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Assistierte Ausbildung im SGB III verankert

Assistierte Ausbildung ist ein Modell einer kooperativen Ausbildung. Ein Bildungsträger bietet als dritter Partner in der Ausbildung allen Seiten passende Dienstleistungen. Berufsvorbereitung und Ausbildung werden verknüpft, die Ausbildung wird flexibilisiert und individualisiert. Die Assistierte Ausbildung ist im SGB III verankert. Das Gesetz ist am 01. Mai 2015 in Kraft getreten.

Ansätze der Assistierten Ausbildung überwinden die Kluft zwischen den Anforderungen der Betriebe und den Voraussetzungen der Jugendlichen, indem sie eine reguläre betriebliche Berufsausbildung durch umfassende Vorbereitungs- und Unterstützungsangebote flankieren.

Die assistierte Ausbildung schafft Zugänge zur regulären Ausbildung für junge Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und unterstützt den erfolgreichen Ausbildungsabschluss.

Das Beispiel "Carpo" aus Baden-Württemberg

Das qualiboXX-Team (jetzt Portal überaus) hatte mehrere Standorte in Baden-Württemberg aufgesucht, wo die Assistierte Ausbildung im Projekt "Carpo" seit einigen Jahren durchgeführt wird. Ein Filmclip zeigt Interviews mit Beteiligten vor Ort.

Zum Filmclip bei überaus

 

Zwei zentrale Kennzeichen der Assistierten Ausbildung sind das Normalitätsprinzip und das Dienstleistungsprinzip.

Assistierte Ausbildung ist kein Sonderweg, sondern eine ganz normale betriebliche Ausbildung. Die Ausbildungsverantwortung verbleibt – anders als bei außerbetrieblichen Berufsausbildungen – bei den Betrieben. Die Azubis arbeiten in einem normalen Betrieb, schließen einen normalen Ausbildungsvertrag ab und erhalten die normale Ausbildungsvergütung. 

Dienstleistungen für Jugendliche und Betriebe aus einer Hand

Die Vorbereitung auf die Ausbildung wird auf das individuell sinnvolle Maß reduziert. In der Ausbildung wird genauso so viel Unterstützung angeboten, wie in jedem Einzelfall nötig ist.        

Ein Bildungsanbieter übernimmt in der Assistierten Ausbildung die Rolle eines Dienstleisters, der sich gleichermaßen an den Bedürfnissen der jungen Menschen wie der der Betriebe orientiert. Mit seinem passgenauen Unterstützungsangebot sorgt er dafür, dass Ausbildungsverhältnisse zustande kommen und erfolgreich verlaufen.

Zu den Dienstleistungen für die Jugendlichen gehören bewährte Elemente wie Bewerbungstrainings und Praktika in der Vorbereitungsphase, Nachhilfe, Beratung, Hilfen zur Lebensbewältigung und Existenzsicherung in der Ausbildung.

An die Betriebe richten sich Angebote wie Bewerbungs- und Ausbildungsmanagement, Beratung und Information in Hinblick auf spezifische Zielgruppen, Unterstützung bei der Lernortkooperation mit der Berufsschule.

Beide Seiten können bei Krisen und Konflikten unterstützt werden. Die Dienstleistungen stehen von Anfang an zur Verfügung und wirken einem Ausbildungsabbruch präventiv entgegen. Welche Dienstleistungen der Azubi bzw. der Betrieb auswählen, entscheiden sie selbst – es gibt kein Standardprogramm.

Darüber hinaus können Ausbildungsstrukturen den jeweiligen Bedarfen angepasst werden, wie die Unterstützung bei der Umsetzung von Ausbildung in Teilzeit.