Hintergrund und Ziele des BIBB-Pflegepanels
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) führt mit dem Pflegepanel seit 2020/2021 regelmäßige Befragungen durch, um die berufliche und hochschulische Pflegeausbildung in Deutschland systematisch zu beobachten. Dies erfolgt im Rahmen des gesetzlich vorgesehenen Monitorings (§ 60 Absatz 6 der Pflegeberufe-Ausbildungs- und -Prüfungsverordnung, PflAPrV). Die berufliche und hochschulische Pflegeausbildung systematisch und im Zeitverlauf zu beobachten, gehört nun zu den Daueraufgaben des BIBBs.

Aufbau des Pflegepanels und Durchführung der Befragungen
Das sogenannte BIBB-Pflegepanel ist eine jährliche Wiederholungsbefragung unter Pflegeeinrichtungen, Pflegeschulen und Hochschulen zur Ausbildung in der Pflege. Es wurde 2020/2021 gemeinsam vom BIBB und dem Umfragezentrum Bonn (uzbonn GmbH) aufgebaut.
Seitdem erfassen jährliche Befragungen den Stand und die Entwicklung der Pflegeausbildung: Jedes Jahr werden mehr als 6.000 Vertreterinnen und Vertreter des Ausbildungsgeschehens in der Pflege befragt, darunter Krankenhäuser, Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Pflegeschulen und Hochschulen. Unter den Befragten sind einerseits wiederholt befragte Ansprechpersonen, damit Entwicklungen im Zeitverlauf nachvollziehbar werden. Zusätzlich werden jedes Jahr auch Ansprechpersonen aus Pflegeeinrichtungen, Pflegeschulen und Hochschulen befragt, die neu gegründet wurden oder die zuvor nicht im BIBB-Pflegepanel vertreten waren.
Neben den Wiederholungsbefragungen werden zusätzlich aktuelle Themen durch Sondererhebungen behandelt, die sich auf ein Thema und ggf. auch nur auf eine Befragtengruppe fokussieren. Die Verschränkung der Wiederholungsbefragung und der Sondererhebungen ermöglicht, einerseits Trends und Entwicklungen in der Pflegeausbildung im Zeitverlauf zu verfolgen und andererseits kurzfristige Entwicklungen zeitnah aufzugreifen und zu beleuchten.
Hier finden Sie einen Überblick über die bisherigen und aktuellen Befragungen.
Ziele des Pflegepanels
Mit jährlich mehr als 6.000 Teilnehmenden stellt das BIBB-Pflegepanel bundesweit die größte und umfassendste Wiederholungsbefragung zur Pflegeausbildung dar und generiert Daten, die bislang nicht durch amtliche Statistiken oder andere Befragungen abgebildet werden. Ziel ist es, Fragestellungen zur beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung durch die Einschätzung der Ausbildungspraxis beantworten zu können.
- Verbesserung der Datenlage: Durch die regelmäßige Erhebung von Daten sollen Informationen bereitgestellt werden, die in amtliche Statistiken oder andere Befragungen fehlen.
- Unterstützung der Akteure der Pflegeausbildung: Die Ergebnisse der Befragungen werden den teilnehmenden Ausbildungsakteuren zur Verfügung gestellt, um ihnen bei der Planung und Organisation der Pflegeausbildung zu helfen.
- Förderung politischer Entscheidungen: Die gesammelten Daten und Empfehlungen fließen in Berichten an die zuständigen Ministerien ein, um politische Entscheidungen zu unterstützen. Zuständige Ministerien sind das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG).
- Wissenschaftlicher Fortschritt: Die Ergebnisse tragen zur Weiterentwicklung der Pflegeforschung bei und fördern die Vernetzung innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Themen
Einige Themenschwerpunkte, die in den Befragungen behandelt werden, sind:
- Angebot und Nachfrage: Erfassung der verfügbaren und besetzten Ausbildungsplätze bzw. Studienplätze
- Ausbildungsabbrüche: Untersuchung der Gründe für vorzeitige Vertragslösungen bzw. Studienabbrüche
- Organisation der Ausbildung: Themen wie Praxiseinsatzplätze und Kooperationen bei der Durchführung der Ausbildung
- Gesetzliche Änderungen: Auswirkungen neuer Gesetze auf die berufliche und hochschulische Pflegeausbildung
- Herausforderungen und Bewertungen: Einschätzung der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung und Herausforderungen bei der Durchführung der Ausbildung
Durch diese detaillierten Befragungen und Analysen leistet das BIBB-Pflegepanel einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Pflegeausbildung in Deutschland.