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Projekt U-Stahl ade: Fachdialog mit regionalen Lehrkräften zur Zukunft der ÜBA in Siegen-Wittgenstein und Olpe

Praxisnahe Ausbildungsformate gestalten: Im Berufsbildungszentrum (bbz) der IHK Siegen e. V. fand am 11. September ein Fachdialog zur Weiterentwicklung der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) statt. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter aller Berufskollegs aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Zentrales Thema der Veranstaltung war das Projekt „U-Stahl ade".

Ein Redner stellt die Präsentationsfolie zum Thema "Der metalltechnische Grundlehrgang der Zukunft?" vor

Am 11. September 2025 organisierte das Verbundprojekt "U-Stahl ade" gemeinsam mit den Projektbeteiligten – dem bbz der IHK Siegen e. V., der BZW Bildungszentrum Wittgenstein GmbH, der LEWA Attendorn GmbH und der FernUniversität in Hagen – einen Fachdialog mit Lehrkräften regionaler Berufskollegs in Siegen-Wittgenstein und Olpe.

Ziel des gemeinsamen Fachdialogs: Schulische Perspektiven frühzeitig in die Konzeptentwicklung einbinden und den Austausch mit der regionalen Bildungslandschaft aktiv fördern. 

Praxisnahe Ausbildungsformate statt technischer Standardübungen

„U-Stahl ade“ verfolgt das Ziel, klassische technische Übungen in der ÜBA durch praxisnahe, sinnstiftende Aufgaben zu ersetzen. Im Mittelpunkt steht die Konzeption einer sogenannten Azubifirma: ein Lernort, an dem Auszubildende reale Projekte umsetzen, Verantwortung übernehmen und im Team arbeiten, unter Bedingungen, die möglichst nah an der Arbeitswelt orientiert sind. Neben fachlichem Können sollen dabei auch Kompetenzen wie Selbstorganisation, Kommunikation und Zusammenarbeit gefördert werden.

Perspektiven der Berufskollegs im Fokus

Der Fachdialog bot Gelegenheit, die Sichtweisen der Lehrkräfte an den regionalen Berufskollegs systematisch in die Konzeptentwicklung einzubeziehen. In den Gesprächen und Workshops wurde deutlich, dass das Interesse an projektbasierten, interdisziplinären Ausbildungsformaten hoch ist. Viele Lehrkräfte sehen in der Azubifirma ein sinnvolles Instrument, um schulische und überbetriebliche Bildung besser zu verzahnen und neue Impulse für den eigenen Unterricht zu gewinnen. Die Idee der Azubifirma eröffne neue Möglichkeiten für projektorientiertes Lernen, nicht nur in der Praxis, sondern auch im Unterricht.

Eine Dame pinnt Zettel an eine Pinnwand zum Thema Zusammenarbeit und Organisation.

Ein zentrales Ergebnis des Austauschs war der Wunsch nach einer engeren, strukturell verankerten Kooperation zwischen Berufskollegs und überbetrieblichen Bildungsstätten, über punktuelle Projekte hinaus und mit langfristiger Perspektive. Diese Forderung nahm einen prominenten Platz in den Diskussionen ein.

Als Reaktion auf die Anregungen aus dem Fachdialog ist der Aufbau einer regionalen Plattform geplant, die den kontinuierlichen Austausch zwischen schulischen und überbetrieblichen Lernorten ermöglichen soll. Ziel ist es, keine zusätzlichen, zeitlich begrenzten Formate zu schaffen, sondern eine dauerhafte Verbindungslinie innerhalb des Ausbildungssystems zu etablieren.

Eine Dame hält einen Vortrag vor Pinnwänden zum Thema Optimierung und Ideen.

Ergebnisse fließen in weitere Konzeptentwicklung ein

Die Erkenntnisse und Rückmeldungen aus dem Fachdialog werden nun in die weitere Projektarbeit integriert. Damit leistet „U-Stahl ade“ einen Beitrag zur zukunftsfähigen Gestaltung der ÜBA mit dem Ziel, schulisches und praktisches Lernen stärker miteinander zu verbinden und die duale Ausbildung insgesamt zu stärken.

„Die Rückmeldungen der Lehrkräfte sind für uns in dieser Projektphase (Analysephase) besonders wertvoll. Sie helfen uns, schulische und überbetriebliche Lernorte stärker zusammenzudenken. Ich danke allen Beteiligten für den offenen Austausch und die konkreten Impulse.“ so Björn Eckert, Projektleiter „U-Stahl ade“.