beispielen sowie Verbundausbildungen hilfreich. Kooperation statt Alleingang kann die Qualität der Ausbildung maßgeblich verbessern und bietet wertvolle Unterstützung für Auszubildende und Ausbilder gleichermaßen.
Der Bericht des BIBB macht deutlich: Nachwuchsgewinnung im Handwerk gelingt, wenn die Stärken des Handwerks – Praxisnähe, persönliches Arbeitsumfeld und vielfältige Karrierechancen – verbunden werden mit der Offenheit für Neues. Die Branche befindet sich im Wandel: Digitalisierung, neue Materialien, veränderte Kundenbedürfnisse. Das alles eröffnet Chancen, jungen Menschen ein attraktives, zukunftssicheres Berufsbild zu bieten.