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Aufbau BIBB-Pflegepanel

Als Grundlage für das Monitoring wurde das BIBB-Pflegepanel 2020/2021 durch das BIBB gemeinsam mit dem Umfragezentrum Bonn (uzbonn GmbH) aufgebaut. Ziel war, einen Pool an befragungsbereiten Ansprechpersonen für die berufliche und hochschulische Pflegeausbildung aufzubauen. Eine möglichst vollständige Erfassung von Ausbildungseinrichtungen in der Pflege, von Pflegeschulen und von Hochschulen mit primärqualifizierendem Ausbildungsangebot in der Pflege wurde angestrebt und umgesetzt.

Aufbau BIBB-Pflegepanel

Definition der Zielgruppen

Als für das BIBB-Pflegepanel relevante Zielgruppen wurden alle Einrichtungen definiert, welche die berufliche und/oder hochschulische Pflegeausbildung nach Pflegeberufegesetz (PflBG) derzeit anbieten oder planen, die Ausbildung in naher Zukunft aufzunehmen. So fanden auch die Einrichtungen Berücksichtigung, die sich zur Zeit des Panelaufbaus noch in der Umstellungsphase der neuen Pflegeausbildung befanden. Befragt wurden deshalb:

  • Krankenhäuser
  • Stationäre Pflegeeinrichtungen („Pflegeheim“)
  • Ambulante Pflegeeinrichtungen („Pflegedienst“)
  • Pflegeschulen
  • Hochschulen

Als Zielpersonen definiert wurden Ansprechpersonen, die Aussagen über die berufliche bzw. hochschulische Pflegeausbildung in ihrer jeweiligen Institution treffen können, wie zum Beispiel Personen mit Leitungsfunktion oder Koordinationsverantwortlichkeit.

Schrittweiser Aufbau aufgrund herausfordernder Ausgangslage 

Die Datenlage zu den Pflegeberufen gestaltete sich zu Beginn der Aufbauarbeiten als äußerst schwierig. Es lagen keine validen Informationen darüber vor, wie viele Ausbildungseinrichtungen, Schulen und Hochschulen Ausbildungen in der Pflege anbieten – geschweige denn, um welche Einrichtungen und Institutionen es sich dabei handelt.
Der Aufbau des BIBB-Pflegepanels erfolgte daher sukzessive. 

  1. Recherche: Im ersten Schritt wurden zunächst die Kontaktdaten aller Krankenhäuser, Pflegedienste, Pflegeheime, Pflegeschulen und Hochschulen mit entsprechendem Studienangebot recherchiert. Insgesamt wurden so mehr als 31.000 Adressen ermittelt. 
  2. Kontakt: Im zweiten Schritt wurden alle recherchierbaren Einrichtungen i. d. R. telefonisch kontaktiert und nach ihrem Ausbildungsverhalten befragt. Durch dieses Vorgehen konnten erstmalig repräsentative Aussagen darüber getroffen werden, wie viele Krankenhäuser, Pflegeheime und Pflegedienste in der Pflege ausbilden (Näheres finden Sie hier). Insgesamt wurden im Aufbau 19.945 Einrichtungen befragt, davon 1.082 Krankenhäuser, 9.447 Pflegedienste, 8.309 Pflegeheime, 1.067 Pflegeschulen und 40 Hochschulen. Die Daten bewegen sich bezugnehmend auf die entsprechenden Statistiken des Statistischen Bundesamtes (Krankenhaus-, Pflege-, Schulstatistik) nahe an einer Vollerhebung.
  3. Befragung: Im dritten Schritt wurden unter den zur Zielgruppe gehörenden Ansprechpersonen relevante Strukturdaten, die Panelbereitschaft sowie Einstellungen zur neuen Pflegeausbildung ermittelt. Dies erfolgte bei allen kontaktierten Krankenhäusern, Pflegeschulen und Hochschulen, die in der Pflege ausbilden. Aufgrund der Größe der Grundgesamtheit der Pflegedienste und Pflegeheime wurden unter diesen für die weiterführende Befragung Zufallsstichproben gezogen. Während die eine Gruppe nur zu ihrem Ausbildungsverhalten befragt wurde, gelangte die andere – handelte es sich um Ausbildungseinrichtungen - in die Hauptbefragung, in der u. a. auch die Panelbereitschaft abgefragt wurde.

 

Hochschulen

Aufgrund ihrer besonderen Verfasstheit wurde mit der Zielgruppe der Hochschulen abweichend verfahren. Zunächst wurden Hochschulen mit bestehenden Studienangeboten in der Pflege recherchiert. Das Pflegeberufegesetz (PflBG) sieht erstmalig regelhaft das primärqualifizierende Pflegestudium vor, das sowohl mit der Verleihung des akademischen Grads eines Bachelors und der Berufszulassung als Pflegefachfrau/Pflegefachmann abschließt. Zuvor war dies bereits im Rahmen vereinzelter Modellvorhaben möglich. Weiterhin existieren in der Pflege duale, ausbildungsbegleitende, ausbildungsintegrierende und additive Studienformate. Eine Herausforderung bei der Ermittlung der entsprechenden Studienangebote war zudem, dass die Bezeichnungen der Studiengänge den jeweiligen Hochschulen obliegen und entsprechend heterogen ausfallen. Weiterhin lässt die Hochschulstatistik aufgrund der aggregierten Fächersystematik keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Ausgangsgröße zu.

Im ersten Schritt wurden 68 potentiell infrage kommende Hochschulen ermittelt und telefonisch kontaktiert. 35 Hochschulen konnten in das BIBB-Pflegepanel aufgenommen werden. Da sich einige Hochschulen zum Zeitpunkt des Panelaufbaus in einer Umbruchphase befanden, wurde in 2022 eine weitere Befragung durchgeführt. In dieser konnten insgesamt 56 Hochschulen (27 davon mit primärqualifizierendem Studienangebot) identifiziert und zur Aufnahme in das BIBB-Pflegepanel gewonnen werden. Die primärqualifizierenden Studienangebote bilden zum Zeitpunkt der Befragung eine Vollerhebung ab.

Nähere Informationen zu Ausbildungseinrichtungen, Pflegeschulen und Hochschulen.

 

 

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