Empfehlungen zum Aufbau einer systematischen Berichterstattung zur beruflichen Weiterbildung
Projektpartner BIBB und DIE präsentieren Forschungsergebnisse
28.04.2023
Eine neue Publikation des BIBB, die in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) entstanden ist, präsentiert konzeptionelle Vorschläge für den Aufbau einer „integrierten Weiterbildungsberichterstattung“ (iWBBe).
Eine neue Publikation des BIBB, die in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) entstanden ist, präsentiert konzeptionelle Vorschläge für den Aufbau einer „integrierten Weiterbildungsberichterstattung“ (iWBBe).
Bislang wurde die Datengrundlage zur beruflichen Weiterbildung vielfach als fragmentiert und wenig einheitlich beschrieben – die bereits existierenden Erhebungen kommen teils zu widersprüchlichen Ergebnissen und fließen in unterschiedlichem Maß in die Berichterstattung zur beruflichen Weiterbildung ein. Das Forschungsprojekt „Integrierte Weiterbildungsberichterstattung (iWBBe)“, das von BIBB und DIE im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zwischen August 2020 und Oktober 2022 durchgeführt wurde, liefert jetzt Ansatzpunkte für eine verbesserte Kohärenz und damit Qualität in der Berichterstattung zur beruflichen Weiterbildung. Damit knüpft es an die Nationale Weiterbildungsstrategie (NWS) der Bundesregierung an, die neben anderen Zielen auch die Verbesserung der strategischen Vorausschau der Weiterbildungsstatistik verfolgt.
Die Publikation stellt die im Projekt erarbeiteten konzeptionellen Grundlagen einer iWBBe ausführlich dar. Dazu gehören u.a. eine aktualisierte Definition beruflicher Weiterbildung, eine Systematik der Teilbereiche beruflicher Weiterbildung sowie ein Indikatorenkonzept, das anhand von Leitfragen steuerungsrelevante Themen der Berichterstattung zur beruflichen Weiterbildung aufgreift. Anhand dieser Systematik werden die in der aktuellen Berichterstattung abgedeckten Inhalte und die zur Verfügung stehenden Datenquellen zur beruflichen Weiterbildung analysiert (die gesamte Analyse der Datenquellen ist als Anhang online verfügbar). Die Machbarkeit einer iWBBe wird anhand eines Sets von 20 Kernindikatoren überprüft. Der Bericht schließt mit Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Informationslage in der beruflichen Weiterbildung.
Thematische Lücken in Berichterstattung und Datenquellen, die im Projekt identifiziert wurden, beziehen sich vor allem auf Zertifikate in der non-formalen Weiterbildung, den Erwerb von Kompetenzen, das Thema Information und Beratung sowie Bedarfe und Ziele im Zusammenhang mit beruflicher Weiterbildung. Eine besondere thematische Lücke stellen zudem die Erträge von Weiterbildung dar, da sie methodisch äußerst schwer messbar sind.
Als kurzfristige Maßnahme wird die Umsetzung eines digitalen, interaktiven „Dashboard Weiterbildung“ angeregt, um Verfügbarkeit, Auffindbarkeit und Integration von Informationen zur beruflichen Weiterbildung zu verbessern. Mittelfristig werden u.a. die dauerhafte Fortentwicklung der Berichterstattung entlang der konzeptionellen Grundlagen, die Schließung von Datenlücken, die Berücksichtigung der Digitalisierung als Querschnittsthema und der stärkere Einbezug von Forschungsergebnissen in die Berichterstattung empfohlen.
Eine Umsetzung der beschriebenen Handlungsempfehlungen könnte zu verbesserten Rahmenbedingungen in der Weiterbildungsberichterstattung beitragen und hin zu mehr Transparenz und Aussagefähigkeit führen.