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Workshop "Zukunft der Berufsbildung in Europa: Wege zu beruflicher Exzellenz"

16.09.2022

Um grundlegende Herausforderungen in der beruflichen Bildung zu bewältigen und sie in Chancen zu verwandeln, sind Investitionen in Forschung und Netzwerkbildung erforderlich, so die Schlussfolgerung der Teilnehmer eines Expertenworkshops.

Workshop "Zukunft der Berufsbildung in Europa: Wege zu beruflicher Exzellenz"

Der Workshop über die "Zukunft der Berufsbildung in Europa: Wege zu beruflicher Exzellenz", der am 8. und 9. September im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn stattfand und gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum zur Förderung der Berufsbildung (Cedefop) und der 3s Unternehmensberatung durchgeführt wurde, brachte über 30 international renommierte Berufsbildungsforscher zusammen.

Auf der einen Seite diente die Veranstaltung dazu, die wichtigsten Ergebnisse des laufenden Cedefop-Projekts "Zukunft der Berufsbildung" zu diskutieren, auf der anderen Seite aber auch dazu, Einblicke in laufende Forschungsprojekte der beteiligten aus dem BIBB zu gewähren.

Prof. Dr. Hubert Ertl, Vizepräsident und Forschungsdirektor des BIBB, und Loukas Zahilas, Leiter der Abteilung Berufsbildung und Qualifikationen des Cedefop, eröffneten die Veranstaltung. Anschließend stellte Hubert Ertl einige Befunde aus einer Befragung zur institutionalisierten Berufsbildungsforschung vor.

Der Blick in die Zukunft fordert auch eine Rückbesinnung auf die Geschichte und Traditionen. Vor diesem Hintergrund nahm Prof. Philipp Gonon von der Universität Zürich die Aufgabe an, die Entwicklung der Berufsbildung nicht nur vor dem Hintergrund der international sehr unterschiedlichen Systeme der Steuerung der Berufsbildung und verschiedener Arbeitsmärkte zu interpretieren, sondern auch im Hinblick auf verschiedene erziehungswissenschaftliche Denkschulen wie sie z.B. durch die Pädagogen John Dewey und Georg Kerschensteiner repräsentiert sind.

Nach diesem Blick in die Geschichte folgte ein einführender Beitrag durch Jens Björnavold, Cedefop-Experte, sowie Jörg Markowitsch und Monika Auzinger, Sachverständige von 3s, zu den Ergebnissen des Projekts „Zukunft der Berufsbildung“. Anschließend wurden in drei Arbeitsgruppen die folgenden Themen vertieft:

  • Der Vergleich von Berufsbildungssystemen und Lehrplänen
  • Veränderungen in der Berufsbildung und ihren Institutionen 
  • Die sich verändernde Arbeitswelt und die künftige Rolle der beruflichen Bildung und der beruflichen Weiterbildung

Neben einem Beitrag von Dr. Philipp Grollmann (BIBB), der an dem Projekt des Cedefop zur Zukunft der Berufsbildung beteiligt ist, wurden Arbeiten aus vier BIBB-Projekten vorgestellt und diskutiert:

  • Dr. Hannelore Mottweiler, Isabelle Le Mouillour: Steuerungswirkung von supranationalen Klassifikationssystemen: Eine vergleichende Analyse zur Bedeutung des europäischen Klassifikationssystems ESCO für curriculare Fragen und Gestaltungsprinzipien
  • Dr. Inga Schad Dankwart: Systematische Beobachtung der Veränderung von Kompetenzanforderungen für die Gestaltung von Aus- und Fortbildungsberufen
  • Dr. Stephanie Conein: Kompetenzerhalt für Nicht-Routine-Tätigkeiten in digitalen Arbeitsumgebungen (KONDITION) - Studien anhand der Berufe Chemikant/in und Pharmakant/in und anderer Forscher zu gewähren und Schussfolgerungen für die Berufsbildungsforschung zu ziehen
  • Dr. Nina-Madeleine Peitz: Einblicke in die Forschungsbegleitung und Programm-Management InnoVET

Aufbauend auf den umfangreichen Erkenntnissen, die im Rahmen des Projekts über die sich verändernde europäische Berufsbildungslandschaft gesammelt wurden, wurde besonderes Augenmerk auf die laufende Entwicklung von Konzepten und Methoden zur Unterstützung der vergleichenden Berufsbildungsforschung gelegt.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass die nächste Phase der Arbeit des Cedefop zur Zukunft der Berufsbildung, die im Jahr 2023 beginnt, eine wichtige Rolle dabei spielen könnte, die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben. Der BIBB Forschungsdirektor Prof. Dr. Hubert Ertl betonte, dass die Zusammenarbeit in der Berufsbildungsforschung, so wie sie sich in dem aktuellen Projekt des Cedefop vollzieht, eine wichtige Voraussetzung dafür sei, die immer größer werdenden Aufgaben in der Berufsbildungsforschung bei gleichzeitig knapperen Ressourcen zu bewältigen. Im Ausbau der Kooperation und der Vernetzung von Forschungskapazitäten liege ein Schlüssel für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben.